von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Nur eine Sache macht stutzig: Was soll der Volumenanstieg am vergangenen Freitag? Vor dem Wochenende explodierten die Umsätze um fast 60 Prozent über den Monatsdurchschnitt und lagen so hoch wie zuletzt im März (die Verfallstage an den Terminbörsen ausgenommen). Ein Handelsvolumen in dieser Größenordnung kommt häufig bei lokalen Wendepunkten zustande, manchmal (aber seltener) in der Mitte von starken Trends.

Es wäre daher zu hoffen, dass mit diesem Spitzenwert die jüngste Abwärtskorrektur ein Ende gefunden hat, weil viele Anleger, die auf fallende Kurse gesetzt haben, sich nun wieder mit Aktien eindecken und damit Gewinne ihrer Leerverkäufe mitnehmen. Und dann könnte der Traum vom neuen Aufschwung doch wahr werden. Daher auch unsere Empfehlung, noch zwei Tage Geduld aufzubringen, bevor der Ferienflieger - oder der nächstgelegene Berg - bestiegen wird.

Aber Vorsicht: Erwarten Sie nicht zu viel. Im Idealfall stabilisiert sich der Markt in der Zone um 9600 Zähler, und dreht wieder in Richtung der 21-Tage-Linie bei aktuell 9820/40, überspringt sie und anschließend auch noch den schwachen Widerstand bei 9880/9900 Punkten. Dann ist der Weg nach oben frei bis in den Rekordbereich 10.030/10.050, wobei das für ein Sommerloch schon ein ambitioniertes Kursziel ist. Aber zumindest könnten viele Anleger dann entspannt am Strand liegen, ohne wieder permanent einen Crash fürchten zu müssen.

Diese Ängste wären dahingegen berechtigt, wenn der Index durch die 9600er-Marke bricht und anschließend gleiches bei 9440/9500 Punkten wiederholt. Dann sind auch die 200-Tage-Linie und der langfristige Aufwärtstrend unterschritten, und der Weg nach unten frei. Für einen Rücksetzer in den statistisch eher wackeligen Börsenmonaten nach der Urlaubssaison wäre der Deutsche Aktienindex in diesem Fall bestens aufgestellt. Und was ist die wahrscheinlichste Option, wollen Sie jetzt wissen? Das gar nichts von alldem passiert, und die Kurse einfach orientierungslos weiter zwischen den genannten Chartmarken hin und her pendeln, bis der Sommer vorbei ist.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Im Tageschart bewegt sich der Deutsche Aktienindex in einem Aufwärtstrend dessen Obergrenze bei 10.900 Zählern und dessen Untergrenze bei 9500 Zählern verläuft. Grau markiert sind die Sommerlöcher, in denen die Kurse traditionell wenig schwanken. In der Regel beginnt diese Phase Ende Juli/Anfang August, dieses Jahr war es aber auch schon im Juni sehr ruhig. Ein Ausbruch nach unten durch die 200-Tage-Linie bei aktuell 9440 ist im Moment daher kaum zu befürchten. Viele Anleger dürften dieses Niveau eher als günstigen Einstiegskurs zum Nachkaufen sehen.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart zeigt sich ein schöner Aufwärtstrend, der sogar bis 2011 zurück reicht. Die aktuell niedrige Schwankungsbreite der Kurse ist auch hier offensichtlich - erkennbar an der geringen Höhe der einzelnen schwarzen senkrechten Striche (Bars), die den Abstand zwischen Wochenhoch und Wochentief abbilden. Ansonsten bietet der Chart keine spannenden Zusatzinfos: Die erst stärkere Langfrist-Unterstützung bei 7500 Punkten wird vorerst nicht gebraucht, die auf Wochenbasis berechneten Indikatoren zeigen weder eine Überhitzung, noch eine Unterkühlung des Marktes an.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände