Der Kampf gegen die Armut erfährt durch die Pandemie einen schweren Rückschlag. Berichten der Weltbank zufolge droht die Zahl der Menschen, die am Tag mit weniger als 1,90 Dollar auskommen müssen, in diesem Jahr um bis zu 163 Millionen anzusteigen. Düstere Perspektiven zeichnen sich auch an den Arbeitsmärkten ab. Infolge von Corona wurden im vergangenen Jahr 225 Millionen Vollzeitarbeitsstellen abgebaut, Millionen von Jobs drohen auch im laufenden Jahr verloren zu gehen. Impact-Investoren können jedoch die Krise ein wenig mildern.
Speziell in den Emerging Markets. Dort stellen Kleinstunternehmen bis zu 50 Prozent aller von der Privatwirtschaft geschaffenen Arbeitsplätze. "Diese Mikrounternehmen durch die Bereitstellung von Darlehen zu unterstützen und ihren Fortbestand zu sichern ist eine wichtige Aufgabe unseres Geschäfts", sagt Edda Schröder. Die ehemalige Geschäftsführerin der Fondsgesellschaft Schroders gründete im Jahr 2006 die Invest in Visions GmbH und legte im Oktober 2011 den IIV Mikrofinanzfonds auf.
Der mittlerweile 774 Millionen Euro schwere Fonds reicht das Geld der Anleger an streng geprüfte Mikrofinanzinstitute in den Emerging Markets weiter. Diese vergeben die Mittel in Form von Darlehen an Minibetriebe, die investieren wollen oder finanzielle Engpässe überwinden müssen. Die Tilgung der Darlehen, die zu 52 Prozent von Frauen nachgefragt werden, erfolgt innerhalb von zwölf Monaten. Die Rückzahlungsquote beträgt 97 Prozent. Die Mikrofinanzinstitute zahlen die Darlehen plus Zinszahlungen an den IIV Mikrofinanzfonds zurück.
Aus den Zinszahlungen speisen sich die Erträge des Fonds. Üppig sind diese nicht. Seit Auflage erzielte der Fonds pro Jahr 1,8 Prozent. Umso höher fällt die sozioökonomische Wirkung aus. "Über unsere Darlehen haben wir Ende vergangenen Jahres weit über eine halbe Million Mikrounternehmen und ihre Familien unterstützt", sagt Schröder. Bei einer Haushaltsgröße von vier Personen hätten rund 2,5 Millionen Menschen profitiert.