Zalando erwartet 2019 das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in der oberen Hälfte der Spanne von 175 bis 225 Millionen Euro, nach gut 173 Millionen im Vorjahr. Dabei geht Finanzchef David Schröder im schlechtesten Fall von 200 Millionen aus. Nach neun Monaten beträgt das bereinigte Ebit 114,5 Millionen Euro. Das gerade begonnene vierte Quartal trägt mit seinen Aktionstagen wie Cyber Monday und Black Friday, die den Start in das wichtige Weihnachtsgeschäft markieren, am stärksten zum Jahresergebnis bei. Das Umsatzplus soll 2019 rund um das untere Ende der Spanne von 20 bis 25 Prozent liegen. Die Investitionen bleiben bei etwa 300 Millionen Euro.
Analysten lobten die Zahlen. Der Umsatz sei stärker als erwartet gestiegen, zudem habe das Unternehmen überraschend ein positives bereinigtes Ebit erzielt, schrieben die Analysten von Mainfirst in einer ersten Einschätzung. Sie verwiesen allerdings auch auf die schwachen Vergleichswerte des Vorjahres. Volker Bosse von der Baader Bank lobte die Wachstumsbeschleunigung und die stark zugenommenen Besucherzahlen auf der Zalando-Website. Moniert wurde jedoch der lediglich bekräftigte Ausblick. Mainfirst bezeichnete ihn als "anspruchslos". Auch Georgina Johanan von JPMorgan hatte auf eine Erhöhung spekuliert. Die Pessimisten gewannen am Aktienmarkt daher zunächst die Oberhand, so fiel der Kurs im frühen Handel zwischenzeitlich um mehr als 6 Prozent. Derzeit notiert das Papier noch mehr als 4 Prozent im Minus.
Im dritten Quartal verzeichnete Zalando eine deutlich höhere Anzahl von Bestellungen - das Plus lag bei gut 25 Prozent. Zum ersten Mal habe das Unternehmen dabei in einem Quartal mehr als eine Milliarde Seitenbesuche registriert, erklärte der Modehändler. Die Zahl der aktiven Kunden nahm um 17,5 Prozent auf fast 30 Millionen zu. Die Zahl der durchschnittlichen Bestellungen stieg leicht, während die durchschnittliche Warenkorbgröße geringfügig sank.
Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) erzielte Zalando einen kleinen Gewinn von 6,3 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 38,9 Millionen zu Buche stand. Negativ wirkten sich höhere Marketingkosten aus. Unter dem Strich verringerte sich der Fehlbetrag von 41,7 Millionen auf 13,6 Millionen Euro./nas/mne/jha/