Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist wieder kräftig gestiegen. Das sind die Ursachen und das sind die wichtigen Erkenntnisse für Anleger aus diesen Nachrichten:
Nach den Zinserhöhungen und den zurückgehendem Konsum der Anleger ist die Anzahl der Firmenpleiten in Deutschland wieder kräftig gestiegen und macht auch vielen Anlegern an der Börse Sorgen. Das müssen Sie jetzt wissen:
Zahl der Firmenpleiten in Deutschland steigt
Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen lag im September um 19,5 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Im August hatte der Zuwachs innerhalb eines Jahres 13,8 Prozent betragen.
Die Verfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein, wie die Wiesbadener Statistiker erklärten. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liege in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.
Endgültige Zahlen liegen dem Bundesamt inzwischen für Juli vor. Demnach meldeten die Amtsgerichte 1586 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 37,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte auf rund 3,1 Milliarden Euro. Im Juli 2022 waren es rund 0,8 Milliarden Euro.
Ist das ein klares Warnsignal für Anleger?
Grundsätzlich ist diese Entwicklung also sehr negativ, aber auch teilweise stark durch statistische Effekte bedingt. Denn vor allem nach Corona sind nun viele Unternehmen insolvent gegangen, die sich durch staatliche Hilfen über die Zeit hatten retten können.
Dieser darwinistische Effekt der natürlichen Selektion des Marktes ist also nicht zwangsweise negativ, doch die Höhe der Pleiten stimmt doch nachdenklich. Denn vor allem kleine und mittelständische Unternehmen spüren jetzt die Auswirkungen von Zinserhöhungen, Konsumzurückhaltung etc. als Erstes und bilden ein Warnsignal für große Unternehmen.
Denn auch die Large Caps dürften sich dieser Entwicklung nicht mehr allzu lange entziehen, denn wenn es den kleinen und mittleren Unternehmen schlecht geht, geht es am Ende des Tages der ganzen Wirtschaft schlecht. Ein weiteres Anzeichen also für eine Rezession, die sich auch irgendwann an den Börsen niederschlagen könnte.
Mit Material von dpa-afx
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