Am Montag ist diese Aktie wegen der schweren Anschuldigungen eines Shortsellers um mehr als -25 Prozent eingebrochen. Doch was beinhalten die Vorwürfe? Und was sollten Anleger tun, die das Papier zufällig selbst im Depot haben?

Die Stimmung an der Börse ist für die französische-luxemburgische Aktie Eurofins ohnehin nicht positiv. Die Wahlen in Frankreich belasten die Papiere des Labortesters ebenso wie die Schwäche des Pharmasektors. Doch der massive Kurssturz am Montag um -25 Prozent ist einer anderen Entwicklung zu verdanken.

Shortseller mit schweren Anschuldigungen gegen diese europäische Aktie

Denn der Shortseller Muddy Waters hat sich zu Eurofins zu Wort gemeldet. In einer langen Studie schrieben die Amerikaner, die sich auf Leerverkauf spezialisiert haben, dass die Bilanzen “erhebliche Überbewertungen der Gewinne, Barguthaben und anderer Vermögenswerte enthalten könnten.“

Darüber hinaus wurden einige Fragen zu den Immobilientransaktionen von Vorstandschef und Eigner Gilles Martin sowie kleineren Übernahmen aufgeworfen. Ob die Angaben der Wahrheit entsprechen, ist dabei nicht klar. Sicher ist allerdings, dass Muddy Waters eine massive Short-Position gegen das Unternehmen hält, das besonders wegen der Corona-Tests bekannt geworden ist.

Was tun nach dem Einbruch und bei möglichem Betrug?

Doch Anleger fragen sich berechtigterweise: Was tun nach diesem Skandal?

Grundsätzlich bedeutet die Studie von Muddy Waters einen großen Vertrauensverlust für Eurofins, der sich womöglich über Jahre in einem Abschlag an der Börse ausdrücken dürfte. Zudem ist davon auszugehen, dass es Sonderprüfungen der Bilanzen des Unternehmens geben wird, die womöglich tatsächlich Betrug zutage fördern können.

Auf der anderen Seite ist allerdings bekannt, dass solche Attacken von Shortsellern (wie in der Vergangenheit) nicht zwangsläufig zu einer Pleite oder Aufdeckung von Betrug führen müssen. In der Regel bleibt es am Ende oft bei kleinerem Geplänkel und einem großen Gewinn für die Leerverkäufer.

Doch trotzdem heißt es für Anleger vorsichtig sein, denn Beispiele wie Wirecard haben eindeutig bewiesen, dass überall Betrug schlummern kann. Wer sich mit diesem Gedanken nicht wohlfühlt, sollte daher einen Verkauf erwägen.

Eurofins (WKN: A2QJCT)

Lesen Sie auch:

Trade Republic: 2 weitere Änderungen beim Neobroker – Karte mit Saveback betroffen!

Oder:

DAX-Aktie rauscht erneut massiv ab: Jetzt könnte es für Anleger sehr ungemütlich werden