Der MDAX der 50 mittelgroßen deutschen Unternehmen gab gegen Mittag um 0,43 Prozent auf 26 817,35 Punkte nach. Der Technologie-Index TecDAX verlor 0,17 Prozent auf 2659,32 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank zugleich um 0,12 Prozent.
Der Euro legte weiter zu und stieg zuletzt auf 1,2280 Dollar. Eine stärkere Gemeinschaftswährung hatte den Dax nach einem beeindruckenden Start ins neue Jahr in der Vorwoche bereits belastet. Exportorientierte deutsche Unternehmen könnten darunter leiden, da ein teurer Euro die Nachfrage nach ihren Waren im Ausland drosseln kann.
"Sollte die Europäische Zentralbank nicht zeitnah ihre Überlegungen der letzten Woche relativieren, dürfte der Höhenflug des Euro noch lange nicht beendet sein", befürchtet Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Dabei erinnerte er an die jüngsten EZB-Aussagen, die geldpolitischen Zügel womöglich schneller anzuziehen als bislang gedacht wurde. Die Marke von 1,25 Dollar hält Stanzl bereits in den kommenden Tagen für "mühelos erreichbar", sofern dem die Notenbank nicht zumindest verbal entgegenwirke.
Favorit im Leitindex Dax waren die Aktien von ProSiebenSat.1 (ProSiebenSat1 Media SE) mit plus 2,10 Prozent. Nachdem die Papiere nach einer Gewinnwarnung gegen Ende des Jahres auf den tiefsten Stand seit Anfang März 2013 eingebrochen waren und Anleger daraufhin sogar um ihren Verbleib im Dax zitterten, geht es seither wieder spürbar nach oben. Viele Analysten hatten die Sorgen um die Werbeeinnahmen des Fernsehsenders für übertrieben gehalten und sich zuletzt positiv zur Aktie geäußert.
Die Anteile von Adidias (adidas) stiegen an zweiter Stelle um 1,36 Prozent. Finanzchef Harm Ohlmeyer sagte der "Börsen-Zeitung", dass der Sportartikelkonzern seinen Marktanteil in den USA deutlich steigern wolle und nannte 15 bis 20 Prozent als mittelfristiges Ziel. Händler beziffern den gegenwärtigen Marktanteil in den Vereinigten Staaten auf 10 Prozent.
Mit plus 0,25 Prozent gehörten auch thyssenkrupp zu den gefragtesten Werten an diesem Tag. Der schwedische Finanzinvestor Cevian erhöht vor der am 19. Januar anstehenden Hauptversammlung des Industriekonzerns den Druck. "Es muss der Anspruch eines Vorstandes sein, seine selbst gesetzten Ziele zu erreichen. Thyssenkrupp entwickelt sich aber noch nicht so, wie wir uns das vorstellen", sagte der Chef von Cevian, Lars Förberg, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und fordert als Großaktionär Änderungen der Unternehmensstruktur. Damit bekräftigte er frühere Aussagen.
Im MDax büßten die Metro-Aktien (METRO (St)) nach einem Zwischenbericht zum abgelaufenen Geschäftsquartal 3,33 Prozent ein. Die Erlöse des Handelskonzerns waren im wichtigen Weihnachtsquartal nur leicht gestiegen und hatten die Markterwartungen verfehlt. Ein besseres Abschneiden war unter anderem durch negative Währungseffekte verhindert worden.