Wegen höherer Kosten für die Kundengewinnung rechnet der Konzern für das Jahr 2017 beim Vorsteuerergebnis (Ebt) nur noch mit einem einstelligen Millionenbetrag. Bisher wurden 17 bis 22 Millionen Euro angepeilt. Beim Umsatz stellt das Management nun rund 1,125 Milliarden Euro in Aussicht; bisher ging es von mindestens dieser Summe aus.
Analyst Nikolas Mauder vom Investmenthaus Kepler Cheuvreux kürzte seine Gewinnerwartungen in einer Studie vom Montag daraufhin am Montag drastisch und strich das Kursziel von 164 auf 127 Euro zusammen. Er sieht damit weitere Kursrisiken und stufte die Papiere von "Buy" auf "Reduce" ab. Der Experte äußerte Zweifel an der Qualität des Wachstums des Unternehmens und senkte seine Gewinnerwartungen.
Noch skeptischer ist Lars Dannenberg von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Mit einem Kursziel von nur noch 100 Euro rät er weiterhin zum Verkauf. Der harte Wettbewerb vor allem vom Online-Riesen Amazon hinterlasse Spuren. Verkaufspreise und die Bruttogewinnmargen dürften weiter unter Druck stehen.
Zu den weiterhin zuversichtlichen Analysten zählt Volker Bosse von der Baader Bank. Er reduzierte zwar seine Gewinnerwartungen und senkte das Kursziel um 30 auf 180 Euro, sieht aber unverändert eine Kaufgelegenheit. Das begründete er mit einem erwarteten jährlichen Umsatzwachstum von mehr als 20 Prozent auf absehbare Zeit und damit einhergehenden Marktanteilsgewinnen.
Die ehemals starken Kursgewinne der Aktien im bisherigen Jahresverlauf sind nach dem jüngsten Einbruch weitgehend dahin. Aktuell summiert sich das Plus auf rund 11,5 Prozent; Ende Mai hatte es noch bei fast 65 Prozent gelegen. Seit dem damaligen Rekordhoch bei 200,15 Euro haben die Aktien nun schon rund ein Drittel ihres Wertes verloren. Damals hatten auch Übernahmefantasien die Anteilsscheine beflügelt.
Anleger, die schon länger dabei sind, können sich indes weiterhin über größere Kursgewinne freuen. Auf Sicht von fünf Jahren liegen die Papiere immer noch mehr als 300 Prozent im Plus./mis/oca/das