Die im Vergleich zu den Markterwartungen enttäuschenden Verkäufe des neuen iPhones hätten den Umsatz- und Gewinnanstieg von Apple in den Hintergrund gedrängt, sagte Finanzmarkt-Experte Jim Reid von der Deutschen Bank. Aus Sicht des Analysten Andreas Paciorek vom Online-Broker CMC Markets drückten zudem fehlende Details zu der Verkäufen der Apple Watch auf die Stimmung der Investoren. Die Aktien des Unternehmens mit der weltweit höchsten Marktkapitalisierung brachen im vorbörslichen US-Geschäft um 6,3 Prozent ein.
Die Titel von Microsoft verloren parallel dazu 4,2 Prozent. Hohe Abschreibungen auf die vor einem Jahr übernommene Handy-Sparte von Nokia brockten dem Softwarehaus einen Quartalsverlust von 3,2 Milliarden Dollar ein. Das ist das größte Minus der Unternehmensgeschichte.
TECHNOLOGIEWERTE INSGESAMT UNTER DRUCK
Vor diesem Hintergrund gingen auch andere Technologiewerte auf Talfahrt - allen voran die Apple-Zulieferer. Hierzu gehört ARM. Die Papiere des Chip-Designers fielen in London um bis zu 4,3 Prozent auf ein Sechs-Monats-Tief von 994 Pence, obwohl das Unternehmen einen Gewinnsprung bekanntgegeben hatte. Die Titel des ARM-Rivalen Dialog Semiconductor brachen zeitweise sogar um 7,5 Prozent ein. Die beiden Chip-Hersteller Infineon und STMicroelectronics gaben jeweils etwa vier Prozent nach.
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Kräftig zulegen konnten dagegen EasyJet. Die Aktien des britischen Billigfliegers stiegen dank eines optimistischen Ausblicks in der Spitze um fünf Prozent. In ihrem Windschatten gewannen die Papiere des Rivalen Ryanair, der Lufthansa und der British-Airways-Mutter IAG bis zu ein Prozent zu.
Im deutschen Kleinwerte-Index SDax sorgte Zooplus für Aufsehen. Ein erneuter Umsatzsprung hievte die Titel des Online-Tierfutterhändlers zeitweise auf ein Rekordhoch von 136 Euro. Das Wachstum vor allem im Heimatmarkt Deutschland sei weiter erstaunlich, schrieb Martin Decot, Analyst bei der Oddo Seydler Bank, in einem Kommentar.
BÖRSIANER - EURO HAT TALSOHLE NOCH NICHT ERREICHT
Am Devisenmarkt verlor die Erholung des Euro an Schwung. Er stagnierte bei 1,0931 Dollar. Da aber die US-Zinswende näher rücke, müsse mit einer weiteren Abwertung der Gemeinschaftswährung gerechnet werden, betonte Devisenstratege Piotr Matys von der Rabobank. Er rate dazu, Kurssteigerungen für Gewinnmitnahmen zu nutzen. Der Bund-Future, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, bewegte sich ebenfalls kaum und notierte knapp im Plus bei 152,89 Punkten.
Reuters