Der MSCI World ist bei vielen Anleger ein fester Bestandteil des eigenen Portfolios. Doch immer öfter regt sich zuletzt Kritik gegen den Index. Ist ein anderer ETF-Ansatz für die langfristige Geldanlage vielleicht eine bessere Strategie?
Der MSCI World gilt als der heilige Graal der Geldanlage, doch immer öfter regt sich Kritik gegen den Index. Die massive Allokation in einigen wenigen Tech-Werten sowie das Fehlen von Small Caps und Schwellenländern lässt manchen Anleger zu einem anderen Ansatz greifen. Doch ist dieser wirklich besser?
Das bessere ETF-Portfolio statt dem MSCI World?
So hat sich neben dem klassischen Investment in den MSCI World unter Privatanlegern (wenn auch im kleineren Maßstab) die Idee vom Regionenportfolio nach 50 Prozent Marktkapitalisierung und 50 Prozent Wirtschaftsleistung (BIP) verbreitet. Im institutionellen Bereich sind die Vorteile dieser Portfoliostruktur bereits länger bekannt. Diese sind unter anderem:
- Weniger Klumpenrisiken in einzelnen Aktien
- Geringeres US-Gewicht
- Geringeres Blasenrisiko
- Inkludierung der Size- und Value-Prämie
- breite Diversifikation (zusätzlich Schwellenländer & Small Caps)
- einfachere Steuerbarkeit der Regionen und Branchen
Doch wie baut man sich ein solches Regionenportfolio nach 50 Prozent Marktkapitalisierung und 50 Prozent auf? Und ist es tatsächlich das bessere Investment als der MSCI World?
So bauen Sie sich dieses ETF-Portfolio auf
Grundsätzlich benötigt man für den Aufbau eines solchen Portfolios mindestens sechs ETFs, was ohne Frage wesentlich komplexer ist als das einfache MSCI World Investment. Anleger, die dieses Konzept aber umsetzen wollen, können (beispielhaft) folgende Gewichtung und ETFs benutzen:
Region: Nordamerika – Gewicht: 40-45 Prozent
Region: Europa – Gewicht: 18-20 Prozent
Region: Schwellenländer – Gewicht: 18-20 Prozent
Region: Japan – Gewicht: 4-7 Prozent
Region: Asien/Pazifik (Ex-Japan) – Gewicht: 2-4 Prozent
Zusätzlich: Globale Small Caps – Gewicht 8-10 Prozent
Nordamerika-ETF: Vanguard FTSE North America UCITS ETF (WKN: A12CXY)
Europa-ETF: Vanguard FTSE Developed Europe UCITS ETF (WKN: A1T8FS)
Schwellenländer-ETF: iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (WKN: A2JDYF)
Japan-ETF: Amundi Prime Japan UCITS ETF (WKN: A2PBLK)
Asien/Pazifik-ETF: Vanguard FTSE Developed Asia Pacific ex Japan UCITS ETF (WKN: A1T8FT)
Small Cap-ETF: iShares MSCI World Small Cap UCITS ETf (WKN: A2DWBY)
Ist dieses ETF-Portfolio die bessere Wahl für langfristige Anleger?
Doch bei all dem Aufwand und dem daraus entstehenden, verwaltungsaufwendigen Portfolio stellt sich für Anleger berechtigt die Frage: Lohnt sich das wirklich?
Tatsächlich hat es sich das in der Vergangenheit nicht, denn durch die Technologierallye hat der MSCI World diesen Ansatz deutlich schlagen können. Geht man allerdings davon aus, dass die Outperfromance von US-Tech Werte nicht in Stein gemeißelt ist, kann der Ansatz des Regionenportfolios sinnvoll sein, insbesondere mit Blick auf die eigene Risikostreuung und -toleranz.
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