"Wechselkurse und Bonuszahlungen sind wohl die Hauptursache für die verfehlten Markterwartungen, aber auch die Smartphone-Auslieferungen dürften niedriger als gedacht ausgefallen sein", sagte Analyst Song Myung Sup von HI Investment & Securities. Allein im vergangenen Jahr hatte die südkoreanische Landeswährung Won zum Dollar zwölf Prozent zugelegt und am Montag sogar ein Drei-Jahres-Hoch markiert.
Während Samsungs Konkurrent Apple ausschließlich Computer und Unterhaltungselektronik im Angebot hat, setzen die Südkoreaner auf ein breites Sortiment, zu dem Fernseher, Hausgeräte, Bildschirme und eben Halbleiter gehören. In der jüngsten Zeit hatte vor allem die Nachfrage nach den Galaxy-Smartphones und Chips für Rekorde gesorgt. In beiden Bereichen ist Samsung Weltmarktführer, muss aber angesichts starker Konkurrenz durch chinesische Rivalen und einer gewissen Marktsättigung ein Ende dieses Booms fürchten, der zuletzt stetig die Kassen gefüllt hatte.
Im vierten Quartal reichte es allerdings noch problemlos für einen Rekord. Der Betriebsgewinn soll voraussichtlich bei umgerechnet 11,8 Milliarden Euro (15,1 Billionen Won) liegen. Im Gesamtjahr würde dies auf ein Betriebsergebnis von 42 Milliarden Euro hinauslaufen, nach knapp 23 Milliarden Euro 2016. Der Umsatz soll demnach im vierten Quartal um 24 Prozent auf 51,5 Milliarden Euro zugelegt haben und würde damit die Markterwartungen ebenfalls leicht verfehlen. Genaue Zahlen wird Samsung Ende Januar veröffentlichen. Apple gibt am 1. Februar Einblick ins Weihnachtsquartal.
Besonders wichtig wird die Entwicklung der Chipnachfrage für Samsung im laufenden Jahr sein. Experten rechnen damit, dass die Nachfrage nach DRAM-Chips, die im Cloud-Computing eingesetzt werden, hoch bleibt und die Preise entsprechend auch. Bei den NAND-Halbleitern, die beispielsweise in Digitalkameras und USB-Sticks verwendet werden, dürften hingegen die Verkaufszahlen zurückgehen.
rtr