Nun mehren sich die Stimmen, dass das Comeback der vergangenen Monate der Beginn einer langfristigen Trendwende sein könnte. Denn bei Uran vollziehen sich Anpassungsprozesse noch langsamer als bei anderen Rohstoffen. Die Entwicklung einer Mine oder eines Reaktors dauert Jahrzehnte. Eine kurzfristige Veränderung der Angebots- und Nachfragedynamik wirkt daher explosiv.
Größter Uran-Nachfrager ist die Kernenergie. Während der Pandemie ist der Strombedarf nur wenig gesunken. Die Kraftwerke stellen die Grundlast zur Verfügung und haben geringe variable Kosten. Während also die Nachfrage relativ stabil bleiben dürfte, scheint es auf der Angebotsseite zunehmend Probleme zu geben. Im vergangenen Jahr haben Kernreaktoren laut dem Branchenspezialisten Ux Consulting 187 Millionen Pfund Triuranoctoxid (U3O8) verbraucht. Dem stehen 140 Millionen Pfund an neuem Angebot gegenüber. Versorger, aber auch sogenannte Uranabsicherungsfirmen haben diese Lücke aus den Lagern geschlossen.
Uranpreis als Katalysator
Nun wird die Lücke aber immer größer. Cameco, einer der größten börsennotierten Produzenten weltweit, hat etwa seine Mine im Norden der kanadischen Provinz Saskatchewan auf unbestimmte Zeit auch wegen der Folgen der Pandemie geschlossen. Dort wurden immerhin 18 Millionen Pfund pro Jahr gefördert.
Das sollte sich auf den Preis auswirken, zumal die Ausgaben für Exploration seit Jahren sinken und beim aktuellen Preis kaum in neue Vorkommen investiert wird. An den Terminmärkten ist es noch relativ ruhig. Selbst langfristige Kontrakte zeigen keine Preissteigerungen. Das heißt: Es wird damit gerechnet, dass sich die Angebotslücke schließen wird. Das kann sich aber schnell ändern.
Für Privatanleger ist es schwer möglich, auf die Preisentwicklung zu setzen. Eine elegante Möglichkeit bietet Yellow Cake. Das auf der Kanalinsel Jersey beheimatete Unternehmen ist ein reiner Bestandshalter von Uran. Das heißt, dass Investoren kein Explorationsrisiko tragen. Yellow Cake hält aktuell 9,32 Millionen Pfund (U3O8). Werden Marktpreise und anderes Vermögen angesetzt, liegt der Nettovermögenswert um rund 30 Prozent über dem Kurs. Dadurch entsteht ein doppelter Hebel. Zum einen profitiert die Aktie natürlich von einem Preisanstieg von (U3O8). Zudem hat Yellow Cake beschlossen, den Discount aktiv zu verringern. Das geschieht dadurch, dass der Rohstoff zu Marktpreisen verkauft und eigene Aktien zurückgekauft werden. Aktuell läuft ein Programm über zehn Millionen Dollar. Ist das beendet, erhöht sich die Rohstoffmenge pro Aktie.