Trotz expansiver Geldpolitik hat die Europäische Zentralbank (EZB) bislang ihr Inflationsziel von knapp unter zwei Prozent nicht erreicht. Im Dezember 2020 betrug die Teuerungsrate in der Eurozone minus 0,3 Prozent.
2021 müssen sich Anleger jedoch auf höhere Inflationsraten einstellen. Insbesondere die Rohölpreise steigen. Zudem dürften sich die Verbraucher nach Aufhebung des Lockdowns lang gehegte Konsumwünsche erfüllen und dafür auch höhere Preise in Kauf nehmen.
Die EZB wird auf eine steigende Inflationsrate nicht reagieren - auch wenn diese zwei Prozent überschreitet. Zinserhöhungen drohen erhebliche Schwankungen an den Kapitalmärkten auszulösen. Auch eine Wiederauflage der Eurokrise wäre dann nicht auszuschließen. Aktuell überprüfen die Währungshüter ihre geldpolitische Strategie. EZB-Chefin Christine Lagarde wird den Marktteilnehmern mit hoher Wahrscheinlichkeit eine anhaltende Toleranz gegenüber höheren Preissteigerungsraten kommunizieren.
Mit inflationsgeschützten Staatsanleihen können sich Anleger vor drohendem Kaufkraftverlust ihres Geldes schützen. Die von den Regierungen ausgegebenen Papiere passen Kupon und Rückzahlung an die jeweilige Inflationsrate in ihren Ländern an. Bei einem markanten Anstieg der Teuerungsrate hält Dennis Ehlert von Bantleon einen Mehrertrag von bis zu zwei Prozentpunkten gegenüber herkömmlichen Staatspapieren für möglich.
Im Xtrackers Eurozone Inflation-Linked Bond ETF finden sich 35 inflationsgebundene Anleihen, die von Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien begeben wurden. Auf Sicht von drei Jahren erzielte der Exchange Traded Fund über sieben Prozent. In den vergangen zehn Jahren legte er um 40 Prozent zu.