Youbisheng Green Paper: Nun ist auch noch der Chef weg
· Börse Online Redaktion
In Ausgabe 11 hatte BÖRSE ONLINE die
chinesische Firma Youbisheng Green
Paper in dieser Rubrik angeprangert.
Schon damals läuteten die Alarmglocken.
Der Hersteller von Verpackungsmaterial
aus recyceltem Altpapier - damaliger
Kurs vier Euro - wollte eine Wandelanleihe
in Höhe von 25 Millionen Euro platzieren,
die mit einem Kupon von 13,5 Prozent
ausgestattet gewesen wäre. Das Geld,
so das Unternehmen, solle zum Ausbau
der Kapazitäten am neuen Standort verwendet
werden. Weil in der Konzernbilanz
noch liquide Mittel von 29 Millionen
Euro aufgeführt waren, die sich
überhaupt
nicht verzinsten, wurde BÖRSE
ONLINE
skeptisch. Das Urteil damals: "Die
Bedingungen der Wandelanleihe, die gerade
einmal vier Tage nach ihrer Genehmigung
auf der außerordentlichen
Hauptversammlung
erfolgte,
deuten eher darauf
hin, dass dem Unternehmen das Wasser
bis zum Hals stehen könnte." Die Befürchtungen
haben sich nun bestätigt. In einer
Pressemeldung vom 4. Juli berichtet das
Unternehmen, dass der Vorstandsvorsitzende
und Großaktionär Haiming Huang
seit Wochen nicht auffindbar sei. Zudem
werde dem Finanzvorstand
David Tsui der
Zugang zum Unternehmensgelände in
China von Mitarbeitern untersagt. Er wird
noch in diesem Monat von seinem Amt
zurücktreten.
Der Aktienkurs ist auf einen
Euro gefallen. Unsere Befürchtung, dass
es sich letztlich um ein komplettes Scheinunternehmen
handeln könnte, wird
immer wahrscheinlicher. Interessant: Der
neue Wirtschaftsprüfer hat den Abschluss
2013 ohne Beanstandung testiert. LA