"Das ist ein Schritt in die richtige Richtung." Er bewertete es positiv, dass der langjährige Wirecard-Chef Markus Braun die Verantwortung für Kommuniaktion abgibt an seinen Finanzchef, aber als Kopf der Firma weiterhin die Strategie vorantreiben soll. "Brauns visionäre Sichtweise und Branchenexpertise sind für das Unternehmen wertvoll."

Auch Analyst Knut Woller von der Baader Bank sieht den Umbau des Wirecard-Vorstands positiv. "Wir hoffen, dass die Maßnahmen dazu beitragen, den Fokus des Kapitalmarkts wieder auf das Geschäftsmodell von Wirecard zu lenken", erklärte der Experte in einem Kurzkommentar. Er bestätigte sein Kauf-Rating für die Aktien und sein Kursziel bei 240 Euro. Andere Börsianer warnten dagegen vor zu viel Vorschusslorbeeren. "Man muss jetzt erst einmal abwarten, ob das nur ein Short-Squeeze von kurzfristigen Anlegern ist oder ob das Vertrauen bei langfristig orientierten Investoren zurückkommt", sagte ein Händler.

Der seit Jahresanfang amtierende Wirecard-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann hatte am Freitag Konsequenzen aus den jüngsten Kursstürzen und einer missglückten Kommunikation rund um die Sonderprüfung durch KPMG gezogen und die Macht von Braun beschnitten. Zudem berief der Konzern James Freis zum Vorstand für Rechtsfragen und die Einhaltung von Verhaltensregeln. Großaktionäre wie die Fondsgesellschaft Deka fordern dennoch den kompletten Rückzug Brauns.

rtr