Dass über 80 Prozent der Firmen die bereits optimistischen Erwartungen noch toppten, überrasche dennoch.

In den vergangenen Tagen legte der Dax insgesamt etwa 2,5 Prozent zu und steht vor dem vierten Wochengewinn in Folge. Gleiches gilt für sein US-Pendant, dem Standardwerteindex Dow Jones, der rund zwei Prozent gewann.

In der neuen Woche öffnen allein aus dem deutschen Leitindex mehr als ein halbes Dutzend Unternehmen ihre Bücher. Hierzu gehören der Autobauer Volkswagen (Mittwoch), der Auto-Zulieferer Continental und der Mischkonzern Siemens (jeweils Donnerstag). Aus den USA geben unter anderem der iPhone-Anbieter Apple (Dienstag) und der Ketchup-Produzent Kraft Heinz (Freitag) Zahlen bekannt.

FED-SITZUNG UND US-ARBEITSMARKTDATEN IM BLICK



Mit Spannung warten Börsianer auf die geldpolitischen Entscheidungen mehrerer größerer Notenbanken. Bei der Fed seien am Mittwoch keine Überraschungen zu erwarten, sagt Frank Dixmier, Anleihechef des Vermögensverwalters Allianz Global Investors. "Bis Ende des Jahres sollten sich Anleger auf zwei weitere Zinserhöhungen in den USA einstellen." Daran werde auch die Kritik von US-Präsident Donald Trump an steigenden Zinsen nichts ändern, betont DZ Bank-Analyst Christian Reicheter. Der Kurs allmählicher Anhebungen werde wohl fortgesetzt.

Vor diesem Hintergrund schauen Investoren insbesondere auf die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. Von ihnen erhoffen sie sich Hinweise auf die US-Geldpolitik über das Jahr 2018 hinaus. Einen Vorgeschmack auf die offiziellen Zahlen liefern die Daten der privaten Arbeitsagentur ADP am Mittwoch. Einen Tag zuvor werden die Ausgaben der US-Konsumenten veröffentlicht. Die Kauflaune der Verbraucher gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

Diesseits des Atlantik stehen die deutschen (Montag) und europäischen (Dienstag) Inflationsdaten auf dem Terminplan. Sowohl in den USA als auch in Europa könne mit einem anhaltend robusten Wachstum gerechnet werden, prognostiziert Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz.

NOTENBANKEN JAPANS UND GROSSBRITANNIENS BERATEN EBENFALLS



Einen Tag vor der Fed werde die Bank von Japan (BoJ) wohl Änderungen ihrer Geldpolitik signalisieren, sagt John Vail, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Nikko. Damit sollten die Nebenwirkungen der ultra-lockeren Geldpolitik für den japanischen Bankensektor minimiert werden. "Das bedeutet, sie strebt höhere langfristige Zinssätze oder eine Lockerung ihrer Negativzinspolitik an."

Den Abschluss des Notenbanken-Reigens bildet die Bank von England (BoE) am Donnerstag. Anleger sehen die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung des Leitzinses um einen Viertel Prozentpunkt auf 0,75 Prozent bei mehr als 80 Prozent. Damit riskiere die Notenbank allerdings, die Konjunktur abzuwürgen, die wegen der Unsicherheit rund um den Brexit auf wackligen Beinen stehe, warnt Anlagestratege John Wraith von der Bank UBS.

rtr