Die Automobilbranche ist unter Druck geraten. Der Diesel-Skandal von VW wird zunächst einmal das Unternehmensergebnis tief in den roten Bereich treiben. Geringere Verkäufe, kostspielige Umrüstungen der bereits auf den Straßen befindlichen Fahrzeuge und hohe Schadenersatzklagen und empfindliche Strafen werden dem Konzern zu schaffen machen. Noch nicht zu kalkulieren ist überdies der Imageschaden. Die Aktie hat einiges schon vorweg genommen und deutlich an Wert eingebüßt. Doch auch bei den anderen Herstellern dürften die Kunden nun argwöhnischer sein. Nicht zuletzt wegen diverser Rückrufaktionen wie jüngst bei Toyota und Porsche.
Die Experten von Henderson Global Investors wollten es indes genau wissen und haben den gesamten Bereich kritisch unter die Lupe genommen. "Autos werden immer besser und die Technik immer ausgeklügelter", lobt etwa Ian Warmerdam, Manager des Henderson Gartmore Global Growth Fund (ISIN: LU0200076213), einem weltweit anlegenden Aktienfonds, der sich in den vergangenen vier Jahren im Wert mehr als verdoppelt hat. "Dank des rasanten technischen Fortschritts kommen sie mittlerweile als rollende Computer daher", führt der Manager des Note-2-Fonds weiter aus. Er hält die digitale Technik inzwischen für fast so wichtig wie den Antrieb als das eigentliche Herzstück eines jeden Kraftfahrzeugs.
Die automobile Entwicklung werde zudem durch laufend verschärfte Umweltnormen und Auflagen vorangetrieben. Dem hat sich VW zwar durch Manipulation der Diesel-Motoren teilweise entzogen. Dennoch könne das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Hersteller "gewaltige Anstrengungen unternehmen", um die Normen zu erfüllen. So schätzt Warmerdam, dass die Bemühungen verstärkt werden, den Wirkungsgrad der Motoren zu erhöhen, um den Verbrauch und die Abgasemissionen zu reduzieren. Seinen Recherchen zufolge wird bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor im Durchschnitt nur 18 bis 25 Prozent der im Kraftstoff enthaltenen Energie so umgewandelt, dass sie für den Antrieb zur Verfügung steht.
Ob die Digitalisierung im Fahrzeug, Einsparungen beim Verbrauch oder verringerten Abgasemissionen - die erzielten Verbesserungen würde oft "auf herstellereigenen Technologien basieren". Das verschaffe den Unternehmen langfristige Wettbewerbsvorteile. "Wir investieren daher beispielsweise in Unternehmen, die die Fahrzeugeffizienz verbessern helfen", sagt der Fondsmanager. Er nennt Firmen wie den deutschen Zulieferer Continental, den multinationalen Komponentenhersteller Valeo oder auch den US-Wert Delphi. Warmerdam zieht also die Zulieferer den Autoherstellern vor.
John Bennett neigt ebenfalls mehr zu den Technologiezulieferern. Der Fondmanager zeigt sich beispielsweise von den Fortschritten bei den Fahrer-Assistenz-Systemen begeistert. "Aktive Sicherheitssysteme finden zunehmend Verbreitung", sagt er, "und längst nicht mehr nur in der Oberklasse." Mit dem Henderson Gartmore Continental European Fund (ISIN: LU0201071890) habe er schon Anfang 2013 begonnen, Positionen in Titeln aufzubauen, die solche Technologien entwickeln - "die verhindern, dass ein Fahrzeug auf der Autobahn von der Spur abkommt, die Fahrer auf Fußgänger aufmerksam machen, die beim Einparken unterstützen oder auch vollautomatisch bremsen". Beispielhaft nennt er Autoliv, Continental und Valeo - "drei Unternehmen, die gute Chancen haben, von der Revolution in der Autobranche zu profitieren". Sein Note-1-Fonds zumindest hat schon profitiert. In den vergangenen vier Jahren hat er um mehr als 90 Prozent zugelegt.
Der im Oktober 2004 aufgelegte Henderson Gartmore Global Growth Fund (ISIN: LU0200076213) wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 5 Prozent angeboten, die jährlichen Kosten liegen bei 1,82 Prozent, ein Erfolgshonorar wird nicht erhoben. Der Note-2-Fonds schüttet seine Erträge jährlich aus, das Fondsvermögen liegt bei knapp 50 Millionen Euro.
Der im September 2000 aufgelegte Henderson Gartmore Continental European Fund (ISIN: LU0201071890) ist mit einem Fondsvermögen von 4,33 Milliarden Euro ein Flaggschiff von Henderson Global Investors. Er wird ebenfalls mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 5 Prozent angeboten, die jährlichen Kosten liegen bei 1,77 Prozent, ein Erfolgshonorar wird gleichfalls nicht erhoben. Der auf europäische Aktien spezialisierte Note-1-Fonds schüttet jährlich aus.
Fazit: Zwei erfolgreiche Fonds, die aussichtsreiche Anlageideen entwickeln und verfolgen. Sie haben sich in den vergangenen vier Jahren einerseits auf den europäischen und andererseits auf den weltweiten Aktienmärkten bewährt.