Zoom bleibt ein Gewinner der Corona-Pandemie. Die Zahl der Firmenkundschaft stieg um rund 30 000 auf 497000 Kunden. Im ersten abgelaufenen Quartal (per Ende April) stieg der Umsatz zum Vorjahresvergleich um 191 Prozent auf 956,2 Millionen Dollar. Der Gewinn sprang von 27 Millionen Dollar auf 227,4 Millionen Dollar. Umgerechnet auf eine Aktie legte der Gewinn von 20 Cent auf 1,32 Dollar zu. Damit wurden sämtliche Prognosen der Analysten übertroffen. Doch die Investoren bleiben zurückhaltend.
Das hohe Wachstum ist ganz klar dem Wandel in der Arbeitswelt geschuldet, der während der Pandemie mit dem Homeoffice einsetzte. Diese Schubkraft wird mit den Fortschritten beim Impfen geringer. Bei Vielen macht sich auch eine gewisse Video-Konferenz-Müdigkeit breit. Generell kann man davon ausgehen, dass das hybride Arbeitsmodell, ein paar Tage Büro und ein paar Tage von zuhause arbeiten, bleiben wird. Doch das Wachstum wird sich abflachen. Zoom hält dagegen mit neuen Angeboten für Unternehmen. Zusätzlich zum Angebot der Videokonferenzen bietet das Unternehmen seinen Kunden die Sprachtelefonie an. Ergänzt wird das Angebot mit eigenen Telefonapparaten mit großem Display. Als einer der ersten Kunden in dem neuen Bereich wird der Konsumgüterriese Kimberly-Clark angegeben, der 15.000 Telefonanschlüsse bei Zoom buchte.
Die Zoom-Aktie zählte im Corona-Jahr zu den besten Performern. 2020 stieg der Kurs von 70 Dollar auf 568 Dollar im Oktober, in der Spitze ein Zuwachs von mehr als 700 Prozent. Mit den Fortschritten bei der Entwicklung von Impfstoffen startete im Herbst eine harte Kurskorrektur, die im Mai bis auf Notierungen knapp unter 300 Dollar reichte. Aktuell ist die Aktie dabei einen Boden zu bilden. Wer einsteigen möchte, sollte noch abwarten. Die Aktie ist hoch bewertet, das Wachstum flacht ab.
Unsere Empfehlung: Halten
Kursziel: 280,00 Euro
Stoppkurs: 240,00 Euro