Die Berenberg Bank hat Anfang Dezember ihre traditionelle Pennyhill Park-Europa-Aktien-Konferenz abgehalten. Die Veranstaltung fand in diesem Jahr zum 14. Mal statt und als Namensgeber dient das nahe Ascot gelegene Veranstaltungshotel. Dabei handelt es sich um das Pennyhill Park Hotel, ein 1849 erbautes britisches Herrenhaus, das 123 luxuriöse 5-Sterne-Zimmer und eines der besten Spas in Großbritannien sowie einen 9-Loch-Golfplatz bietet.

Die dreitägige Veranstaltung steht unter keinem besonderen Motto und es wird auch vom Veranstalter kein besonderes Investmentthema vorgegeben. Die Atmosphäre werde vielmehr bewusst locker gehalten und das Konzept so einfach wie möglich, um möglichst viele Interessenten auf Seiten der präsentierenden Unternehmen und der teilnehmenden Investoren anzulocken. In diesem Jahr nahmen diese Gelegenheit mehr als 160 Unternehmen wahr, um sich und ihr Geschäftsmodell vor 535 Investoren vorzustellen.

Im Anschluss an die Konferenz hat Deutschlands älteste Privatbank die Mitarbeiter aus dem Aktien-Sales-Team gebeten, ihre persönliche Favoriten zu nennen und kurz mit einigen Stichpunkten zu erklären, was ihnen an den herausgestellten Aktien besonders gefällt. Am Ende kam eine Liste mit 36 Titeln heraus, die als besondere spannend erachtet werden.

BÖRSE ONLINE hat die Favoritenliste durchforstet und nach Aktien gesucht, die aus Deutschland stammen. Daraus werden auf den nachfolgenden Seiten fünf Titel vorgestellt, die mit Kurszielen von bis zu 66 Prozent über den aktuellen Notierungen mit über das größte Potenzial aus Sicht von Berenberg verfügen.

Auf Seite 2: Fresenius Medical Care





Fresenius Medical Care (WKN: 578580)



Zu den solidesten Werten am deutschen Aktienmarkt zählte in den vergangenen Jahren Fresenius Medical Care (FMC). Das Chartbild kommt seit 2002 mit einem langfristigen Aufwärtstrend daher. Allerdings hat sich seit März 2015 ein mittelfristiger Seitwärtstrend herausgebildet, der momentan noch als intakt einzustufen ist. Die Handelsrange bewegte sich seitdem zwischen 67,55 Euro und 85,65 Euro und neue nachhaltige Handelssignale ergeben sich erst bei einem Ausbruch daraus nach unten oder nach oben.

Der Vortrag der FMC-Verantwortlichen muss sehr überzeugend gewesen sein, denn gleich drei Mitarbeiter aus dem Sales-Team von Berenberg streichen diesen Wert als ihren Favoriten heraus. James Matthews gefallen dabei nicht zuletzt die hohen Markteintrittsbarrieren, über die der Anbieter von Dialyseprodukten verfügt. Im jüngsten Quartalsbericht sind aus seiner Sicht die Wachstumsraten wie erhofft ausgefallen und auch der Geschäftsausblick sehe gut aus.

72 Prozent der Umsätze würden in den USA erzielt. Das mache das Unternehmen zu einem potenziellen Profiteur einer vom designierten US-Präsidenten Trump angedachten Reform der Unternehmensbesteuerung. Bei einem für 2017 erwarteten Gewinn je Aktie von 4,43 Dollar ergebe sich ein geschätztes KGV von 18,8. Das vergleiche sich vorteilhaft mit den von den hauseigenen Analysten von 2017 bis 2021 erwarteten durchschnittlichen Zuwachsraten von 12,4 Prozent p.a.

Mit Andre Grosskurth findet auch ein zweiter Sales-Mitarbeiter die Bewertung gemessen daran moderat, dass man sich hier an einem globalen Marktführer beteiligen kann, der sein Kapital sehr effizient einsetze. Zudem seien die Gewinne gut planbar, die Gesellschaft operiere in einem Wachstumssegment und sei ein Profiteur der alternden Bevölkerungen und den damit einhergehenden steigende Krankheitsfällen. Alles das zusammen sei eine Konstellation, die in dem von Berenberg beobachteten Anlage-Universum nur wenige Aktien aufzuweisen hätten.

Ganz ähnlich sieht das mit Bhavin Patel auch noch ein dritter Sales-Mitarbeiter, womit Patel auch noch davon ausgeht, dass alle Aktivitäten von FMC noch nicht richtig am Markt verstanden werden. Nach seiner Einschätzung lässt der aktuelle Verschuldungsgrad des Unternehmens auch bilanziellen Spielraum für wertschaffende Aktivitäten.

Die Berenberg-Kaufempfehlung für das DAX-Mitglied ist mit einem Kursziel von 94,00 Euro versehen. Das ist eine Vorgabe, die um fast 16 Prozent über den aktuellen Notierungen liegt.

Portrait



Fresenius Medical Care bezeichnet sich als der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Nierenerkrankungen, von denen sich weltweit mehr als 2,8 Millionen Patienten regelmäßig einer Dialysebehandlung unterziehen. In einem Netz aus 3.579 Dialysezentren betreut das Unternehmen weltweit 306.366 Dialysepatienten. Fresenius Medical Care stuft sich zudem auch als der führende Anbieter von Dialyseprodukten wie Dialysegeräten und Dialysefiltern ein. Im Bereich Versorgungsmanagement baut das Unternehmen sein Angebot zusätzlicher medizinischer Dienstleistungen rund um die Dialyse aus.



Auf Seite 3: XING





XING (WKN: XNG888)



Nach einem zunächst etwas zögerlichen Start an der Börse kam die Aktie von XING ab dem Jahr 2010 immer besser in Fahrt. Insgesamt hat sich der Kurs seitdem vervielfacht, wobei sich aber seit März 2015 ein Seitwärtstrend breit gemacht hat. Um neue Chartsignale zu generieren, wäre es für die Notiz wichtig, aus der zuletzt gültigen Handelsspanne von 138,40 Euro bis 194,95 Euro auszubrechen.

Das soziale Netzwerk für Berufskontakte ist zwar weiter auf Wachstumskurs, wie der zuletzt verbuchte kräftigste Mitgliederanstieg in einem dritten Quartal von 441.000 belegt. Das der TecDAX war nach den zuvor starken Kursgewinnen vermutlich einfach reif für eine Auszeit. Allerdings sind die Experten von Berenberg zuversichtlich, dass der Wert demnächst wieder in den Vorwärtsgang schalten kann. Das Kursziel beträgt jedenfalls 217,00 Euro. Das birgt nicht nur ein Potenzial von fast 25 Prozent, sondern wäre bei einem Erreichen dieser Vorgabe auch gleichbedeutend mit einem Vorstoß auf neue Kursrekorde.

Aktien-Sales-Mitarbeiterin Emily Mouret fand den Vortrag von XING auf der Berenberg-Konferenz herausragend. Ihr gefällt, dass das Unternehmen sehr stark in der DACH-Region, also in Deutschland, Österreich und der Schweiz verankert ist, es keine Pläne für eine Expansion außerhalb des deutschsprachigen Raums gebe und es auf den Heimatmärkten auch eine Abgrenzung zum Konkurrenten LinkedIn bestehe.

Geschäftlich sei bis 2020 eine erneute Verdoppelung des Umsatzes denkbar. Beim EBITDA hält der Finanzchef bis dahin sogar noch stärkere Zuwächse für möglich. Letzteres sei übrigens ein Vorhaben, das in den bisherigen Schätzungen von Berenberg in diesem Ausmaß noch nicht enthalten sei.

Geht es nach dem Finanzvorstand, dann birgt vor allem das Business-to-Business-Geschäft weiteres Potenzial. Die aktive Online-Rekrutierung von Nachwuchskräften sei in Deutschland noch unterentwickelt und XING sei hier der Marktführer. Chancen bestünden außerdem nach wie vor auch um Business-to-Consumer-Geschäft. So wird weiterhin ein deutlicher Anstieg bei den Mitgliederzahlen für möglich gehalten.

Diesen Optionen zum weiteren Ausbau der Geschäfte stehe ein rund elffaches Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA gegenüber. Das ist laut Mouret eine Bewertung, die noch Spielraum nach oben lässt, zumal es auch noch ungenutzte Potenziale gebe.

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XING sieht sich als das führende soziale Netzwerk für berufliche Kontakte mit fast 11 Millionen Mitgliedern im deutschsprachigen Raum. Auf XING vernetzen sich Berufstätige aller Branchen, sie suchen und finden Jobs, Mitarbeiter, Aufträge, Kooperationspartner, fachlichen Rat oder Geschäftsideen. 003 gegründet, ist das Unternehmen seit 2006 börsennotiert und seit September 2011 im TecDAX gelistet. 2015 erreichte das Business-Netzwerk den Status eines "Unicorn". XING hat mehr als 900 Mitarbeiter an den Standorten Hamburg, München, Barcelona und Wien.



Auf Seite 4: Wirecard





Wirecard (WKN: 747206)



Bei einem Anstieg von 2003 bis 2015 verbuchten Anstieg von 0,77 Euro auf 47,38 Euro war Wirecard eine der besten Reichmacher-Aktien am deutschen Aktienmarkt. Zuletzt ist aber etwas Sand ins Getriebe gekommen, was neben normalen Konsolidierungsbedarf in Reaktion auf den starken Anstieg auch mit den von Skeptikern geschürten Zweifeln am Geschäftsmodell zu tun hat. Als Folge davon ist der beeindruckende langfristige Aufwärtstrend in einen mittelfristigen Seitwärtstrend übergegangen und erst bei einem Ausbruch daraus werden die Karten charttechnisch neu gemischt.

Aufgrund von fundamentalen Überlegungen halten die Analysten von Berenberg diesem Tec-Dax-Vertreter aber die Treue. Sie halten Kurse von 58,00 Euro für angemessen und somit verfügt dieser Titel aus ihrer Sicht ein Aufwärtspotenzial von fast 44 Prozent. Als Fan und Fürsprecher outet sich mit David Mortlock übrigens auch der Head of Equities bei Berenberg. Auch wenn nicht alle Anleger seine Überzeugung teilten, würde ihn das Team von Wirecard bei Präsentationen immer wieder beeindrucken.

Voll des Lobes war nach der Konferenz auch Sales-Mitarbeiter Fredrik Angel. Seine Vorliebe für den Titel begründet er unter anderem mit den sehr guten langfristigen Wachstumsaussichten. Angel sieht in dem Zahlungsabwickler einen der Profiteure des anhaltenden Trends hin zu E-Commerce-Geschäften und der damit verbundenen Migration hin zu Online- und Mobil-Bezahlungen. Das Unternehmen verfüge zudem gegenüber der Konkurrenz als größter europäischer Anbieter von Zahlungsabwicklungssystemen über Skalierungsvorteile.

Wachstumschancen gebe es nicht nur regional sondern auch in dem anderweitigen Ausbau der Aktivitäten. So unternehme die Gesellschaft Anstrengungen, um in den USA weiter Fuß zu fassen und wenn das mit Zustimmung der Aufsichtsbehörden gelinge, dann dürfte das den Anlegern, die mit Wetten auf fallende Kurse gegen die Gesellschaft wetten, etwas Wind aus den Segeln nehmen.

Als einen Pluspunkt empfindet Angel auch das breite Produktportfolio und die Zusammenarbeit mit großen Händlern. Zu den zuletzt vorgelegten Geschäftszahlen hieß es von Analystenseite, diese seien für das dritte Quartal gut ausgefallen und auch der angehobene Langfristig-Ausblick stimme zuversichtlich.

Die Bewertung wird als moderat bezeichnet. Das Verhältnis von Unternehmenswert von EBITDA wird für 2017 auf das 11,7-fache beziffert. Dem Konkurrenten Worldpay würden 12,1 zugestanden, obwohl dieser nur halb so schnell wachse.

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Wirecard ist ein Software- und IT-Spezialist für Outsourcing- und White-Label-Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr und die Herausgabe von Karten- und Kontenprodukten. Seit der Gründung im Jahr 1999 hat sich das Unternehmen nach eigener Einschätzung zu einem der weltweit führenden und unabhängigen Anbieter von Outsourcing- und White-Label-Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr entwickelt. Es gibt 25.000 Bestandskunden aus verschiedenen Branchen, 3.600 Mitarbeiter, mehr als 100 Transaktionswährungen und Verbindungen zu über 200 internationalen Zahlungsnetzwerken (Banken, Zahlungslösungen, Kartennetzwerken).



Auf Seite 5: Hapag-Lloyd





Hapag-Lloyd (WKN: HLAG47)



Die Aktie von Hapag-Lloyd ist erst seit November 2015 börsennotiert. Erst kürzlich ist es dank eines zuletzt verbuchten Anstiegs gelungen, den Ausgabekurs von 20,00 Euro zurückzuerobern und sogar zu übertreffen. Charttechnisch hat sich dadurch die Ausgangslage verbessert, wobei es ein weiteres sehr positives Signal wäre, wenn es jetzt auch noch gelingt, das bisherige Hoch von 21,80 Euro aus dem Weg zu räumen.

Bei der Berenberg Bank sind die Analysten aus fundamentalen Überlegungen heraus überzeugt davon, dass noch deutliche höhere Kurse gerechtfertigt sind. Das im Zuge einer Kaufempfehlung vergebene Kursziel beträgt 26,00 Euro. Der SDAX-Wert verfügt somit theoretisch über ein Kurspotenzial von gut 21 Prozent.

Wissen sollte man in diesem Zusammenhang, dass Berenberg als Emissionsbank am Börsengang von Hapag-Lloyd beteiligt war. Die Reederei hat ansonsten jüngst für ihren Zusammenschluss mit der Containerreederei United Arab Shipping Company zur fünftgrößten Containerreederei weltweit unter Auflagen grünes Licht von der EU-Kommission erhalten.

Für Berenberg-Sales-Mitarbeiter Andrea Ferrari ist die Aktie speziell auf EBITDA-Basis einfach sehr günstig bewertet. Zudem geht er davon aus, dass die Gewinne in diesem Jahr ihren Boden gesehen haben. Beim EBITDA wird in diesem Jahr mit einem Rückgang von 831 Millionen auf 580 Millionen Euro gerechnet, 2017 sollen es dann aber wieder 969 Millionen Euro werden. Beim Gewinn je Aktie wird für 2016 mit 2,00 Euro kalkuliert, was einem geschätzten KGV von 10,7 gleichkommt.

Die Hoffnung auf eine baldige Ergebniswende basiert unter anderem auf der Annahme, dass die Konsolidierung in der Branche zu einer Stabilisierung bei den in den vergangenen Jahren gesunkenen Frachtraten führen werde. Außerdem sei Hapag-Lloyd an der Marktkonsolidierung aktiv beteiligt. Sehr gut Ergebnisse habe das Unternehmen auf der Kostenseite vorzuweisen. Durch die in dieser Hinsicht unternommenen Anstrengungen zähle man hier mit zu den Branchenbesten.

Ebenfalls eine positive Meinung zu Hapag-Lloyd hat Sales-Mitarbeiter Karl Hancock. Auch er hat in der Kommunikation mit dem Management den Eindruck gewonnen, als ob für die Schiffs-Container-Industrie das Schlimmste überstanden sei. Stimme diese Annahme, würde Hapag-Lloyd als einer der am profitabelsten aufgestellten Sektorvertreter besonders stark profitieren. Würden sich einige geschäftliche Hoffnungen erfüllen, könnte die Aktie aus seiner Sicht sogar bis auf 41 Euro steigen.

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Mit einer Flotte von 166 modernen Containerschiffen und einer Gesamttransportkapazität von 953.000 TEU ist Hapag-Lloyd eine der weltweit führenden Linienreedereien. Das Unternehmen ist mit rund 9.400 Mitarbeitern an 366 Standorten in 121 Ländern präsent. Hapag-Lloyd verfügt über einen Containerbestand von 1,5 Millionen TEU - inklusive einer der größten und modernsten Kühlcontainerflotten. 125 Liniendienste weltweit sorgen für Verbindungen zwischen allen Kontinenten. Hapag-Lloyd gehört in den Fahrtgebieten Transatlantik, Lateinamerika sowie Intra-Amerika nach eigenen Angaben zu den führenden Anbietern.



Auf Seite 6: Senvion





Senvion (WKN: A2AFKW)



Der fünfte Favorit Senvion ist erst seit März 2016 börsennotiert. Der im Prime Standard an der Frankfurter Börse gehandelte Titel konnte in der noch jungen Börsen-Historie bisher noch nicht richtig überzeugen. Die Aktie notiert aktuell wieder unter dem Ausgabepreis von 15,75 Euro, nachdem dem Titel nach einem Zwischenspurt und einem Anstieg bis auf 16,71 Euro im Oktober zuletzt wieder die Puste ausgegangen ist. Nach den zuletzt deutlichen Einbußen hinterlässt dieser Wert momentan charttechnisch nicht den allerbesten Eindruck.

Die dürftige Kursentwicklung legt nahe, dass die Anleger mit der Geschäftsentwicklung bei dem Windenergieanlagenproduzenten zuletzt nicht zufrieden waren. Dazu passt ein von Juli bis September von 608 Millionen auf 584,3 Millionen Euro gesunkener Umsatz. Der bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen sank zudem von 54,6 Millionen auf 47,1 Millionen Euro, immerhin konnte aber gleichzeitig der Nettoverlust von 39,6 Millionen auf 0,8 Millionen Euro gesenkt werden. Als Minuspunkt streicht Berenberg ansonsten einen etwas schwachen Auftragseingang heraus.

Sales-Mitarbeiter Martin de Laet findet nach dem Vortrag auf der Konferenz aber dennoch Gefallen an dem Unternehmen. Die Quartalszahlen seien wie erwartet ausgefallen, die Internationalisierung des Geschäfts sei auf Kurs und ein Ausbau der Gewinnmargen sei Dank Einsparungen und Wachstum im Dienstleistungsbereich möglich. In den USA gebe es keine Aktivitäten, so dass man dort auch nicht davon betroffen wäre, falls unter dem neuen Staatspräsidenten erneuerbare Energien weniger gefördert werden sollten als das zuletzt der Fall gewesen ist.

Eine an Senvion beteiligte Privat-Equity-Gesellschaft könnte sich demnächst von Anteilen trennen. Das hätte eine steigende Zahl an frei handelbaren Aktien zur Folge, was der Liquidität helfen würde. Außerdem hätten die Verantwortlichen für die nächsten drei Jahre ein nennenswertes Aktienrückkaufprogramm anvisiert. Vom geplanten Volumen von 75 Millionen Euro seien erst fünf Millionen Euro bereits eingesetzt worden. Anhaltende Aktienrückkäufe sollten laut de Laet dem Aktienkurs helfen. Außerdem sei die Gesellschaft auch ein potenzieller Übernahmekandidat.

Was die Bewertung angehe, sei dieser Titel niedriger bewertet als die Konkurrenz im Schnitt und auch niedriger als andere Vertreter aus dem Kapitalgütersektor. Bei einem für 2016 erwarteten angepassten Gewinn je Aktie von 1,25 Euro ergibt sich ein geschätzter KGV von 9,6. Auf dem aktuellen Kursniveau bekämen das aussichtsreiche Dienstleistungsgeschäft praktisch umsonst, so de Laet. Als Kursziel werden 20,00 Euro genannt. Das ist eine Vorgabe, die der Notiz theoretisch fast 66 Prozent Luft nach oben lässt. Abschließend sei darauf hingewiesen, dass Berenberg am Börsengang von Senvion als begleitende Bank involviert war.

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Senvion entwickelt, produziert und vertreibt Windenergieanlagen für nahezu jeden Standort im Onshore-und Offshore-Bereich mit Nennleistungen von 2 bis 6,2 Megawatt und Rotordurchmessern von 82 bis 152 Metern. Zudem bietet das Unternehmen die gesamte Bandbreite projektspezifischer Lösungen in den Bereichen Fundament-Auslegung, Transport, Installation sowie Service und Wartung an. Beschäftigt werden rund 4.000 Mitarbeiter. Neben Deutschland ist Senvion in Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien, Schweden, Polen, Rumänien, Italien und Portugal, aber auch weltweit in den USA, China, Australien und Kanada vertreten.