Rendite ist nicht mehr der alleinige Grund: Immer mehr Anleger wollen Anleiheemittenten auch zu einer größeren Beachtung von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) motivieren. Umsetzen lässt sich das edle Motiv mit dem gemeinsam von den Investmentgesellschaften Blackrock und JP Morgan entwickelten iShares JP Morgan ESG $ EM Bond ETF.
Der 571 Millionen Dollar schwere Exchange Traded Fund orientiert sich am ETF JP Morgan USD Emerging Bond. Er gewichtet im Vergleich zu diesem jedoch diejenigen Länder stärker, die von Analysehäusern wie Sustainalytics und RepRisk anhand einer Vielzahl von Nachhaltigkeitskriterien hohe ESG-Punktzahlen bekommen haben. Auf Länder, die gegen Menschenrechte verstoßen oder wenig für die Schonung der Umwelt tun, entfallen konsequenterweise dagegen weniger oder gar keine Mittel.
Uruguay schneidet im ESG-Ranking am besten ab. Es bezieht nicht nur 95 Prozent seines Elektrizitätsbedarfs aus erneuerbaren Energien, das südamerikanische Land punktet auch aufgrund seiner relativ geringen Einkommensunterschiede. Wegen ihrer Anstrengungen, die Abhängigkeit vom Öl zugunsten von erneuerbaren Energien zu reduzieren, sind auch Zinspapiere Kuwaits und Saudi-Arabiens im Portfolio zu finden. Was rechtsstaatliche Normen betrifft, schneiden die beiden Länder jedoch weniger gut ab.
Die Ausfallrisiken der Emittenten sind überschaubar. Knapp 40 Prozent aller auf Dollar lautenden Anleihen sind mit der Investment-Grade-Note "BBB" beurteilt. Trotzdem mussten Investoren auf ordentliche Erträge bislang nicht verzichten. Im Schnitt weisen die Papiere einen Kupon von 5,5 Prozent auf. In den vergangenen sechs Monaten legte der ETF um sieben Prozent zu.