Die Reaktion des Marktes auf den Ausbruch von COVID-19 hätte kaum dramatischer sein können. Denn im März 2020 wurde seit Ende 1999 der gegenüber den Höchstständen des Vormonats erlittene Kursverlust nur von dem Einbruch während der Finanzkrise übertroffen, schreiben die Analysten von Warburg Research rückblickend auf das Marktgeschehen im Vorjahr in einer aktuellen Publikation.

Wenn man bedenkt, dass sich die Wirtschaftsdaten in den kommenden Monaten verschlechtern, die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Europa und den USA wahrscheinlich noch weiter steigt und die volle Auswirkung auf die Unternehmensgewinne noch lange nicht abschließend klar ist, dürfte es derzeit noch zu früh sein, von einer breiten Erholung der Aktienmärkte auszugehen. Dennoch hat der Abschwung aus der Sicht von Warburg Research sicherlich auch Chancen eröffnet.

Zur Beantwortung der Frage, wo die deutschen Unternehmen derzeit stehen, haben sich die Analysten zwei Aspekte angesehen. Erstens hat man sich angeschaut, wie derzeit das jeweilige Management die Situation beurteilt und ob sich die Lageeinschätzung zuletzt verändert hat. Zweitens hat man die Bilanzen der beobachteten Gesellschaften basierend auf folgender Ausgangsthese begutachtet: Eine starke Bilanz ist eindeutig eine gute Voraussetzung, um die Krise sowie die bevorstehende Rezession zu überstehen und Chancen zur Stärkung der eigenen Marktposition zu nutzen.

Auf der Grundlage der Einschätzung der finanziellen Solidität der Unternehmen, der Einzigartigkeit ihrer Geschäftsmodelle sowie der Einstufung der Fähigkeit des jeweiligen Managements, das Unternehmen durch die Krise zu steuern, hat Warburg Research eine Liste der Top-Picks zusammengestellt. Diese können entweder Kandidaten für einen schnellen Aufschwung sein, weil ihre Lieferketten, Produktionskapazitäten und Endnachfrage kaum von der Krise betroffen sind. Oder Unternehmen, die zwar von der Krise betroffen sind, aber aufgrund ihrer überlegenen Marktpositionen über genügend finanziellen Spielraum verfügen, um als Gewinner aus der Situation hervorzugehen. Kaufkandidaten sind außerdem auch Firmen, bei denen die Krise strukturelle Veränderungen zu ihren Gunsten beschleunigt.

Herausgekommen sind dabei 13 Aktien, von denen wir nachfolgend in einem ersten Teil sechs Titel vorstellen. Die Kurspotenziale gemessen an den Kurszielen betragen dabei in der Spitze 120 Prozent.

7C Solarparken-Aktie



Bei den Aktien der 7C Solarparken AG hat Warburg Research eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 4,10 Euro verknüpft. Das ist eine Vorgabe, die bei einem aktuellen Kurs von 3,22 Euro einen Anstieg von 27,3 Prozent verspricht, falls die Wette aufgeht.

Wie es heißt, ist der Solarpark-Betreiber ein etablierter Nischenanbieter, der sich auf kleine PV-Parks in Deutschland mit attraktiven Einspeisungstarifen konzentriert, die von der deutschen Regierung für 20 Jahre garantiert werden. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, unabhängig vom allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld gut sichtbare Cashflows zu liefern.

Durch die von COVID-19 ausgelöste Wirtschaftskrise seien keine Auswirkungen auf die Stromerzeugung zu erwarten, im Bereich von Neuerwerbungen könnte es aber zu Verzögerungen kommen. Da die Warburg-Schätzungen davon ausgehen, dass alle für 2020 geplanten Akquisitionen im 4. Quartal wirksam werden, dürften längere Bauzeiten kaum oder gar keine Auswirkungen haben.

Auch sei die Bestrahlung im 4. Quartal sehr gering und daher sei der Beitrag der Neuanschaffungen zum Umsatz und zur Marge da fast null. Zudem könnte das derzeitige Umfeld 7C in die Lage versetzen, kleine PV-Parks zu attraktiven Preisen zu erwerben, da die Eigentümer gezwungen sind, ihre Anlagen zu verkaufen.

Darüber hinaus spiegelten die Schätzungen bereits höhere Kosten für den Parkbetrieb wider, die auf der begrenzten Verfügbarkeit von Arbeitskräften beruhen. Das derzeitige Kursniveau sei unter dem Strich eindeutig eine Kaufgelegenheit und es gebe ein hohes Rebound-Potenzial.

Das Unternehmen verfüge über eine starke Bilanz, und die Verschuldung hänge mit dem Portfolio zusammen. Da man keine Auswirkungen auf die Stromerzeugung aufgrund von COVID-19 sehe, sollten die Cashflows aus dem Stromverkauf ausreichen, um die Schuldenrückzahlungen und Zinskosten zu decken.

Charttechnik

Die Aktien von 7C Solarparken haben sich von Dezember 2014 bis Januar 2020 relativ stetig von 1,43 Euro auf 3,82 Euro nach oben gearbeitet. Im Zuge von COVID-19 hat auch dieser Titel einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Teilweise ist es gelungen, den Einbruch wieder auszugleichen. Der Knacks im Chart ist dennoch deutlich, aber immerhin sieht das Chartbild noch immer deutlich konstruktiver aus als bei vielen anderen Werten.

Profil

Die 7C Solarparken AG zählt zu den mittelgroßen Betreibern von Solarparks in Deutschland. Alle laufenden Tätigkeiten erfolgen mit Eigenkompetenzen der Gesellschaft. 7C Solarparken verfügt über eine eigene O&M-Abteilung. Sämtliche administrative und unterstützende kaufmännische Tätigkeiten in den Bereichen Akquise, Finanzierung und Verbesserung der laufenden Betreibergesellschaften werden hausintern durchgeführt. Die 7C Solarparken AG ist im September 2014 aus der Übernahme der Colexon Energy AG durch die belgische 7C Solarparken NV hervorgegangen.

CompuGroup-Aktie



Bei den Anteilsscheinen der CompuGroup beträgt das Kursziel von Warburg Research 75,00 Euro. Das heißt, man traut diesem Wert bei einem aktuellen Kurs von 63,80 Euro einen Anstieg von 17,6 Prozent zu.

Zu dem Software-Anbieter für Arztpraxen (Nr. 1 in Europa), Apotheken und Krankenhäuser heißt es, die Mitarbeiter der CompuGroup könnten problemlos in einer Home-Office-Umgebung arbeiten. In den von der Pandemie stark betroffenen Regionen sei die angebotene Software eine Notwendigkeit für Arztpraxen und Apotheken.

Man ist zwar der Ansicht, dass der Verkauf neuer Softwarelösungen vor allem für Krankenhäuser und Apotheken bis zu einem gewissen Grad beeinträchtigt werden könnte, dafür sei aber die Anfang des Jahres abgegebene Jahresprognose aber auch konservativ gewesen und diese sei erst am 25. März bestätigt worden.

Da etwa zwei Drittel der Einnahmen wiederkehrender Natur seien, bezeichnet man die Visibilität als hoch. Dennoch habe die Aktie zwischenzeitlich deutlich gegenüber ihren Höchstständen verloren, was übertrieben gewesen sei. Den Gewinn je Aktie sieht man von 2019 bis 2022 auf 1,35 Euro auf 2,25 Euro steigen.

Das Geschäftsmodell stufen die Analysten als belastbar ein und es unterstütze die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Am 30. März habe das Unternehmen bekanntgegeben, dass die Registrierungen für das Clickdoc Video-Beratungstool die Marke von 45.000 überstiegen haben. Seit Anfang März sei dies kostenfrei angeboten worden, um die medizinischen Angestellten in Praxen, Krankenhäusern und Apotheken zu unterstützen.

Die Lösung werde außer in Deutschland in Italien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Tschechien und den USA angeboten. Die kostenlose Implementierung werde zur weiteren Digitalisierung des Gesundheitswesens beitragen. Die Notwendigkeit zur weiteren Digitalisierung sei zuletzt auch vom Robert-Koch-Institut betont worden.

Charttechnik

Der Aktienkurs von CompuGroup hat von Dezember 2008 bis Juli 2019 von 3,01 Euro auf 74,10 Euro zugelegt. Die Notiz kommt zwar nun schon geraumer Zeit nicht mehr entscheidend vorwärts, ein jüngster erlittener Einbruch wurde aber Großteils bereits wieder wettgemacht. Der langfristige charttechnische Aufwärtstrend ist weiter als intakt einzustufen, was aktuell auf dem deutschen Kurszettel eher Seltenheitswert hat.

Profil

Die CompuGroup Medical SE ist eines der führenden eHealth-Unternehmen in Europa. Das Unternehmen hilft durch seine Software und Kommunikationslösungen Ärzten, Zahnärzten, Krankenhäusern, Verbünden und Netzen sowie sonstigen Leistungserbringern bei der Organisation ihres Workflows, bei der Diagnose und bei der Therapie. Es bietet eine Plattform für die Vernetzung sämtlicher Beteiligten im Gesundheitswesen. Mit Produkten von CompuGoup werden die technologischen und organisatorischen Barrieren der Sektoren der Gesundheitssysteme überwunden.

Zu den Produkten gehören z.B. Online-Informations-Dienste, die einen sicheren Austausch medizinischer Daten sowie vollständig internetbasierte Abrechnungs- und Bürodienste für niedergelassene Ärzte und Zahnärzte ermöglichen. Mit eigenen Standorten und zahlreichen Kunden weltweit ist CompuGroup Medical das eHealth-Unternehmen mit einer der größten Reichweiten unter Leistungserbringern.

Zalando-Aktie



Bei den Aktien von Zalando hat Warburg Resarch das Kursziel zum Monatsauftakt um vier Euro auf 51,00 Euro gesenkt. Nachdem auch dieser Titel zuletzt aber stark gefallen ist, ergibt sich gemessen an der aktuellen Notiz von 38,10 Euro noch immer die Chance auf einen Anstieg von mehr als 33,9 Prozent.

Auch Europas nach Umsatz größter Online-Modehändler musste sich jüngst in die immer länger werdende Liste jener Unternehmen einreihen, bei denen das Coronavirus negative Effekte nach sich zieht. Die Gesellschaft musste von der bisherigen Jahresprognose abrücken und rechnet nunmehr im ersten Quartal mit einem Ergebnis sowie einem Umsatzwachstum und einem Bruttowarenvolumen deutlich unter den bisherigen Erwartungen.

Nach der Gewinnwarnung von Zalando hat auch Warburg die Schätzungen für den Online-Modehändler gesenkt. An der Kaufempfehlung hielten die Analysten aber fest, denn sie sind überzeugt, dass Zalando wieder deutlich wachsen wird, sobald die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie aufgehoben werden.

Im zweiten Quartal dürfte der Umsatz zwar nur um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz wachsen, im zweiten Halbjahr aber wieder zweistellig. Auf Jahressicht dürfte sich ein Wachstum von neun Prozent ergeben, so Warburg.

Letztlich dürfte die Krise zu einer noch schnelleren Zunahme der Online-Penetration führen, da Insolvenzen und Umstrukturierungen den Rückgang der Verkaufsfläche im stationären Einzelhandel beschleunigen dürften. Darüber hinaus dürfte der Stress auf den Finanzmärkten zu einer geringeren Bereitschaft der Anleger führen, verlustreiche Online-Einzelhändler zu finanzieren. Insgesamt erwartet man daher, dass Zalando noch stärker aus der Krise hervorgehen wird, wenn der COVID-19-Ausbruch nachlässt.

Den Gewinn je Aktie sieht man nun verglichen mit dem Vorjahr in diesem Jahr von 0,40 Euro auf 0,16 Euro sinken. 2020 sollen dann wieder 0,60 Euro herausspringen. Die Bilanz stuft man als sehr solide ein und als Beleg dafür verweisen die Analysten auf Cash von rund einer Milliarden Euro.

Charttechnik

Noch im Februar bestand bei Zalando die Chance, dass sich das Chartbild nachhaltig verbessert. Denn da war die Notiz dicht dran am Rekordhoch von 49,87 Euro vom Juli 2018. Statt zu einem Ausbruch nach oben kam es dann aber zu einer deutlichen Korrektur. Der Kurs bewegt sich jüngst auf einem bereits 2015 gültigen Niveau und so ist nicht mehr als ein intakter langfristiger Seitwärtstrend zu konstatieren.

Profil

Zalando ist ein Online-Versandhändler für Schuhe und Mode. Zalando’s Angebot für Damen, Herren und Kinder reicht von bekannten Trendmarken bis hin zu gefragten Designerlabels. Insgesamt arbeitet Zalando mit über 1.500 Markenherstellern zusammen. Neben Schuhen und Bekleidung gehören Accessoires, Beauty-Produkte und Sportartikel zum Sortiment.

Das Unternehmen wurde 2008 gegründet. Nach dem großen Erfolg in Deutschland werden seit 2009 auch europäische Nachbarländer beliefert. Gestartet wurde mit Österreich (2009), es folgten die Niederlande und Frankreich (beide 2010). 2011 kamen Italien, Großbritannien und die Schweiz hinzu. Seit 2012 ist Zalando auch in Schweden, Belgien, Spanien, Dänemark, Finnland, Polen, Norwegen und Luxemburg (2013) online.

Deutsche Post-Aktie



Im Falle der Aktien der Deutschen Post ist die Kaufempfehlung von Warburg Research mit einem Kursziel von 36,50 Euro versehen. Obwohl ist mit dieser Vorgabe am 12. März um 2,50 Euro nach unten gegangen ist, ergibt sich bei einer aktuellen Notiz von 26,28 Euro noch immer ein Aufwärtspotenzial von 38,9 Prozent.

Der zuständige Analyst Christian Cohrs stuft das Risiko-Rendite-Profil eines Investments in die Deutsche Post als überzeugend ein. Erstens sei die Bewertung ansprechend. Denn er habe wenig Zweifel am EBIT-Potenzial des Konzerns von fünf Milliarden Euro, sobald sich das makroökonomische Bild wieder normalisiert.

Dieser Wert entspreche einem Nettogewinn von rund 2,50 Euro und einem freien Cashflow von rund 1,60 Euro, was auf dem derzeit gedämpften Kursniveau sehr attraktive Renditen erwarten lasse.

Zweitens sei ein großer Teil des Konzern-EBIT mehr oder weniger widerstandsfähig gegenüber dem makroökonomischen Umfeld. Abgesehen von den voraussichtlichen einmaligen Kosten für den Ausstieg bei Streetscooter oder möglichen Maßnahmen zur Umstrukturierung geht Cohrs davon aus, dass der Nettogewinn und der freie Cashflow der Gruppe selbst im Falle eines ausgeprägten wirtschaftlichen Abschwungs im positiven Bereich bleiben werden.

Auch angesichts des starken finanziellen Hintergrunds des Unternehmens (Fitch habe vor kurzem sein BBB+-Rating bestätigt) habe man keinen Zweifel daran, dass das Unternehmen die Krise meistern wird. In Anbetracht dessen hält Warburg zudem drittens auch die Dividende des Unternehmens von 1,25 Euro pro Aktie für sehr zuverlässig, wobei sich daraus eine Dividendenrendite von 4,76 Prozent ergibt. Das Management habe bereits 2018 gezeigt, dass es Wert auf Dividendenkontinuität lege, da damals die Ausschüttung trotz des niedrigeren Konzernergebnisses im Rahmen der tiefgreifenden Restrukturierungsmaßnahmen im Bereich Post und Paket stabil geblieben sei.

Beim Gewinn je Aktie beträgt die Schätzung für das laufende Jahr 2,02 Euro, für das kommende Jahr 20,42 Euro und für das übernächste Jahr 2,59 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 10,2.

Charttechnik

Das Chartbild der Deutsche Bank präsentierte sich noch vor wenigen Wochen recht aussichtsreich. Doch dann versalzte das Coronavirus die Suppe und es kam zu erheblichen Kursverlusten. Vom Jahrestief hat sich die Notiz zwar wieder abgesetzt, die Charttechnik zwingt momentan hier aber nicht unbedingt einen Einstieg auf.

Profil

Die Deutsche Post AG ist ein weltweit führender Post- und Logistik-Konzern. Das Unternehmen stellt Logistiknetze für die globalen Post- und Warenströme sowie die damit verbundenen Informations- und Finanzaktivitäten bereit. Mit den Konzernmarken Deutsche Post und DHL verfügt die Gesellschaft über ein einzigartiges Leistungsspektrum rund um Logistik und Kommunikation (Paket-, Express-, Briefgeschäft). Zudem enthält das Angebot einfach zu handhabende Standardprodukte wie auch maßgeschneiderte Lösungen, die vom Dialogmarketing bis hin zur industriellen Versorgungskette reichen.

Die Deutsche Post unterstützt ihre Kunden in der Verteilung von Presseerzeugnissen sowie Werbe- und Katalogsendungen und bietet Gesamtlösungen für die Unternehmenskommunikation. Über den reinen Transport hinaus werden auch Zusatzleistungen erbracht und beispielswiese Software zur Adressverwaltung oder zur Verwaltung von Verteilgebieten von Postwurfsendungen bereitgestellt.

Amadeus FiRe-Aktie



Bei den Aktien von Amadeus FiRe hat Warburg Research ein Kursziel von 165,00 Euro ausgegeben. Vergleicht man das mit der Xetra-Schlussnotiz vom Montag von 75,10 Euro, errechnet sich daraus theoretisch ein Aufwärtspotenzial von fast 120 Prozent.

Der zuständige Analyst Andreas Wolf hat am 27. März das Kursziel um 15,00 Euro von bisher 180,00 Euro gesenkt. Gleichzeitig sprach er aber von einer außergewöhnlichen Kaufchance. Denn ab dem dritten Quartal werde das Unternehmen wieder schrittweise zu Wachstum zurückkehren, nach einem Coronavirus-bedingten Rückgang der organischen Umsätze von 15 bis 20 Prozent im zweiten Quartal.

Der Arbeitsvermittler könne wegen der Kontaktrestriktionen nur erschwert Gespräche mit Kunden führen, mit Bewerbern seien sie fast unmöglich. Das werde in den Ergebnissen des zweiten Quartals seinen Niederschlag finden. Das Hilfspaket der Bundesregierung für den Arbeitsmarkt mache derweil die Kostensituation elastischer, zitiert die Nachrichtenagentur Dow Jones aus einer Studie. Im Verlauf des zweiten Quartals dürften gleichwohl Lockerungen der staatlicherseits verordneten Restriktionen für eine erste Entspannung sorgen.

Nach der Übernahme des Qualifizierungsdienstleisters Comcave handelt es sich nach Ansicht von Wolf bei Amadeus Fire um den am besten positionierten Arbeitsvermittler. Ab 2021 sei mit einer deutlich erhöhten Dynamik zu rechnen. Vermehrt kämen strukturelle Wachstumstreiber zum Tragen wie der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und die allmählich in den Ruhestand gehende Generation der Baby-Boomer.

Man räumt ein, dass die Eigenkapitalquote mit 15,8 Prozent relativ gering ist, es gebe aber auch nur Zinszahlungen von drei Millionen Euro zu stemmen. Die Schätzung für den Gewinn je Aktie geht in diesem Jahr von einem Rückgang von 4,62 Euro auf 3,11 Euro aus. 2021 sollen daraus dann aber schon wieder 6,67 Euro werden und 2022 sogar 8,21 Euro. Auf letztgenannter Basis würde sich das geschätzte KGV bei 9,1 bewegen.

Charttechnik

Angesichts eines da verbuchten Anstiegs von 3,15 Euro auf 157,40 Euro hat sich der Aktienkurs von Amadeus FiRe von Oktober 2003 bis Februar 2020 toll entwickelt. Eine Vorstellung also, an der es letztlich nicht viel auszusetzen gibt. Dem jüngsten Abwärtssog konnte sich aber auch dieser Titel nicht entziehen und es ging sogar überdurchschnittlich stark nach unten. Dabei gingen auch einige Unterstützungen zu Bruch, so dass es zumindest charttechnisch gesehen erst einmal Sinn macht abzuwarten, wo und wann eine nachhaltige Bodenbildung gelingt.

Profil

Die Amadeus-Gruppe ist führender Personal-Dienstleister und Solution Provider mit konsequenter Spezialisierung auf kaufmännische Fach- und Führungskräfte. Mit den Dienstleistungen Zeitarbeit, Personalvermittlung/Recruitment, Interim-/Projektmanagement und Weiterbildung steht die Amadeus FiRe Gruppe im Markt klar positioniert auf vier Säulen und gewährleistet flächendeckende Betreuung durch die Verbindung von regionaler Nähe und einem bundesweiten Netzwerk.

Im Kerngeschäft bietet Amadeus FiRe mit den Divisionen Accounting, Office, Banking und IT-Services ein auf die Kundenbedürfnisse abgestimmtes Konzept für flexible und permanente Besetzungen im kaufmännischen Bereich und im IT-Umfeld. Der Weiterbildungsbereich besteht aus den Tochtergesellschaften Steuer-Fachschule Dr. Endriss, Akademie für Internationale Rechnungslegung und TaxMaster.

Wirecard-Aktie



Bei DAX-Vertreter Wirecard hat Warburg Researech eine Kaufempfehlung unverändert mit einem Kursziel von 230,00 Euro taxiert. Kann der Titel bis zu dieser Vorgabe vordringen, wäre das bei einer aktuellen Notiz von 109,84 Euro gleichbedeutend mit einem Anstieg von gut 109 Prozent.

Der zuständige Analyst Marius Fuhrberg setzt darauf, dass der deutliche Anstieg der Nachfrage nach digitalen Gütern und E-Commerce den negativen Auswirkungen des Einbruch der Einnahmen aus der Flug- und Reisebranche (etwa 15 Prozent Anteil im Jahr 2019, aber dieser Sektor wuchs viel langsamer als andere) entgegenwirkt.

Darüber hinaus verweist er darauf, dass Verbraucher aus hygienischen Gründen zunehmend kontaktlose und kartenbasierte Zahlungen am Point-of-Sale vornehmen würden, was die Lösungen von Wirecard weiter unterstütze. Daher hält er die Umsätze für weitgehend robust, was sich auch in der noch unveränderten Prognose für 2020 des Unternehmens widerspiegele.

Die strukturellen Trends setzten sich eindeutig fort oder beschleunigten sich sogar, was Wirecard zu einem Gewinner der Krise mache. Fuhrberg lobt zudem die starke Cash-Position und den Cashflow.

Losgelöst vom Coronavirus liege das Hauptaugenmerk hier weiterhin auf der endgültigen Veröffentlichung des KPMG-Bilanz-Prüf-Berichts. Das Unternehmen habe bereits im März erste Informationen über das Ergebnis des KPMG-Berichts veröffentlicht, der keine größeren Fehlverhalten in den Bereichen der Akquisitionen in Indien, der Rundreisen in Singapur oder des Händler-Barvorschusses enthalten habe.

Allerdings dauere die Prüfung des Drittkundengeschäfts in Dubai aufgrund der Komplexität der Geschäftsabläufe und der Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus länger. Daher werde der vollständige Bericht spätestens am 22. April vorliegen. Warburg betrachtet die vollständige Bestätigung, dass das Wirecard-Geschäft innerhalb eines rechtlichen Rahmens betrieben wurde, nach wie vor als einen wichtigen positiven Auslöser für den Aktienkurs.

Darüber hinaus werde das Unternehmen am 30. April die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlichen (aufgrund des KPMG-Berichts vom 8. April verschoben), für das man trotz der Coronavirus-Pandemie eine Bestätigung der positiven Geschäftsaussichten für 2020 erwarte.

Charttechnik

Der Aktienkurs von Wirecard ist von Februar 2003 bis September 2018 von 0,77 Euro auf 195,75 Euro nach oben gelaufen. Das ist eine Performance, die aller Ehren wert ist. Doch seit dem letztgenannten Hoch befindet sich der Titel auf einem Korrekturkurs und dieser ist auch noch nicht ausgestanden, nachdem erst jüngst im März neue Zwischentiefs markiert wurden.

Profil

Die Wirecard AG ist einer der führenden internationalen Anbieter elektronischer Zahlungs- und Risikomanagementlösungen. Weltweit unterstützt Wirecard über 20.000 Kunden aus unterschiedlichen Branchen bei der Automatisierung ihrer Zahlungsprozesse und der Minimierung von Forderungsausfällen. Die Wirecard Bank AG bietet Konten- und Kreditkarten-Dienstleistungen sowohl für Geschäfts- als auch Privatkunden und ist Principal Member von VISA, MasterCard und JCB und als Kreditkarten-Acquirer weltweit aktiv.

Der Internetbezahldienst Wirecard ermöglicht Konsumenten sicheres Bezahlen bei Millionen von MasterCard Akzeptanzstellen. Zusätzlich können registrierte Nutzer in Echtzeit untereinander Geld versenden oder empfangen. Darüber hinaus bietet die Wirecard-Gruppe über die eigene Bank Lösungen in den Bereichen Corporate Banking, Prepaid- bzw. Co-branded-Karten- sowie Konten-Produkte; sowohl für Geschäfts- als auch für Privatkunden.