Ein Prada-Kleidchen der vorletzten
Kollektion mit 20 bis 70 Prozent Rabatt
oder die allerneueste Handtasche
von Dolce & Gabbana: Yoox bedient
beim Shoppen im Internet die Wünsche
von Sparfüchsen ebenso wie die von absolut
Modebewussten. Anders als Wettbewerber
wie Zalando oder Asos hat das Unternehmen
aus dem italienischen Bologna
ausschließlich Edelmarken im Angebot.
Das Erfolgsgeheimnis? Der im Jahr 2000
gegründete Online-Modehändler startete
als Pionier in einer Zeit, als die meisten
Edelmarken gerade zögerlich den E-Commerce
als Absatzkanal entdeckten. Yoox-
Gründer Federico Marchetti, ein früherer
Investmentbanker, setzte früh auf die anspruchsvolle
Klientel. Heißt: Bei OnlineOrdern
zählt nicht der beste Preis, sondern
das gewisse Extra, das sich in den Läden
der Edelmarken oft gerade nicht findet.
Dieser Kundschaft bietet Yoox das entsprechende
digitale Shoppingerlebnis -
mit Onlineservices wie einer Stylingberatung
oder innovativen Marketingkampagnen.
Gut 60 Fotografen schießen hochwertigste
Bilder für die Onlinekataloge. Yoox
betreibt die Onlineshops zahlreicher Luxusmarken
wie Armani, Jil Sander, Moschino
oder Valentino. Hinzu kommt ein
Gemeinschaftsunternehmen mit dem Luxuskonzern
Kering und seinen Topmarken
wie Gucci oder Bottega Veneta.
Jedoch erzielt Yoox 73 Prozent der Erlöse
mit den drei eigenen Websites. So bietet
Yoox.com Vorjahresware von bekannten
und weniger bekannten Designermarken
zu teilweise stark reduzierten Preisen. Eine
gute Alternative für die Modefirmen zum
herkömmlichen Abverkauf über Outlets.
Auf Seite 2: Auf der Höhe der Zeit
Auf der Höhe der Zeit
Über thecorner.com und shoescribe.
com werden dagegen hochwertige Klamotten
und Schuhe von renommierten oder
weniger bekannten Designermarken ohne
Preisabschlag verkauft. Seit September
2014 findet sich auch hochwertige Sportbekleidung
im Sortiment. Zudem ist Yoox
technologischer Vorreiter: Die erste Yoox-
App fürs iPhone kam 2009 auf den Markt,
ihr Pendant für das iPad ein Jahr später
genau am Tag von dessen Verkaufsstart. 50
Prozent der Bestellungen laufen Yoox zufolge
bereits über mobile Endgeräte. Auf
dem neuesten Stand ist auch die Warenund
Versandlogistik: Die mit Mikrochips
versehenen Produkte werden von fünf
Warenhäusern in Italien, den USA und
Asien innerhalb weniger Werktage an die
Kundschaft gebracht.
Nach dem Kurseinbruch 2014 nimmt
auch die Yoox-Aktie langsam wieder Fahrt
auf. Investitionen in Marketing und Onlinevertrieb
bremsten im vergangenen Jahr
den Gewinn. Unterm Strich blieb ein Anstieg
von 9,4 Prozent auf 13,8 Millionen
Euro. Der Umsatz stieg dagegen sogar um
15,1 Prozent auf 524,3 Millionen Euro. Für
die kommenden fünf Jahre erwarten die
Konsensschätzungen ein durchschnittliches
Umsatzplus von 23 Prozent, das Ganze
bei einem Gewinnwachstum, das sich bis
2016 auf 38 Prozent beschleunigen soll.
Langfristig orientierte Anleger bauen erste
Positionen auf - und ordern wegen der
niedrigen Liquidität der Aktie an der Börse
Mailand.
Auf Seite 3: Investor-Info