Die Aktionäre von Zeal müssen einen schweren Rückschlag hinnehmen: Eine deutlich zurückgefahrene Dividende und ein enttäuschender Gewinnausblick haben die Papiere des Glücksspielanbieters am Freitag um mehr als 21 Prozent auf das tiefste Niveau seit Mitte November zurückgeworfen.
Für große Enttäuschung sorgte der Plan, für jede Aktie ab 2017 nur noch mindestens 1 Euro auszuschütten. "Am Markt wurden wie in den vergangenen Jahren 2,80 Euro je Aktie erwartet", sagte ein Börsianer. Begründet wurde der Schritt von Zeal Networks mit steigenden Marketingaufwendungen sowie dem Aufbau von Reserven. Sie stünden im Zusammenhang mit der Überprüfung einer Mehrwertsteuerpflicht bei der Beteiligung MyLotto24 durch deutsche Steuerbehörden.
Auch ein für das neue Geschäftsjahr avisiertes operatives Ergebnis zwischen 30 und 40 Millionen bezeichnete der Händler im Vergleich zur Konsensschätzung von 46 Millionen als eher mau. Dem Unternehmen zufolge wurden neue Wachstumsfelder identifiziert, die zunächst höhere Marketingkosten erfordern, sich dann aber mittelfristig auszahlen sollen.
Berenberg-Expertin Roberta Ciaccia betonte, das operative Gewinnziel für 2017 liege um 25 Prozent unter ihrer Schätzung und gar um 40 Prozent unter dem Marktkonsens. Mit der Besteuerungsfrage habe sie zwar irgendwann gerechnet. Die nun vollzogenen Schritte seien aber ein Indiz dafür, dass das Risiko größer sei als erwartet. Insgesamt sieht die Expertin nun enorme Unsicherheit. Die Bewertung der Papiere stellte sie vorerst unter Beobachtung.