€uro am Sonntag: Sie haben am vergangenen Dienstag die neue Banking-App "Boon Planet" mit kostenlosem Girokonto und Kreditkarte gestartet. Damit gehen Sie in Konkurrenz zu Smartphonebanken wie N26. Warum wollen Sie ausgerechnet jetzt diesen Markt erschließen?
Alexander von Knoop: Der Markt für digitale Zahlungen und Banking steht immer noch ganz am Anfang und hat noch so viel Potenzial. Wir glauben, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um zu zeigen, was technisch möglich ist.
Welchen Stellenwert hat das Private-Banking-Segment künftig im Konzern?
Unser Privatkundengeschäft wird immer größer. Boon ist dabei unsere Privatkundenmarke, über die Nutzer ihren kompletten finanziellen Alltag verwalten können. Neben Bezahldiensten werden wir künftig auch den Bereich Banking sowohl auf der Privatkunden- als auch auf der Geschäftskundenseite ausbauen. Weitere Mehrwertdienste wie Versicherungen, Loyalty--Funktionen und Mobilitätsdienste werden hinzukommen und eine immer größere Rolle spielen.
In den vergangenen Monaten haben Bilanzfälschungsvorwürfe die Schlagzeilen beherrscht. Wirecard hat die Wirtschaftsprüfer von KPMG mit einer Sonderprüfung -beauftragt. Wann gibt es erste Ergebnisse?
Die Untersuchung durch KPMG wird unverzüglich beginnen, die Ergebnisse werden so schnell wie möglich veröffentlicht. Ziel ist es, alle Vorwürfe umfassend und unabhängig aufzuklären. Wir wollen zeigen, dass Wirecard nichts zu verbergen hat und dem Markt zusätzliches Vertrauen geben.
Sie veröffentlichen am 6. November die Quartalszahlen. Wie lief das dritte Quartal?
Unser operatives Geschäft läuft hervorragend, leistungsstarke Partnerschaften mit Milliardenpotenzial tragen dazu bei. Aus diesem Grund haben wir erst kürzlich unsere Vision 2025 angehoben und gehen für das Jahr 2025 von einem Transaktionsvolumen von mehr als 810 Milliarden Euro, einem Konzernumsatz von mehr als 12 Milliarden Euro und einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von mehr als 3,8 Milliarden Euro aus.