Wirecard: USA-Expansionspläne begeistern Anleger

Ausgerechnet im größten Markt für Online- Bezahlsysteme, den USA, ist der global erfolgreiche Spezialist Wirecard noch nicht präsent. Deshalb ist Amerika für die Deutschen jetzt Chefsache. Trotz der mit 650 Millionen Euro gut gefüllten Kasse will Wirecard-Chef Markus Braun bei der Expansion auf den Preis achten. Bisherige Zukäufe in Asien, Afrika und Australien haben die Bayern erfolgreich integriert. Weil US-Firmen teuer sind, wird auch der Aufbau des Geschäfts aus eigener Kraft geprüft. Das US-Debüt des kontaktlosen Bezahlens via Apple Pay hat die Bedeutung des Marktes zusätzlich gesteigert.

Den Löwenanteil des Geschäfts erzielt Wirecard mit Gebühren für die Abrechnung von Bestellungen und Buchungen bei Onlinehändlern. 2014 stieg der Umsatz um 25 Prozent auf 601 Millionen Euro. Der operative Gewinn kletterte um 37 Prozent auf 173 Millionen Euro, 2015 sollen es bis zu 230 Millionen Euro sein. Die Aussichten bleiben gut.

KDS





Stryker: Ein Medtech-Player, der noch durchstartet



Die Medizintechnikbranche durchläuft eine Konsolidierung. Branchenexperten zählen Stryker zu den künftigen Profiteuren. Vor allem dank steigender Verkaufszahlen für OP-Ausrüstung wie die Roboter der übernommenen Firma Mako gelang es dem US-Konzern zuletzt, die operative Marge zu steigern. Um negative Währungseffekte infolge des starken USDollar zu kompensieren, will Stryker die Marktanteile in Europa ausbauen. Bei den Quartalszahlen, die am 21. April kommen, erwartet das Management einen Gewinn in der Bandbreite von 1,10 bis 1,15 US-Dollar je Aktie.

Vom Tisch sind dagegen fürs Erste Spekulationen, dass Stryker den britischen Konkurrenten Smith & Nephew übernimmt - und damit den Firmensitz aus steuerlichen Gründen auf die Insel verlegt. Stattdessen will die Gesellschaft mit einem Aktienrückkaufprogramm in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar die Finanzkraft stärken.

SRI





Krones: Management und Anleger in Kauflaune



Rasend schnell hat Krones den vor drei Wochen an dieser Stelle vorhergesagten Angriff auf die 100-Euro-Marke durchgezogen. Damit ist die unter Investoren im Zuge des Mitte März angekündigten Ausscheidens von Vorstandschef Volker Kronseder bestehende Verunsicherung verflogen. Der Topmanager selbst gibt sich kurz vor dem Amtsende ohnehin rührig wie eh und je. Daneben hat Krones mit Gernep einen Spezialisten für Etikettiermaschinen übernommen. Das relativ kleine und profitable Unternehmen arbeitet für die Lebensmittel-, Kosmetikund Pharmaindustrie und sollte daher perfekt zum Abfüllanlagenbauer passen.

Die Bayern unterstreichen mit dem dritten Zukauf des Jahres neben ihrer Kapitalstärke die ehrgeizigen Wachstumspläne. Zwar hat sich die Krones-Aktie nach dem erstmaligen Vorstoß in den dreistelligen Bereich eine Pause verdient. Ungeachtet dessen bleibt sie erste Wahl im MDAX.

WH





Eurokai: Wilhelmshaven wird's schon richten



Eurokai ist im Containerumschlag tätig. Das Unternehmen betreibt Terminals in Deutschland, Italien, Marokko und Portugal. Eurokai wird am 29. April Zahlen für 2014 melden. Hat sich die Entwicklung aus dem ersten Halbjahr fortgesetzt, dürfte der Gewinn deutlich gestiegen sein. Und auch für 2015 ist von Steigerungen auszugehen. Dafür sorgt die deutsche Wirtschaft. Der Umschlag in Italien verbessert sich ebenfalls.

Sicherlich wird Eurokai wie im vergangenen Jahr eine Dividende von 1,50 Euro zahlen. Das entspricht einer Dividendenrendite von vier Prozent. Besondere Fantasie hat der neue Tiefseehafen in Wilhelmshaven. Das lange als Bauruine dümpelnde Projekt eines deutschen Tiefseehafens könnte zum Ertragspfeiler werden. Insbesondere wenn der Ausbau der Elbe weiter durch die Gerichte behindert wird. Eine preiswerte Aktie mit hoher Rendite und einem gewissen Überraschungspotenzial.

LA





W & W: Preiswerter geht's nicht mehr

Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W & W) hat seinen Nettogewinn im abgelaufenen Jahr um 56 Prozent gesteigert. Der Gewinn pro Aktie betrug 2,51 Euro. Der Konzern wird weiterhin sehr defensiv geführt. Trotz des Ergebnissprungs bleibt die Dividende unverändert bei 50 Cent pro Aktie. Auch für das neue Jahr plant das Management eher vorsichtig. Der Nettogewinn soll bei rund 200 Millionen Euro liegen. Langfristig will W & W einen Gewinn von 220 bis 250 Millionen Euro erwirtschaften. Damit wird das Unternehmen einen Gewinn pro Aktie von deutlich über zwei Euro ausweisen.

Die Aktie handelt mit einem einstelligen KGV. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von W & W ist mit ungefähr 0,5 vergleichbar mit dem der Commerzbank. Es gibt aber einen ganz entscheidenden Unterschied: Die Schwaben werden 2015 eine doppelt so hohe Eigenkapitalrendite erzielen.

LA





Solactive Fintech: Banking 2.0 geht auch ohne Banken



Bereits vor mehr als zehn Jahren hat Microsoft-Gründer Bill Gates mit seiner Aussage "Banking is necessary, banks are not" - Banking ist notwendig, Banken nicht - den Geldinstituten eine düstere Zukunft prophezeit. Tatsächlich könnte es so kommen, denn neue, innovative Player, sogenannte FinTechs, mischen den Markt auf. Die Branche wächst dynamisch: Während die Finanzierung in diesem Bereich 2008 weltweit auf ein Volumen von 930 Millionen Dollar kam, waren es 2014 bereits 5,3 Milliarden Dollar.

Die UBS hat den Zukunftstrend aufgegriffen und ein Tracker-Zertifikat auf den Solactive FinTech 20 Index emittiert. In dem Barometer befinden sich 20 internationale FinTech-Unternehmen wie Fidelity National Information, Spitzenreiter des in der Branche viel beachteten "Top 100 FinTech Rankings". Mit Wirecard hat es auch ein Deutscher in die Auswahl geschafft. Ein Investment in eine Wachstumsbranche.

CI