Der Wert des Bitcoins ist in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Mittlerweile entspricht die Marktkapitalisierung der weltgrößten Kryptowährung der gesamten Wirtschaftsleistung von 22 Ländern in einem Jahr, gemessen am Bruttoinlandsprodukt. Und dennoch: Kaum eine Investmentklasse spaltet die Anleger so sehr wie Bitcoin und Co. Exemplarisch manifestiert sich dieser Zwiespalt bei der US-Großbank JP Morgan. So setzt der JP Morgan-Analyst Nikolaos Panigirtzoglou beim Bitcoin ein Kursziel von 146 000 US-Dollar, aktuell schwankt der Kurs um die Marke von 50 000 Euro. Der Analyst begründet dies unter anderem damit, dass stetig mehr Investoren, vor allem die Millennials, lieber auf die Kryptowährung als auf Gold setzen, um sich gegen die Inflation zu wappnen: "Die Anziehungskraft von Bitcoin als Inflationsabsicherung wurde vielleicht dadurch verstärkt, dass Gold in den letzten Wochen nicht auf die gestiegenen Inflationssorgen reagiert hat. (...) Wenn man bedenkt, wie groß die Finanzinvestitionen in Gold sind, bedeutet eine solche Verdrängung von Gold als ‚alternative‘ Währung langfristig ein großes Plus für Bitcoin", so der Analyst.
Sein Chef sieht das dagegen ganz anders. Jamie Dimon lässt kaum eine Gelegenheit aus, um gegen den Bitcoin zu wettern: "Ich interessiere mich nicht wirklich für Bitcoin. (...) Ich denke, die Leute verschwenden zu viel Zeit da- mit. (...) Ich bin kein Käufer von Bitcoin. Ich denke, wenn man sich Geld leiht, um Bitcoin zu kaufen, ist man ein Narr", so der JP Morgan-Chef in einem Interview mit der Zeitung "Times of India".
Ob der Chef oder sein Angestellter am Ende recht behalten, wird die Zeit zeigen. Generell aber gilt, dass sich immer mehr professionelle Investoren sowie Privatanleger für die Welt der Kryptowährungen interessieren. Dabei ist der Begriff "Währungen" eigentlich nicht richtig, als echtes Zahlungsmittel dient vor allem der Bitcoin - und das auch nur in Nischen und als offizielles Zahlungsmittel in El Salvador. Bei vielen anderen Kryptos handelt es sich eher um eine Investition in die jeweils zugrunde liegende Technologie und die sich daraus ergebenden Anwendungen. Insofern ähnelt die Investition hier eher einer Anlage in ein Start-up-Unternehmen oder in eine Aktie.
Krypto-Wertpapiere. Noch ist der Bitcoin unangefochtener Platzhirsch. Steigt er, zieht er auch viele andere Kryptos mit - und umgekehrt. Zuletzt hatte er Rückenwind, weil in den USA der erste Bitcoin-ETF zugelassen worden ist. Damit ist es nun deutlich leichter geworden, in ihn zu investieren. Und das hat Signalwirkung: Innerhalb von zwei Tagen floss Kapital in Höhe von einer Milliarde Dollar in den ETF. Nun wird gemunkelt, dass schon bald ein weiterer ETF für die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum zugelassen wird.
Für deutsche Anleger ist es dagegen schon länger möglich, via Wertpapiere in Kryptos zu investieren. Exchange Traded Products (ETPs) machen es möglich, worunter sowohl Exchange Traded Notes (ETNs) als auch Exchange Traded Commodities (ETCs) fallen. ETCs sind bei Rohstoffen im Gebrauch, ETNs eher bei Währungen und eben auch Kryptos.
Der aus Anlegersicht wohl größte Unterschied zwischen einem ETF und einem ETN auf Kryptowährungen besteht darin, dass ETFs Fonds sind und ETNs Schuldverschreibungen. Bei einem Fonds wird das Geld der Anleger als Sondervermögen verwahrt und ist damit getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft. Das ist dann wichtig, wenn der Anbieter in die Pleite rutscht, denn dann hat der Insolvenzverwalter nur Zugriff auf das Vermögen der Fondsgesellschaft. Schuldverschreibungen dagegen sind nicht entsprechend vor seinem Zugriff geschützt.
Wer in digitale Währungen investieren will, hat mehrere Möglichkeiten. Neben einem direkten Investment mittels einer sogenannten Wallet bieten sich auch Wertpapiere (ETNs) an. Daneben gibt es jedoch auch die Möglichkeit, in Aktien von Unternehmen, die vom Kryptoboom profitieren, zu investieren. Und wer ganz breit gestreut sowohl Aktien als auch Kryptowährungen besitzen will, der setzt auf das Zertifikat €uro Krypto Maxx.