Analysten bemängelten bei den vorläufigen Zahlen vor allem die Erlösentwicklung. Das Umsatzwachstum sei zwar stark, liege aber dennoch unter der Markterwartung, schrieb etwa Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Dabei hätte das Unternehmen eigentlich von den im zweiten Halbjahr 2017 gestarteten Wachstumsinitiativen profitieren können, merkte der Experte an. Derzeit fragten sich die Anleger vor allem, ob es Zooplus gelingen werde, die Profitabilität wieder erhöhen zu können.
Der Experte Nikolas Mauder vom Analysehaus Kepler Cheuvreux zielte unter anderem auf das Neukundengeschäft ab. Dieses sei nach drei Quartalen starken Wachstums schwach ausgefallen. Während der Vorstandsvorsitzende Cornelius Patt den etwas geringeren Anstieg als Ausdruck einer gewissen Konsolidierung ansah, dürfte es Mauder zufolge dem Unternehmen in Zukunft noch schwerer fallen, die hohen Vergleichswerte aus der Vergangenheit zu übertreffen.
Bereits Ende Juni hatte die Privatbank Hauck & Aufhäuser darauf hingewiesen, dass der Onlinehändler für Heimtierbedarf von allen Seiten unter Druck stehe. Die Marge dürfte weiter unter dem immer härteren Konkurrenzkampf leiden. So drängt derzeit der Handelsreise Amazon verstärkt in den Markt. Profitables Geschäft werde damit immer schwieriger.
Die Zooplus-Aktien waren zwar im Mai auf ein Zwischenhoch von 192,60 Euro gestiegen, hatten jedoch den Sprung über das aktuelle Rekordhoch von gut 200 Euro aus dem Mai vorigen Jahres verpasst. Seitdem zeigt der Trend bei den Papieren nach unten.
Auch der Vergleich der Kursentwicklung der letzten 12 Monate fällt ernüchternd aus: Während der SDax in diesem Zeitraum um mehr als 9 Prozent gestiegen ist, steht bei den Zooplus-Anteilsscheinen ein Verlust von rund 16 Prozent zu Buche.