In letzter Zeit ist der Smart-Beta-Hype etwas abgeebbt. Denn nicht alle neuen Ideen konnten restlos überzeugen. Daher setzen viele Anleger lieber auf alte und bewährte Strategien - wie Dividendentitel. Sie haben im Grunde in allen Märkten langfristig die Nase vorn. Das dies selbst in den Emerging Markets der Fall ist, mag überraschen. Denn normalerweise sollten hier Wachstumswerte im Vorteil sein. Wisdom Tree, die seit gut zehn Jahren einen Emerging Markets Dividenden-Index berechnen, belegt, dass dies eine Fehlannahme ist. Seit Mai 2007 entwickelte sich der Wisdom Tree Emerging Markets High Dividend Index um gut 1,5 Prozentpunkte pro Jahr besser als der MSCI Emerging Markets Index.
Bei der Indexkonstruktion geht Wisdom Tree einen anderen Weg als den üblichen. Statt der Marktkapitalisierung ist die Dividendenhöhe der ausschlaggebende Faktor. Denn bekanntlich haben die marktkapitalisierungsgewichteten Indizes mehr Nachteile als Vorteile. Denn mit steigendem Aktienkurs erhöht sich auch das Gewicht einer Aktie im Index und bei fallendem Kurs sinkt es. Daher werden in solchen Indizes meist überbewertete Aktien übergewichtet und unterbewertete Aktien untergewichtet. Im Gegensatz zu anderen Faktoren sind laut Wisdom Tree Dividenden eine objektive Messgröße.
Denn die Höhe der Dividenden schwankt kaum und somit erhält man einen Index, der sich stark an der wirtschaftlichen Kraft eines Unternehmens orientiert und nicht an den oftmals erratischen Kurssprüngen. Wisdom Tree gewichtet die Titel bei einer Maximalgewichtung von fünf Prozent nach der Höhe der Bardividende. Zudem werden Aktien stärker gewichtet, wenn die Dividende erhöht wird. Wird sie gekappt, sinkt auch die Gewichtung im Index.
Wer langfristig auf Schwellenländer setzen möchte, sollte die Dividenden-ETFs in Erwägung ziehen. Sie bieten neben höherer Rendite auch geringere Schwankungen.