15.11 Uhr - Ein düsterer Ausblick auf die zweite Hälfte lastet im vorbörslichen US-Handel auf den Aktien des Kreuzfahrtanbieters Carnival, die fast sieben Prozent nachgeben. Das Unternehmen, das massiv unter der Coronavirus-Pandemie und dem Verbot von Kreuzfahrten leidet, verzeichnete im abgelaufenen Quartal einen Rekordverlust von 4,4 Milliarden Dollar und rechnet auch in der zweiten Jahreshälfte mit roten Zahlen. Bis Jahresende würden monatlich 650 Millionen Dollar verbrannt. Nun solle der Verkauf von Schiffen vorangetrieben werden. Mehrere Kreuzfahrtschiffe von Carnival waren Hotspots in der Pandemie mit Hunderten an dem Virus erkrankten Passagieren und Besatzungsmitgliedern.
14.55 Uhr - Angesichts der Turbulenzen bei Wirecard setzen die Experten von Baader Helvea ihr Rating der Aktien aus und geben auch ihr Kursziel auf. Es sei schwer, eine Basis für die Bewertung von Wirecard zu finden, bis der Fall gelöst sei, schreibt Analyst Knut Woller. Die Experten von Independent Research stuften die Papiere auf "Verkaufen" von "Kaufen" herab und senkten ihr Kursziel auf 40 von 120 Euro. "Wirecard hat aus unserer Sicht nun endgültig das Vertrauen bei den Investoren verspielt", schreibt Analyst Markus Jost. Wirtschaftsprüfer fanden bei dem Unternehmen Anzeichen für aufgeblähte Bilanzen, wie der Dax-Konzern mitteilte. Die Aktien brachen in der Spitze um 66,5 Prozent auf 35 Euro ein.
11.00 Uhr - Der Zahlungsdienstleister Wirecard kann wegen milliardenschwerer Unklarheiten in der Bilanz seinen Jahresabschluss erneut nicht vorlegen. Die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY habe das Unternehmen darüber informiert, dass über die Existenz von Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von 1,9 Milliarden Euro keine ausreichenden Prüfungsnachweise vorlägen, teilte der Dax-Konzern Wirecard am Donnerstag in Aschheim bei München mit. Es gebe Hinweise, dass dem Abschlussprüfer von einem Treuhänder oder aus dem Bereich von Banken, die die Treuhandkonten führen, "unrichtige Saldenbestätigungen zu Täuschungszwecken vorgelegt wurden". Der Aktienkurs brach daraufhin um fast die Hälfte ein.
Der Konzern muss seine bereits mehrfach - zuletzt auf diesen Donnerstag - verschobene Vorlage des Jahresabschlusses für 2019 daher erneut vertagen. Ein neues Datum steht noch nicht fest. "Der Vorstand arbeitet mit Hochdruck daran, den Sachverhalt in Abstimmung mit dem Abschlussprüfer weiter aufzuklären", hieß es. Sollte der Konzern einen testierten Abschluss bis Freitag (19. Juni) nicht vorlegen, könnten Kredite der Wirecard AG in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro gekündigt werden, warnte das Unternehmen.
08.14 Uhr - Die Coronakrise setzt den deutschen Reiseanbietern besonders stark zu. Die Umsätze von Reisebüros und -veranstaltern sowie sonstigen Reservierungsdienstleistern brachen im ersten Quartal um rund 23 Prozent zum vorangegangenen Vierteljahr ein. "Dies ist der stärkste Umsatzeinbruch in der Reisebranche seit 2008", teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Ob die kürzlich gelockerten Reisevorschriften der Branche Aufwind verleihen werden, hängt nicht zuletzt von der Reise- und Ausgabebereitschaft der deutschen Verbraucher ab. 2018 gab fast jeder fünfte Haushalt (19,6 Prozent) Geld für eine Pauschalreise aus. Im Durchschnitt waren es rund 1000 Euro. Die Reisebranche mit ihren 13.300 Unternehmen zählte 2018 rund 110.000 Beschäftigte, nachdem es 2008 nur knapp 78.000 waren. Dabei gab es etwa dreimal so viele Reisebüros (8900) wie Reiseveranstalter (2900).
07.45 Uhr - Die Zalando-Aktien legen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz 5,3 Prozent zu und sind damit stärkster Wert im MDax. Europas größter Online-Modehändler rechnet für das zweite Quartal mit einem signifikanten Zuwachs bei Umsatz und Ergebnis. Die Experten von RBC, JP Morgan und Citigroup hoben daraufhin ihre Kursziele an.
07.39 Uhr - Folgende Aktien werden am Donnerstag mit einem Dividendenabschlag gehandelt:
Unternehmen | Schlusskurs in € |
Dividende in € |
---|---|---|
Henkel | 85,16 | 1,85 |
Symrise | 97 | 0,95 |
Dermapharm Holding |
44,46 |
0,80 |
rtr