"Die Forschung der diesjährigen Preisträger hat unsere Fähigkeit erheblich verbessert, die globale Armut zu bekämpfen." Duflo ist erst die zweite Frau und mit 46 Jahren zugleich die jüngste Person, die je den Wirtschaftsnobelpreis gewonnen hat.
Die Akademie würdigte vor allem den "experimentellen Ansatz" der drei Forscher. So lasse sich das Problem der Armut besser angehen, indem man das Thema in kleinere Bereiche wie Bildung und Gesundheitswesen aufteile. Die Wissenschaftler hätten Erfolge erzielt mit Experimenten, die genau auf die betroffenen Menschen zugeschnitten seien. "Als direktes Ergebnis einer ihrer Studien profitierten mehr als fünf Millionen indischer Kinder von effektiven Programmen für den Nachhilfeunterricht an Schulen." Ein weiteres Beispiel seien die hohen Subventionen für die Gesundheitsvorsorge, die in vielen Ländern eingeführt worden seien.
Auch Menschen, die Armen zu helfen versuchen, verstünden häufig nicht, was die Wurzeln der Probleme seien, sagte Duflo, die telefonisch zu einer Pressekonferenz in Stockholm zugeschaltet war. "Unser Ziel ist es sicherzustellen, dass der Kampf gegen die Armut auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert", fügte sie hinzu. Sie lehrt zusammen mit ihrem beruflichen und privaten Partner Banerjee am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA. Ihr Kollege Kremer ist Professor an der Universität Harvard.
Der Nobelpreis im Fach Wirtschaftswissenschaften wird seit Ende der 1960er Jahre verliehen. Er wird von der schwedischen Notenbank gestiftet und ist mit neun Millionen Kronen (etwa 830.000 Euro) dotiert. Im vergangenen Jahr erhielten die US-Ökonomen William Nordhaus und Paul Romer die Auszeichnung.
rtr