Die Verbraucherpreise in der Eurozone stiegen im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat nur um 1,2 Prozent. Damit liegt die Teuerungsrate deutlich unter dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilten Ziel von knapp zwei Prozent. Niedrig fällt auch die Wachstumsprognose der Kreditanstalt für Wiederaufbau aus. Sie traut den 19 Staaten der Währungsunion im laufenden Jahr im Schnitt ein Plus von nur 1,1 Prozent zu. Angesichts der schwachen Zahlen erkennt EZB-Chef Mario Draghi Handlungsbedarf. Sollte sich der Ausblick nicht verbessern, sind Zinssenkungen, eine Erhöhung des Strafzinses für Banken und weitere Anleihekäufe möglich - und zwar noch bevor er Ende Oktober aus dem Amt scheidet.

Draghis Konjunkturimpulse stießen bei US-Präsident Donald Trump auf massive Kritik. "Unfair gegenüber den Staaten", so dessen Twitter-Kommentar. Trump passt es nicht, dass Draghis angekündigte Maßnahmen den Euro im Vergleich zum Dollar schwächen könnten und Europas Exporteure dadurch Vorteile eingeräumt bekämen.

Anleger motivierte die Botschaft des Währungshüters dagegen zum Kauf. Vergangene Woche erreichte der DAX ein neues Jahreshoch, auch der Euro Stoxx 50 zog an. Sollte Draghi seinen Worten Taten folgen lassen, dürfte Europas Börsenbarometer eine gute Unterstützung erfahren. Mit dem Xtrackers Euro Stoxx 50 können Anleger daran kostengünstig partizipieren. Der Exchange Traded Fund bildet die Wertentwicklung der 50 wichtigsten europäischen Unternehmen ab. In den vergangenen sechs Monaten legte der ETF knapp 18 Prozent zu. Neben der EZB-Unterstützung motiviert die spezielle Kursfantasie einer ganzen Reihe von Unternehmen zum Einstieg.

Luxustaschen aus Texas


Im Indexpapier hoch gewichtet ist beispielsweise Total. Der Aktienkurs des französischen Energieunternehmens profitierte zuletzt vom anziehenden Ölpreis. Sollten die Spannungen zwischen Washing­ton und der Regierung in Tehe­ran anhalten, dürften die Notierungen weiter nach oben gehen.

Zu den Top-Ten-Werten zählt auch das französische Luxuskonglomerat LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton. Seit Jahresanfang hat die Aktie bereits 45 Prozent zugelegt. Der Anstieg erklärt sich zum einen durch die starke Onlinenachfrage in China nach Handtaschen und Uhren. Zum anderen kommen LVMH-Produkte in den USA weiterhin gut an. In Texas errichtet der Konzern derzeit eine neue Produktionsstätte für Handtaschen. Auch der Ausbau des Bereichs Männermode gefällt Investoren. Bislang trägt der Bereich Luxusmode für Männer nur einen geringen Prozentteil zum Gesamtumsatz des breit diversifizierten Konzerns bei, doch die Wachstumsraten fallen hoch aus.

Auch Linde sollte zu einer guten Entwicklung des Euro Stoxx 50 beitragen. Einem Bericht von "Insider Monkey" zufolge setzt eine ganze Reihe von Hedgefonds auf steigende Kurse.