"Der Gang an die Börse ist der nächste logische Schritt in der Entwicklung von Zalando, da er uns (..) die nötige Flexibilität gibt, um unsere langfristigen Wachstumsambitionen weiterzuverfolgen", sagte Zalando-Vorstand Rubin Ritter. Die inzwischen rund 7400 Mitarbeiter zählende Firma, die mehr als die Hälfte ihres Umsatzes in Deutschland, der Schweiz und Österreich erzielt, wolle vor allem ihren Marktanteil ausbauen und dazu in neue Länder expandieren. Zudem soll der Verkauf über Smartphones oder Tablet-PCs wachsen, also über das mobile Internet. So könnte Kleidung abfotografiert und über eine App entsprechende Angebote von Zalando angezeigt werden.
Der Trend zum Shoppen übers Internet ist ungebrochen. So rechnet der Einzelhandelsverband HDE in diesem Jahr mit einem Umsatzanstieg im Online-Handel von 17 Prozent auf 38,7 Milliarden Euro. Allerdings kämpfen viele Internet-Händler mit einer hohen Rückgabequote ihrer Waren, was immense Kosten verursacht.
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ROCKET INTERNET STEHT EBENFALLS IN DEN STARTLÖCHERN FÜR IPO
Zalando liegt im Wettlauf mit dem Schwester-Unternehmen Rocket Internet nun eine Nasenlänge vorne. Auch der Internet-Inkubator will Finanzkreisen zufolge in den kommenden Wochen den Gang an den Aktienmarkt wagen. Der Zalando-Werbeslogan "Schrei vor Glück" könnte dann auch für die Samwer-Brüder zum Motto werden, da sie mit den beiden IPOs offiziell zu Milliardären würden. Zudem gingen damit auch die beiden größten Internet-Börsengänge in Deutschland seit den Zeiten des Neuen Marktes über die Bühne.
Verglichen mit Alibaba
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INSIDER: AUSGABEPREIS AB ENDE SEPTEMBER
Zalando will im Rahmen des Börsengangs zehn bis elf Prozent des Eigenkapitals platzieren. Insidern zufolge soll der Ausgabepreis in der Woche ab dem 29. September bekanntgegeben werden. Der Börsengang wird von Morgan Stanley, Goldman Sachs und Credit Suisse organisiert.
Größter Zalando-Aktionär ist der schwedische Finanzinvestor Kinnevik mit 36,5 Prozent, gefolgt von den Samwer-Brüdern mit 17 Prozent. Weitere Miteigentümer sind unter anderem Tengelmann mit etwas über fünf Prozent, der dänische Modeunternehmer Anders Holch Povlsen mit zehn Prozent sowie Holtzbrinck Ventures. Kinnevik sei "erfreut" über die Zalando-Pläne, erklärte Kinnevik-Chef Lorenzo Grabau.
Der Berliner Börsenkandidat hatte in den ersten sechs Monaten 2014 einen kleinen operativen Gewinn ausgewiesen. Bei einem Umsatzplus von knapp 30 Prozent auf 1,047 Milliarden Euro betrug der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwölf Millionen Euro, nach einem Verlust von 109 Millionen vor Jahresfrist. Nach Steuern blieb ein Gewinn von 200.000 Euro.
Reuters