Wirecard bietet alles rund um den elektronischen Zahlungsverkehr. Neben einer eigenen Banklizenz ist das wichtigste Standbein Bezahllösungen für Telekommunternehmen und für den klassischen Internethandel. Zu den Kunden gehören große Unternehmen wie die Deutsche Telekom, Vodafone, Visa und Mastercard, aber auch kleine Anbieter wie beispielsweise Orderbird, ein mobiles Bestellsystem in Restaurants. Wirecard will aber auch im Bereich Mobile Payment, also dem Bezahlen per Handy ganz vorne dabei sein. Deshalb wurden im vergangenen Jahr rund 28 Millionen Euro in den Ausbau der Sparte investiert. Mit seiner Investition ist Wirecard auf einen weiteren Wachstumspfad gelandet. Der Probelauf in ausgewählten Städten verläuft mit täglich im Schnitt 1000 Registrierungen extrem erfolgreich. Gerade technikaffine Kunden zeigen großes Interesse. Der britische Konkurrent Worldpay geht davon aus, dass sich das Mobile Payment Volumen bis 2017 gegenüber 2012 versechsfachen wird. Bereits in diesem Jahr wollen die Aschheimer in der Sparte die Gewinnzone erreichen.

Auch für das laufende Jahr ist Wirecard äußerst zuversichtlich. Das Management geht von einer "guten Geschäftsentwicklung" aus. Das operative Ergebnis soll zwischen 160 und 175 Millionen Euro erreichen. Das entspräche einem Wachstum von rund 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nicht zu optimistisch, wenn man das Wachstum im ersten Quartal heranzieht. Der Umsatz stieg um 25 Prozent auf 126 Millionen Euro.

Auch der Kursverlauf der Aktie spiegelt die Wachstumsentwicklung. Seit 2009 legte die Aktie um 590 Prozent zu. Ende Februar erreichte der TecDAX-Titel bei 34 Euro sein Allzeithoch. Dass danach eine kurze Korrektur einsetzte, liegt wohl an der durchgeführten Kapitalerhöhung von 367 Millionen Euro. Mit der Kapitalerhöhung, bei der sich auch der Vorstandsvorsitzende Marcus Braun beteiligte, will Wirecard sowohl das organische Wachstum finanzieren, aber auch offen für Übernahmen sein. In den vergangenen zwei Wochen hat die Wirecard-Aktie einen Teil der Korrektur wieder aufgeholt. Als nächstes könnte das Allzeithoch fallen, dann wäre der Weg frei für das nächste Ziel: 40 Euro. Gefahr droht erst bei einem Rückfall unter 29,60 Euro, der einen Bruch des langfristigen Aufwärtstrends einleiten würde.

Das Potenzial können Anleger mit geringem Kapitaleinsatz über einen Knock-out-Call hebeln. Die K.o.-Schwelle liegt aktuell knapp zehn Prozent unter dem aktuellen Kurs und knapp über der kritischen technischen Marke. Um das eingesetzte Kapital vor einem Totalverlust zu schützen, sollten Anleger eine Stopp-Loss-Marke bei 30,90 Euro setzen.