wie immer vollkommen plötzlich und unerwartet haben wir in den vergangenen Tagen einen spannenden Handelsverlauf erlebt, der die vorherigen Wochen auf den Kopf stellt. Immer deutlicher wird das Auseinanderdriften der nach wie vor übergeordnet positiven US- Börse und der schwächelnden europäischen Märkte. Nachdem die zweite Jahreshälfte des vergangenen Jahres sehr viel stärker in den USA als bei uns verlief, zeigte das erste Quartal des Jahres ein ganz anderes Bild. Trotz des gestrigen sehr schwachen Tages in Europa und der drohenden Umverteilungsphase gehe ich aber noch nicht davon aus, dass die Bullen das Spiel schon verloren haben.
Denn die heute in den Medien genannten Gründe für den schwachen Tag haben mich nicht überzeugt. Die gestern gemeldete schwache Entwicklung des US-BIP ist wegen des starken Dollars, dem harten Winter in den USA und dem schwachen Ölpreis keine Überraschung und sollte von den großen Investoren bereits einkalkuliert sein. Daher tippe ich darauf, dass bald schon wieder Überlegungen angestellt werden, dass die Zinserhöhung in den USA erneut aufgeschoben wird.
Ein wichtiger Grund für den gestrigen Kursrutsch ist auch der seit einigen Tagen wieder stärkere Euro. Deswegen verschlechtern sich noch längst nicht sofort die Aussichten der deutschen Exporteure. Aber auf jeden Fall ist dies eine Einladung für die großen US-Hedgefonds, ihre Short-Positionen im Euro aufzulösen und gleichzeitig große Aktienpakete in Europa zu verkaufen. Diese Gruppe hat meiner Meinung nach die gestrige Verkaufslawine losgetreten, während längerfristig orientierte Investoren investiert bleiben und wahrscheinlich schon bald wieder auf Schnäppchenjagd gehen.
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Gold und Goldminen vor Comeback?
Sehr interessant war in den vergangenen Tagen die Preisentwicklung bei Gold- und den Minen Aktien. Denn parallel zu den steigenden Preisen von Öl und Metallen wird die Bodenbildung beim Goldpreis immer deutlicher. Sicherlich hat hier auch der seit einigen Tagen wieder etwas festere Euro gegenüber dem Dollar nachgeholfen.
Viel spannender als beim Goldpreis könnte es aber nun mal wieder bei den Minen werden - auch wenn ich mich gar nicht mehr traue, darüber zu schreiben. Denn immerhin kenne ich nicht wenige fanatische Goldfans, die seit Jahren jedes Zucken im ausgebombten Sektor als den Startschuss für eine neue Hausse begrüßen.
Interessant ist der gelassene P & F Chart diesmal aus zwei Gründen. Zum einen erkennen wir eine deutliche Bodenbildung bei etwa 150 Punkten, die sich über einen ausreichend langen Zeitraum von 6 Monaten erstreckt. Genauer gesagt seit dem vergangenen Oktober (Buchstabe B im linken unteren Bereich der Grafik).
Noch interessanter ist aber die Tatsache, dass der Goldpreis mit einer dynamischen X-Achse in den vergangenen Tagen über die negative Widerstandsgerade gesprungen ist. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass nun wieder die Bullen am Ball sind und mit einem Test des Zwischenhochs bei etwa 215 Punkten zu rechnen ist. Ob mehr daraus wird und die Minenaktien wirklich wieder vor einem stabilen Aufschwung stehen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Auf Sicht von einigen Wochen bis vielleicht Monaten gehe ich aber von einer sehr lukrativen Konstellation in diesem Sektor aus.
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Wie groß sind die Risiken im DAX?
Das hat ja wirklich gestern ganz schön gescheppert im DAX und den anderen europäischen Indizes. Typischerweise genau zu dem Zeitpunkt, als die Masse der Anleger davon ausging, dass wegen des Anleihekaufprogramms die Kurse offenbar gar nicht mehr fallen können. Und dann ging es mal wieder blitzschnell. Ohne größere Vorwarnung und zu einem Zeitpunkt, als sich viele Anleger auf den Verbleib von Griechenland in der Eurozone konzentrierten, prügelten die Verkäufer den DAX in einer negativen 0-Spalte blitzschnell unter die wichtigen Unterstützungen von 11.700 und sogar 11.650 Punkten.
Dort wurde das für die P & F Technik maßgebliche Verkaufssignal ausgelöst. Heute handeln wir bei etwa 11.400 im Bereich einer guten Unterstützung, für die das März -Zwischenhoch verantwortlich ist. Wegen der hohen Dynamik der gestrigen Kursbewegung würde ich mich aber nicht wundern, wenn wir noch eine Etage tiefer rutschen würden. Die nächste gute Auffang-Zone wäre der Bereich bei 11.100 Punkten. Und dann natürlich die aufsteigende Unterstützungsgerade, die per Definition in einem 45-Grad-Winkel verläuft und je nach Zeitverlauf dann bei etwa 11.100 von unten auf den DAX treffen könnte. Immerhin ist es ein normales Verhalten, wenn die aufsteigende Trendgerade zeitweise getestet wird und der Vier Schwung holt.
Trotzdem ist aber noch längst nicht alles für das Bullenlager verloren, denn wir handeln komfortabel oberhalb der aufsteigenden Trendgerade. Oberhalb dieser Geraden sind übergeordnet die Käufer am Ball und Verkaufssignale nicht so gravierend wie unterhalb von ihr.
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Der innere Markt fällt kurzfristig zurück
Übergeordnet deuten die wichtigen Risikoindikatoren des inneren Marktes für den wichtigen US Markt eindeutig auf das Lager der Bullen. Aber kurzfristig erkennt man die drohende Gefahr von Gewinnmitnahmen. Denn wie die folgende Grafik zeigt, ist die Relation der Aktien an der NYSE, die oberhalb ihrer wichtigen 50 Tage Linie handeln, bereits recht hoch. Vor allem aber bröckelt sie etwas ab und setzt sich langsam nach unten in Bewegung.
Dies bedeutet, dass die Aufwärtsdynamik nachlässt und das Pendel nach unten schwingt. Typischerweise tritt diese Reaktion bei der Marke von 70 % auf, wo die obere extreme Zone beginnt. Im Sinne dieser Philosophie schaffen es die Käufer nur selten, während eines längeren Zeitraums, den Markt auf diesem hohen Niveau zu halten. Denn dort wird der Drang der frühen und mutigen Investoren immer größer, ihre Gewinne mitzunehmen. Dann setzen für eine Weile Gewinnmitnahmen ein, bevor in einer übergeordnet positiven Marktphase wieder neue Käufer angelockt werden. Falls Sie sich für diese Philosophie interessieren, empfehle ich Ihnen meinen Gratis- Börsenbrief und mein Gratis- E-Book auf der Seite libra-invest.de.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit ihren Investitionen und natürlich ein schönes langes Wochenende. Herzliche Grüße aus dem Rheinland,
Ihr Klaus Buhl
Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".