Der heruntergeprügelte Kurs machte auf die Nachricht hin einen Sprung.
Am weitesten fortgeschritten seien die Aktivitäten für die US-amerikanische Gesellschaft Wirecard North America. Der vorläufige Gläubigerausschusses hat zugestimmt, die Investmentbank Moelis & Company für den Verkauf der Sparte zu mandatieren. Auch für weitere internationale Beteiligungen sowie das Kerngeschäft würden aktuell Investorenprozesse eingeleitet.
Fraglich ist nach einem Pressebericht der "Financial Times" ("FT") vom Sonntag, wie werthaltig die Unternehmensteile von Wirecard sind. Wirecard hatte Mitte Juni einräumen müssen, dass auf Treuhandkonten geführte Gelder für das sogenannte Drittpartnergeschäft in Höhe von 1,9 Milliarden Euro wahrscheinlich nie existiert haben und daraufhin Insolvenz beantragt. Laut dem Bericht der "FT" soll Wirecard aber auch im Kerngeschäft seit Jahren Verluste eingefahren haben, die offenbar mit den mutmaßlichen Luftbuchungen in Asien kaschiert werden sollten.
Unter anderem hatte die Deutsche Bank Interesse an Zukäufen von Teilen Wirecards angedeutet. Bankchef Christian Sewing betonte am Dienstag jedoch, mögliche Zukäufe hätten eine hohe Hürde zu nehmen. Vor allem müssten neue Teile, etwa im technologischen Bereich, besser sein als das eigene Angebot.
dpa-AFX