16.30 - WASHTEC - München: Der weltgrößte Autowaschanlagen-Hersteller macht sich im laufenden Jahr wegen der Corona-Krise auf einen Umsatz- und Gewinneinbruch gefasst. Der Umsatz werde um 15 bis 20 Prozent auf 350 bis 370 Millionen Euro schrumpfen, die Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen (Ebit-Marge) auf drei (2019: 8,3) Prozent zurückgehen, teilte WashTec mit. Das entspräche einem operativen Gewinn von 10,5 bis 18,5 (Vorjahr 36,3) Millionen Euro. Der Mittelzufluss (Free Cash-flow) soll aber über dem Vorjahresniveau von 15 Millionen Euro liegen. Vor der Krise hatte WashTec mit stabilen Umsätzen und einem etwas höheren Ebit gerechnet. Die Umsetzung des bereits beschlossenen Sparprogramms werde nun forciert, Strukturen und Prozesse sollen verschlankt werden, hieß es in der Mitteilung.

MODERNA - Bangalore: Das Biotech-Unternehmen hat in den USA mit einer großangelegten Studie seines möglichen Corona-Impfstoffs begonnen. Der Impfstoff-Kandidat wird an etwa 30.000 gesunden Erwachsenen in 30 US-Bundesstaaten getestet, darunter die vom Virus stark betroffen Staaten Texas, Kalifornien, Florida und Arizona. In einer frühen klinischen Studie habe sich der Impfstoff als sicher erwiesen und eine Immunantwort bei allen 45 Freiwilligen, die an der Untersuchung teilnahmen, hervorgerufen, erklärten US-Wissenschaftler. Die US-Regierung unterstützt das Projekt von Moderna mit weiteren 472 Millionen und damit insgesamt mit fast einer Milliarde Dollar. Der Konzern will 500 Millionen Impfstoffeinheiten pro Jahr herstellen und damit im kommenden Jahr beginnen.

HASBRO - Bangalore: Der US-Spielzeughersteller ist wegen der Corona-Krise im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Das Unternehmen verzeichnete einen Nettoverlust von 33,9 Millionen Dollar verglichen mit einen Nettogewinn von 13,4 Millionen Dollar im Vorjahr. Der Umsatz fiel um 12,6 Prozent auf 860,3 Millionen Dollar, was deutlich unter den Schätzungen der Analysten von im Schnitt 992,2 Millionen Dollar lag. Hasbro habe unter Produktionsengpässen gelitten, weil Fabriken in den USA, Irland und Indien coronabedingt zeitweise schließen mussten, begründete das Unternehmen die Entwicklung. Dadurch konnten die Geschäfte, die nach dem Lockdown langsam wieder öffneten, nicht beliefert werden. Außerdem stocke der Verkauf von Action-Figuren, weil viele Hollywoodstudios die Starts ihrer Kinofilme verschoben.

DEUTSCHE BANK - Frankfurt: Das größte deutsche Geldhaus steigt aus der Finanzierung von Kohleprojekten aus. Bis spätestens 2025 werde die Bank ihr Engagement in diesem Bereich beenden und keine Darlehen und Kapitalmarkt-Transaktionen mehr anbieten, teilte das Institut mit. Auch in den Bereichen Öl und Gas solle es künftig strengere Richtlinien bei Geschäften mit Kunden geben. "Damit werden wir unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten und das Ziel der EU unterstützen, bis 2050 CO2-neutral zu wirtschaften", sagte Bankchef Christian Sewing. Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Urgewald erklärte, die Pläne seien ein guter Anfang. Allerdings gingen die Richtlinien nicht weit genug, die Bank hinke weiter der Konkurrenz hinterher.

ROLLS-ROYCE - London: Der Triebwerkshersteller hat seine Investmentgrade-Einstufung bei der Ratingagentur Moody's verloren. Die Agentur stufte ihre Bonitätsnote für das britische Unternehmen um zwei Stufen auf "Ba2" und damit auf Ramschniveau zurück. Grund sei die anhaltende Schwäche im Luftverkehr. Rolls-Royce stellt unter anderem Triebwerke für die Boeing 787 und den Airbus 350 her. Wegen des Shutdown in Folge der Corona-Pandemie muss der Konzern nach eigenen Angaben einen Mittelabfluss von drei Milliarden Pfund (3,34 Milliarden Euro) verkraften.

MITSUBISHI MOTORS - Tokio: Der japanische Autohersteller rechnet im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 mit einem Verlust wegen rückläufiger Autoverkäufe. Der Betriebsverlust werde 140 Milliarden Yen (1,13 Milliarden Euro) betragen, teilte Mitsubishi mit. Das Unternehmen verbuchte im ersten Quartal einen über den Markterwartungen liegenden operativen Verlust von 53,3 Milliarden Yen, verglichen mit einem Gewinn von 3,9 Milliarden Yen im Vorjahr.

NOVARTIS - Zürich: Der Schweizer Pharmakonzern will in Österreich weiterhin Antibiotika produzieren. Das Werk der Generika-Tochter Sandoz in Kundl (Tirol) soll nach Angaben des Konzens für mehr als 150 Millionen Euro ausgebaut werden, um im großen Maßstab Penicillin-Wirkstoffe herstellen zu können. Rund 50 Millionen der Summe wird der Staat Österreich beisteuern. Antibiotika werden heutzutage aus Kostengründen fast nur noch in Asien hergestellt und Kundl ist eine der letzten Fabriken in der westlichen Hemisphäre, in der die Arzneien gegen von Keimen ausgelöste Infektionen produziert werden. Fast alle großen Konzerne haben sich mangels Lukrativität aus der Antibiotika-Forschung zurückgezogen.

FAURECIA - Paris: Mit Kostensenkungen will der zuletzt defizitäre französische Autozulieferer im zweiten Halbjahr wieder in die Gewinnzone kommen. Faurecia rechnet für das zweite Halbjahr mit einem Umsatz von rund 7,6 Milliarden Euro und einer operativen Marge von rund 4,5 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Wegen der Coronakrise war der Umsatz in den ersten sechs Monaten auf vergleichbarer Basis um 35,4 Prozent zurückgegangen, wodurch Faurecia einen Betriebsverlust von 114 Millionen Euro eingefahren hatte.

ASTRAZENECA - Bangalore: Der britische Pharmakonzern hat eine weitere Milliarden-Kooperation mit dem japanischen Konkurrenten Daiichi Sankyo auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung bekanntgegeben. Insgesamt werde AstraZeneca bis zu sechs Milliarden Dollar für die Zusammenarbeit beim Antikörper-Krebsmittel DS-1062 zahlen, davon eine Milliarde als Vorabzahlung. Beim Brustkrebs-Mittel Enhertu arbeiten die Firmen bereits zusammen.

RYANAIR - Dublin: Die Verluste der größten europäischen Billigfluggesellschaft waren im ersten Quartal geringer als befürchtet. Es sei aber unmöglich zu sagen, ob der Konzern aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie einen Jahresgewinn erzielen könne, teilte Ryanair mit. Die irische Fluggesellschaft verbuchte in den drei Monaten bis zum 30. Juni einen Verlust nach Steuern von 185 Millionen Euro, Analysten hatten 232 Millionen Euro erwartet. Konzernchef Michael O'Leary warnte vor einer möglichen zweiten Corona-Welle im Spätherbst zum Beginn der jährlichen Grippesaison. "Das ist gerade unsere größte Angst", sagte er.

WIENERBERGER - Wien: Der Baustoffhersteller hat im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatz von 1,64 (1,74) Milliarden Euro und ein bereinigtes Ebitda von 255 (290) Millionen Euro verbucht. Angesichts der negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sei das "ein solides Halbjahresergebnis", erklärte der Konzern. Bei den Absatzmengen erwarte Wienerberger jedoch eine Abschwächung gegenüber dem im Juni verzeichneten hohen Niveau, sobald der Nachholbedarf von April und Mai abgebaut sei. Das bereinigte Ebitda solle im Gesamtjahr bei 460 bis 480 Millionen Euro liegen, sagte Vorstandschef Heimo Scheuch.

14.34 Uhr - Die Anti-Krisen-Währung Gold springt von einem Rekord zum nächsten. Zum Wochenanfang zog der Goldpreis weiter an und erreichte das neue Allzeithoch von 1944,73 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). "Solch eine Dynamik haben wir noch selten erlebt, die Telefone bei unseren Händlern klingeln ununterbrochen", sagte Experte Hans-Günter Ritter vom Edelmetallhändler Heraeus. Erst am Freitag hatte der Goldpreis erstmals seit September 2011 die 1900-Dollar-Marke übersprungen. Der sich weiter verschärfende Konflikt zwischen den USA und China sowie wieder steigende Corona-Neuinfektionen ließen Anleger nach sicheren Anlagemöglichkeiten Ausschau halten. Angesichts der milliardenschweren staatlichen Konjunkturpakete wollen sie sich zudem gegen befürchtete Preissteigerungen absichern. "Die Nachfrage nach dem sicheren Hafen Gold ist gestiegen, während es für den US-Dollar keine mehr gibt", sagte der Rohstoffstratege Soni Kumari der ANZ-Bank. "Zu einem gewissen Grad ersetzt Gold den US-Dollar, der in Krisenzeiten typischerweise profitierte", sagte Ritter. Angesichts der Dollar-Schwäche, der Corona-Krise und der US-chinesischen Spannungen trauen Marktteilnehmer dem Goldpreis weitere Zuwächse zu.

13.25 Uhr - Aktien der Biotechnologiefirma Moderna legen vor Handelsstart der US-Börsen mehr als elf Prozent zu. Der US-Konzern hatte am Wochenende mitgeteilt, von der Regierung in Washington weitere 472 Millionen Dollar für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs zu erhalten. Damit sollen fortgeschrittene Tests der sogenannten Phase drei finanziert werden, die zum Wochenanfang starten und rund 30.000 Teilnehmer umfassen sollen.

12.44 Uhr - Der Triebwerkhersteller Rolls Royce hat seine Investmentgrade-Einstufung bei der Ratingagentur Moody's verloren. Die Agentur stufte ihre Bonitätsnote für das britische Unternehmen am Montag um zwei Stufen auf "Ba2" und damit auf Ramschniveau zurück. Grund sei die anhaltende Schwäche im Luftverkehr. Rolls-Royce stellt unter anderem Triebwerke für die Boeing 787 und den Airbus 350 her. Wegen des Shutdown in Folge der Corona-Pandemie muss der Konzern nach eigenen Angaben einen Mittelabfluss von drei Milliarden Pfund (3,34 Milliarden Euro) verkraften.

09.38 Uhr - Hiobsbotschaften aus und zu Europas Airline-Branche haben die Kurse der Fluggesellschaften am Montag erheblich unter Druck gesetzt. Besonders hart traf es die Papiere der Billigflieger: In London brachen Ryanair um 8,3 Prozent ein und easyJet sogar um 13,6 Prozent. Besser hielten sich Wizz Air mit minus 4 Prozent. IAG (International Consolidated Airlines) sackten um 9,4 Prozent ab. In Frankfurt fielen Lufthansa um 7,4 Prozent und Air France-KLM in Paris um 3,4 Prozent. Analyst David Perry von JPMorgan machte drei Belastungen für die Branche aus: Zum einen den jüngsten neuerlichen Anstieg der vom Coronavirus Infizierten in mehreren europäischen Ländern. Zum anderen die Entscheidung Großbritanniens, Urlaubsrückkehrer aus Spanien wieder in eine Quarantäne zu schicken. Und schließlich die Prognose von Ryanair, im Ende März 2021 endenden Geschäftsjahr insgesamt nur 60 Millionen Passagiere zu befördern. Zuvor habe das Unternehmen weniger als 80 Millionen beförderte Passagiere in Aussicht gestellt. Perry hatte mit 74 Millionen Passagieren gerechnet.

08.24 Uhr - Aktien von Steinhoff werden im Frankfurter Frühhandel mit einem Aufschlag von 19,5 Prozent gehandelt. Zuvor hatte der Möbelkonzern einen Vergleich in Höhe von rund einer Milliarde Dollar vorgeschlagen, um Rechtsansprüche und anhängige Rechtsstreitigkeiten beizulegen. Gläubiger, Behörden und Kläger müssen dem Vergleich zustimmen.

07.57 Uhr - Aktien von Wirecard legen vorbörslich bei Lang & Schwarz 34,7 Prozent zu. Insolvenzverwalter Michael Jaffe sieht trotz der massiven Betrugsvorwürfe um den Zahlungsabwickler gute Chancen für einen Verkauf des Kerngeschäfts mit Kartenzahlungen.

07.49 Uhr - SAP-Aktien steigen vorbörslich bei Lang & Schwarz um 2,4 Prozent. Der Softwarekonzern hatte den Börsengang seiner US-Tochter Qualtrics angekündigt und sich im Anschluss offen für weitere Zukäufe gezeigt.

07.06 Uhr - Gold ist wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise so teuer wie noch nie. In der Nacht auf Montag stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) bis auf 1944,71 Dollar und übertraf damit das bisherige Rekordhoch von rund 1921 Dollar vom September 2011 deutlich. Zuletzt bröckelte der Kurs etwas ab, lag aber immer noch rund eineinhalb Prozent im Plus bei 1932 Dollar. Damit zog der Goldpreis in diesem Jahr bereits um etwas mehr als ein Viertel an, wobei der Kurs vor allem seit Mitte Juni stark zulegte. Zu Beginn des Corona-Crashs an den Finanzmärkten hatte Gold sogar an Wert verloren, obwohl das Edelmetall als Krisenwährung gilt. Mitte März kostete eine Feinunze zeitweise weniger als 1500 Dollar. Gold ist zurzeit aufgrund mehrerer Entwicklungen unter Anlegern sehr beliebt. Ein Hauptgrund ist die Corona-Pandemie mit ihren drastischen wirtschaftlichen Folgen. Dazu gehören die hohe Unsicherheit über den Fortgang der Krise, die stark steigende Verschuldung von Staaten und Unternehmen sowie die anhaltend niedrigen Zinsen auf der Welt. Gold gilt als Krisen- und Inflationsschutz.

rtr