"Nach unserer erfolgreichen Entwicklung im dritten Quartal erwarten wir für das Geschäftsjahr 2014 einen konzernweit leicht positiven Betriebsgewinn", sagte Konzernvorstand Rubin Ritter am Mittwoch zur Vorlage der Neun-Monats-Zahlen. Die Umsätze sollen zwischen 20 und 25 Prozent zulegen. Bei Anlegern kam dies gut an: Erstmals seit dem eher durchwachsenen Börsendebüt vor knapp zwei Monaten kletterte der Aktienkurs über den Ausgabepreis von 21,50 Euro und lag in der Spitze gut elf Prozent im Plus.
Zalando hat 2008 damit begonnen, Schuhe über das Internet zu verkaufen und handelt inzwischen mit rund 1500 Marken. Bekannt wurde das Unternehmen mit seinen gut 7000 Mitarbeitern vor allem durch den Werbeslogan "Schrei vor Glück". Im deutschsprachigen Raum macht der Konzern knapp 60 Prozent seines Umsatzes. Insgesamt stiegen die Erlöse im dritten Quartal um 24,2 Prozent auf 501 (VJ: 404) Millionen Euro. Zalando wachse weiter schneller als der Online-Modemarkt, der wegen des milden Wetters allerdings einen "schweren Start in die Herbst-/Wintersaison hatte", sagte Ritter.
Der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) verringerte sich im Sommerquartal auf 2,6 Millionen Euro, nach einem Minus von 50,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Nach den ersten neun Monaten steht ein Betriebsgewinn von einer Million Euro zu Buche. Grund hierfür sei vor allem, dass Zalando seine Kosten für Logistik, Marketing und Verwaltung besser in den Griff bekomme habe, sagte Ritter. So seien die Marketingausgaben im Verhältnis zum Umsatz binnen Jahresfrist um rund acht Prozentpunkte gesunken.
Zugleich stieg die Zahl der aktiven Kunden auf 14,1 von 12,3 Millionen. Ritter fügte hinzu, es gebe derzeit keine konkreten Pläne, in neue Märkte zu investieren oder weitere Lager zu bauen.
Reuters