15.59 Uhr - Nach dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) decken sich Anleger wieder mit Euro ein. Die Währung verteuert sich um 0,2 Prozent auf 1,1431 Dollar. Da EZB-Chefin Christine Lagarde an der bisherigen Politik festhalte, legten Anleger ihre anfängliche Zurückhaltung ab, sagt Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Der Euro-Anstieg sei aber eher Ausdruck einer Dollar-Schwäche, da die Corona-Krise die USA voll erfasst habe.

12.17 Uhr - Die Aktie von Media and Games Invest plc ist in das Börsensegment Scale aufgestiegen, die ISIN beginnt mit "MT". Was das bedeutet. Die Aktie von Media and Games Invest plc (MGI) ist in das Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse aufgestiegen. Bisher war die Aktie (ISIN: MT0000580101) des Anbieters von digitalen Medien und Online-Spielen im so genannten Basic Board gelistet. Mit dem Wechsel in den Scale sind höhere Informations- und Transparenzverpflichtungen verbunden, die das Unternehmen nach eigenen Angaben bisher schon auf freiwilliger Basis erfüllt hatte. Aufgrund der Liquidität der Aktie geht MGI davon aus, schon bald in den Auswahlindex Scale-30 der Deutschen Börse aufgenommen zu werden. Die ISIN der MGI-Aktie beginnt mit dem in Deutschland unbekannten Kürzel "MT". Diese Buchstabenkombination steht für Malta, MGI hat seinen Sitz in der maltesischen Hauptstadt Valetta. Grundsätzlich besteht die Internationale Wertpapierkennnummer (englisch International Securities Identification Number, abgekürzt ISIN) aus einer zwölfstelligen Buchstaben-Zahlen-Kombination und identifiziert eindeutig an der Börse gehandelte Wertpapiere. Dabei stehen die ersten beiden Buchstaben für die Herkunft: "DE" etwa für Deutschland, "AT" für Österreich, "CH" für die Schweiz oder "US" für die USA. Es gibt auch "EU"-ISINs, etwa für Index-Wertpapiere auf den EuroStoxx 50 oder für Anleihen der EU. Die Kombination "XS" steht für länderunabhängige Wertpapiere. Der Aufbau der ISIN ist gemäß der Norm ISO 6166 so festgelegt: zwei Buchstaben als Ländercode, dann eine neunstellige alphanumerische NSIN (National Securities Identifying Number) und abschließend eine einstellige Prüfziffer.

09.42 Uhr - Anleger haben sich am Donnerstag beim Windkraftanlagenhersteller Nordex zurückgezogen. "Die Aktien belastet der sehr schwache Auftragseingang", sagte ein Händler. Die Papiere verloren bis zu 4,8 Prozent auf 8,90 Euro. Im Zuge der Corona-Pandemie gingen die Bestellungen bei Nordex deutlich zurück. In den ersten sechs Monate schrumpfte der Auftragseingang im Bereich Projekte - ohne Servicegeschäfte - auf 2,5 Gigawatt von rund 3,0 Gigawatt im Vorjahreszeitraum. "Die globale Wirtschaft wird weiterhin erheblich von der Corona-Pandemie beeinträchtigt, das trifft natürlich auch auf uns, unsere Kunden und Zulieferer zu", sagte Konzernchef Jose Luis Blanco. Angesichts eines weltweit steigenden Bedarfes an regenerativer Energie sei im zweiten Halbjahr aber mit einer starken Nachfrage nach Nordex-Turbinen und Dienstleistungen zu rechnen, fügte er hinzu.

09.22 Uhr - Die Streichung einer Kaufempfehlung durch Mainfirst hat die Aktien von Gerresheimer am Donnerstagmorgen belastet. Sie fielen kurz nach dem Handelsstart um 0,46 Prozent auf 97,10 Euro und damit etwas mehr als der MDax. Allerdings hatten sie zur Wochenmitte während des Handelsverlauf auch ein Rekordhoch von 100,80 Euro markiert. Mainfirst-Analyst Daniel Grigat sieht nach der jüngsten Kursrally trotz optimistischerer Schätzungen und eines von 95 auf 103 Euro angehobenen Kursziels kaum noch Luft nach oben. So sehr er den erfolgreichen Wandel des Herstellers von Spezialverpackungen auch begrüße, er sei inzwischen einfach eingepreist, erklärte der Experte seine Abstufung von "Kaufen" auf "Halten". Rückenwind für den jüngsten Kurssprung hatten am Dienstag die Quartalszahlen des Verpackungsherstellers geliefert. So kann das Unternehmen in der Corona-Pandemie auf gute Geschäfte mit der Pharmaindustrie bauen. Vorstandschef Dietmar Siemssen rechnet sich zudem gute Chancen mit Verpackungen für Impfstoffe aus. Investoren setzen auch darauf schon länger. Seit dem Kursrückschlag im ersten Corona-Schock bis Mitte März hat sich der Kurs der Aktien mittlerweile fast verdoppelt.

08.17 Uhr - Die Aktien von CTS Eventim sollten angesichts eines womöglich drohenden Millionenschadens in Österreich im Blick behalten werden. Sie fielen am Donnerstagmorgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um fast vier Prozent auf 34,16 Euro und damit deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Laut dem Ticketvermarkter und Veranstaltungsspezialisten hält eine Tochtergesellschaft - der Konzertveranstalter Barracuda - Einlagen bei der Commerzialbank Mattersburg im Burgenland AG, der durch die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA die Fortführung des Geschäftsbetriebes untersagt wurde. Daher sei auch die Auszahlung der Einlagen der Tochter in Höhe von rund 34 Millionen Euro aktuell nicht möglich. Die genauen Auswirkungen ließen sind allerdings noch nicht beurteilen, hieß es von CTS Eventim weiter. Ob womöglich eine Einmalbelastung verbucht werden muss, ist also noch unklar. Die CTS-Aktien zählen seit Beginn der Corona-Krise ohnehin schon zu den schwächsten Aktien hierzulande. Mit einem Minus von mehr als 40 Prozent seit Beginn des Corona-Crashs im Februar sind sie einer der größten Verlierer im MDax Das Geschäft des Unternehmens leidet stark unter Veranstaltungsverboten.

07.47 Uhr - Die Corona-Krise hat den Luxusgüterkonzern Richemont im Frühlingsquartal mit voller Wucht getroffen. Der Umsatz des Schweizer Unternehmens sackte von April bis Juni um 47 Prozent auf 1,99 Milliarden Euro ab, wie Richemont am Donnerstag mitteilte. Damit beschleunigte sich der Rückgang, der sich in den ersten drei Monaten des Jahres noch auf 18 Prozent belaufen hatte. Der Hersteller von Cartier-Schmuck und Uhren sowie Zeitmessern der Marken A. Lange & Söhne, Baume & Mercier und IWC litt wie die gesamte Branche unter Ladenschließungen, einer gedrückten Verbraucherstimmung sowie der eingeschränkten Reisetätigkeit. So fehlen in den meisten Ländern die wichtige Kundengruppe der Chinesen. Besonders schlecht lief es im Uhrengeschäft.

7.40 Uhr - Aktien von CTS Eventim verlieren bei Lang & Schwarz 3,3 Prozent. Eine Beteiligung einer österreichischen Tochter des Ticketvermarkters bangt um ihre Bankeinlagen. Die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA habe der Commerzialbank Mattersburg im Burgenland AG mit sofortiger Wirkung die Fortführung des gesamten Geschäftsbetriebs untersagt. Dadurch sei der Bank auch die Auszahlung von bestehenden Einlagen untersagt.

07.27 Uhr - BIOTEST - Düsseldorf: Der hessische Biotech-Dienstleister strebt eine beschleunigte Zulassung seines Medikamentes Trimodulin an, das bei schweren Covid-19-Erkrankungen eingesetzt werden soll. Zunächst wurde die sogenannte ESsCovid-Studie bei den Behörden in Spanien und der zuständigen Ethikkomission eingereicht, wie Biotest mitteilte. In dieser Phase II-Studie sollen etwa 160 erwachsene, schwer erkrankte Covid-19 Patienten aufgenommen werden. Es seien bereits vielversprechende Ergebnisse bei künstlich beatmeten Patienten mit hohen Entzündungswerten erzielt worden, hieß es.

rtr/dpa-AFX/mf