Der Dollar profitiere von Spekulationen, dass Fed-Chefin Janet Yellen in ihrer geplanten Rede am Freitag eine baldige Zinserhöhung signalisieren wird, schrieben die Analysten der Investmentbank RBC Capital Markets in einem Kommentar. "Andere Märkte sind da aber vorsichtiger."

Die Aufwertung der US-Währung verbilligte den Euro um mehr als einen Viertel US-Cent auf 1,1266 Dollar. Dax und EuroStoxx50 legten zwar ebenfalls zu, die Umsätze blieben aber wie in den vergangenen Tagen dünn. Der deutsche Leitindex gewann 0,5 Prozent auf 10.644 Zähler, sein pan-europäisches Pendant legte 0,7 Prozent auf 3014 Punkte zu.

Innerhalb der Fed mehren sich die Stimmen, die für eine straffere Geldpolitik plädieren . "Es bleibt zu hoffen, dass Yellen zumindest etwas Überraschendes im verbalen Gepäck hat, wenn das auch nicht wirklich zu erwarten ist", sagte Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. Die Skepsis der Anleger spiegelte sich auch in den Kursen an den Terminmärkten wieder. Denen zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit einer US-Zinserhöhung im September bei gerade einmal 21 Prozent.

ÖLSCHWEMME SETZT PREISEN WEITER ZU



Am Ölmarkt nahm Brent seine Talfahrt wieder auf. Die richtungsweisende Sorte aus der Nordsee verbilligte sich um 1,4 Prozent auf 49,26 Dollar je Barrel (159 Liter). Grund war der überraschende Anstieg der US-Lagerbestände. Am Dienstag hatten Spekulationen auf eine Begrenzung der weltweiten Förderung den Brent-Preis zeitweise auf mehr als 50 Dollar getrieben. "Derzeit gibt es ein Rennen um die nächste Schlagzeile zu einer Förderbremse", betonte Olivier Jakob, Geschäftsführer des Research-Hauses Petromatrix. "Bislang steckt aber kaum Substanz dahinter." Die großen Exportstaaten wollen im September über eine mögliche Drosselung der Produktion beraten.

Auf Unternehmensseite setzte WPP mit überraschend starken Halbjahreszahlen positive Akzente. Die Aktien der weltgrößten Werbeagentur stiegen dank eines um 3,8 Prozent gestiegenen Umsatzes auf ein Rekordhoch von 1875 Pence und waren damit Spitzenreiter im Londoner Auswahlindex FTSE.

An der Stockholmer Börse gewannen SCA zeitweise 12,6 Prozent und waren mit 281,90 Kronen ebenfalls so teuer wie noch nie. Der Anbieter von "Tempo"-Taschentüchern und "Danke"-Toilettenpapier will seine Forstsparte abspalten. SCA ist der größte Waldbesitzer Europas. "Darauf haben alle gewartet", sagte Analyst Markku Jarvinen von der Evli Bank. Das Geschäft mit Hygieneartikeln sei ertragsstärker als die Forstsparte, die dafür stabil Einnahmen liefere.

Gefragt waren auch Finanzwerte, die meist überdurchschnittlich auf Bewegungen des Gesamtmarktes reagieren. Der europäische Banken-Index stieg um 1,9 Prozent. Deutsche Bank und Commerzbank gewannen bis zu 2,9 Prozent. Die italienische Unicredit baute seine Vortagesgewinne aus und setzte sich mit einem Kursplus von 5,4 Prozent sogar an die Spitze des EuroStoxx50. Insidern zufolge will die HVB-Mutter alle Anteile an der Bank Pekao, dem zweitgrößten Geldhaus Polens, verkaufen.

rtr