Das berichten die Analysten der französischen Fondsgesellschaft Amundi. Die Eurozone-Aktien konnten damit ihre Favoritenstellung weiter ausbauen. Seit Jahresanfang investierten Anleger knapp sieben Milliarden Euro an neuen Mittel in ETFs mit solchen Aktien. Bei US-Aktien und bei Titeln aus den Schwellenländern kam es dagegen zu Abflüssen in Milliardenhöhe.
Die Ratio der Profis ist leicht nachzuvollziehen. Eurozone-Aktien sind niedrig bewertet, US-Aktien dagegen inzwischen relativ hoch. In den USA wird eine restriktivere Geldpolitik erwartet, worunter auch die Schwellenländer leiden könnten. In der Eurozone wird dagegen die EZB die Märkte weiterhin mit Geld fluten.
Euro-Aktien mit Aufwärtspotenzial
Außerdem mehren sich die Anzeichen auf eine wirtschaftliche Erholung der Eurozone. Der Markit-Einkaufsmanager-Index, ein wichtiger Frühindikator für die Konjunktur, erreichte zuletzt einen neuen Höchststand von mehr als 54 Punkten. Bei Werten von mehr als 50 Punkten sprechen Experten von einer anziehenden Konjunktur.
Bereits seit Mitte 2014 liegt der Index über dieser Schwelle. "Das Barometer signalisierte, dass die Turbulenzen kaum nennenswerte Auswirkungen auf den Konjunkturverlauf der Euro-Zone hatten", erklärt Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Die Kombination aus EZB-Anreizen und niedriger Inflation scheint die Ausgaben der Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen zu befeuern und die Angst vor einem 'Grexit' zunichte zu machen."
Dennoch bleibt auch in den nächsten Wochen noch ausreichend Spielraum für weitere Marktturbulenzen. Noch ist schließlich das nervige Griechenland-Thema nicht vollkommen vom Tisch. Zudem könnte die weiterhin drohende US-Zinserhöhung auch die europäischen Märkte in Unruhe versetzen.
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Bedrohungspotenzial ist noch vorhanden
Deutlich wird das an der jüngsten Entwicklung des deutschen Leitindex Dax. Nach starken Kursgewinnen im ersten Quartal, trat der Dax ab Mitte April einen hektischen Rückzug an. Vor allem die Griechenland-Krise zerrte an den Nerven der Anleger und führte teils zu heftigen Schwankungen. Das Dax-Beispiel macht jedoch auch deutlich: Aus Angst vor Kursschwankungen gar nicht in Aktien zu investieren, ist auch keine Lösung. Schließlich kam es auch an den Anleihenmärkten in den vergangenen Monaten zu außergewöhnlichen Verlusten. "Anleihen sind kein Ruhekissen mehr", warnen deshalb Experten.
Zudem: Trotz der Kursrückgänge in den vergangenen Wochen notiert der Dax Mitte Juli noch immer mehr als 15 Prozent über seinem Niveau zu Jahresbeginn. Auch der Aktienmarkt der Eurozone ist weiterhin deutlich im Plus.
Dividenden-Aktien brachten höhere Erträge
Rational denkende Anleger bleiben deshalb am Aktienmarkt investiert, fahren aber einen etwas defensiveren Kurs - etwa indem sie vor allem in Aktien mit hohen und regelmäßigen Dividendenzahlungen investieren. Die Ausschüttungen der Unternehmen stellen schließlich eine Art Risikopuffer gegen Kursrückgänge dar. Mit dem WisdomTree Europe Equity Income ETF (ISIN DE000A14ND38) steht ihnen dazu seit einigen Monaten ein interessantes Produkt zur Verfügung.
Dem ETF liegt eine einfache Überlegung zugrunde: Der Aktienkurs von kontinuierlich Dividenden zahlenden Unternehmen entwickelt sich besser als der Gesamtmarkt. Das zeigen verschiedene Studien der vergangenen Jahre, etwa die Untersuchung der US-Professoren Robert Shiller und Sanjoy Basu. Die Ökonomen Eugene Fama und Kenneth French zeigten zudem, dass die Wahrscheinlichkeit einer höheren Wertentwicklung mit der Anlagedauer steigt. Nach ihren Berechnungen erklärt die Dividendenrendite auf 1-Jahres-Sicht 15 Prozent einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung. Auf Sicht von fünf Jahren erkläre eine hohe Dividendenrendite dagegen 60 Prozent der Outperformance.
Für den deutschen Aktienmarkt kommt die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Portfolio-Strategien an der FOM Hochschule in Essen zu einem ähnlichen Ergebnis: Aktien von deutschen Unternehmen, die im Vorjahr Dividenden gezahlt hatten, entwickelten sich von 2002 bis 2014 nahezu doppelt so gut wie der Gesamtmarkt. Unternehmen, die von ihrem Gewinn zwischen 33 Prozent und 66 Prozent als Dividende ausschütteten, stiegen überproportional stark.
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Mehrwert durch neues Konzept
Der US-Anbieter WisdomTree setzt mit seinen seit diesem Frühjahr in Deutschland angebotenen ETFs auf diese Erkenntnisse. Den Amerikanern geht es dabei jedoch sowohl um geringere Volatilität, als auch um höhere Erträge. Nach Berechnungen von WisdomTree für den europäischen Aktienmarkt lag in den vergangenen 40 Jahren die kumulierte Wertentwicklung hochrentierender Dividendenaktien um mehr als 100 Prozent über dem Marktdurchschnitt.
Bei seinen ETFs verwendet WisdomTree jedoch eine Methodik, die von der bei den bislang angebotenen Dividenden-ETFs abweicht. Die von WisdomTree verwendete Technik führt dabei unter anderem dazu, dass niedrig bewertete (Value-)Aktien in den Dividenden-ETFs stärker vertreten sind als in anderen Dividenden-ETFs. "Unser Equity Income ETF hat einen Value-Tilt", erklärt Viktor Nossek, Research-Chef bei WisdomTree Europe. Die Chancen stehen deshalb tatsächlich nicht schlecht, dass die neuen WisdomTree-ETFs Anlegern unterm Strich mehr Rendite einbringen als andere Europa-ETFs.
Natürlich orientiert sich auch der WisdomTree Europe Equity Income ETF bei der Aktienselektion in erster Linie an der Höhe der Dividendenrendite. Die WisdomTree-Methode stellt allerdings nicht auf die Dividendenkontinuität in den vergangenen Jahren ab. "Uns interessiert in erster Linie die Bardividende der letzten zwölf Monate. Sonderausschüttungen und Ähnliches berücksichtigen wir nicht", sagt Nossek.
Nachvollziehbares Konzept
Im Gegensatz zu einigen anderen Dividenden-ETFs spielt bei WisdomTree auch die Höhe der Ausschüttungsquote keine Rolle. Andere Dividenden-ETFs lassen häufig nur Aktien ins Portfolio bei denen die Unternehmen weniger als 60 Prozent des Gewinns ausschütten. Beim WisdomTree Europe Equity Income ETF kommen einfach die 30 Prozent europäischen Aktien eines Marktes mit den höchsten Renditen ins Portfolio. Derzeit sind das 284 Aktien. Gewichtet werden die Aktien dann allerdings weder nach Marktkapitalisierung noch nach Dividendenrendite, sondern nach der von dem Unternehmen insgesamt ausgeschütteten Dividendensumme.
Als Konsequenz sind in den Income-ETFs hochkapitalisierte Unternehmen deutlich in der Überzahl. "Diese Gewichtung nach aggregierten Bardividenden hilft nicht nur bei der Verstärkung des Dividendeneffekts auf die Wertsteigerung, sondern verringert auch das Risiko eines zu großen Engagements bei riskanteren Small-Cap- und Mid- Cap-Unternehmen", begründet Nossek.
Jedes Jahr im Juni passt WisdomTree die Gewichtung neu an. Dabei wird zusätzlich auf eine gute Diversifikation geachtet. So wird erstens das Engagement in jedem einzelnen Land auf ein Drittel des Index begrenzt. Zweitens wird zum jährlichen Prüfungsdatum das Engagement in jeder einzelnen Branche auf 25 Prozent begrenzt. Einzelne Aktien dürfen nicht mehr als fünf Prozent Anteil im ETF-Portfolio bekommen.
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Gesunder Branchenmix im ETF-Portfolio
Als Ergebnis ergibt sich ein in Bezug auf die einzelnen Branchen relativ ausgewogenes Portfolio. Aktien der Branchen Energie, Telekommunikation und Versorger kommen jeweils auf rund 15 Prozent Anteil, Gesundheits-Werte und Aktien von Herstellern nicht zyklischer Konsumgüter schaffen acht bzw. sechs Prozent.
Dominiert wird das ETF-Portfolio mit etwa 25 Prozent von der Finanzbranche, doch deren Übergewicht ist beim WisdomTree Europe Equity Income ETF nicht so dramatisch wie in anderen Dividenden-ETFs. So liegt etwa beim db x-trackers Stoxx Global Select Dividend 100 ETF der Anteil der Finanzwerte oberhalb von 40 Prozent.
Auch die Liquidität der einzelnen Aktien spielt für das Portfolio des WisdomTree Europe Equity Income ETF eine Rolle. Wenig gehandelte Aktien werden geringer gewichtet als rege gehandelte Aktien. Der WisdomTree Europe Equity Income ETF ist an der Deutschen Börse und an weiteren europäischen Handelsplätzen gelistet. Die jährliche Gebührenbelastung liegt bei vergleichsweise moderaten 0,29 Prozent.
WisdomTree Europe Equity Income ETF
ISIN: DE000A14ND38
Gesamtkostenquote: 0,29 Prozent