Die Volkswirte der Fondsgesellschaft Bantleon haben schlechte Nachrichten für Anleger. Sie sagen voraus, dass die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten in eine Rezession abrutschen wird und die Aktienmärkte in Europa und den USA um mindestens 20 Prozent fallen werden. Sichere Häfen wie Staatsanleihen aus Deutschland und den USA könnten dann profitieren.
Die Konjunktur entscheidet
Die Fondsgesellschaft Bantleon steuert ihre Portfolios anhand ihrer Prognosen für die Konjunktur. Steht ein Aufschwung bevor, erhöhen die Bantleon-Fonds ihre Aktienquote. Droht ein Abschwung, setzen die Bantleon-Fonds stärker auf Anleihen mit guter Bonität und langen Restlaufzeiten.
Der Zinsschock führt zur Rezession
Für die kommenden Monate sind die Bantleon-Volkswirte skeptisch. In einer aktuellen Analyse schreiben sie: „Wir sehen uns durch die jüngste Bankenkrise in unserer Einschätzung bestärkt, dass die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten in eine Rezession abrutscht. Der wesentliche Grund dafür ist der von den Notenbanken hervorgerufene Zinsschock, der vom Ausmaß her seinesgleichen sucht und nunmehr immer größere Teile der Wirtschaft erfasst.“
Staatsanleihen hui
Für die Bantleon-Experten ist daher klar, dass sich die Flucht in die sicheren Häfen noch verstärken wird und die Renditen von Staatsanleihen in einen übergeordneten Abwärtstrend einschwenken werden, der bis Anfang 2024 anhält.
Wichtig für Anleger: Fallen die Renditen der Anleihen, steigen im Gegenzug ihre Kurse. Bei einer Rezession legen dann vor allem die Kurse von Staatsanleihen guter Bonität zu. Das betrifft etwa deutsche Bundesanleihen und US-Staatsanleihen.
Bei Bundesanleihen können Anleger etwa auf den iShares eb.rexx Government Germany ETF oder den Xtrackers II Germany Government Bond ETF setzen, bei US-Staatsanleihen auf den SPDR Bloomberg US Treasury Bond ETF oder den Vanguard USD Treasury Bond ETF.
Alle vier ETFs investieren breit gestreut in Staatsanleihen aus Deutschland und den USA.
Noch stärker könnten bei einer Rezession der Deka Deutsche Boerse EUROGOV Germany 10+ ETF und der iShares USD Treasury Bond 20+yr ETF profitieren, die auf Anleihen mit vergleichsweise langen Restlaufzeiten setzen.
Aktien pfui
Mit Blick auf die globalen Aktienmärkte könnte sich laut Bantleon das jüngste Auf und Ab noch kurzfristig fortsetzen. Über kurz oder lang sollten die Börsen aber in den Abwärtssog der Rezession geraten.
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„Wir sind demzufolge nach wie vor der Meinung, dass die Schätzungen für die Unternehmensgewinne im Jahr 2023 in Europa und den USA zu hoch liegen, selbst wenn mittlerweile nur noch von einer Gewinnstagnation gegenüber 2022 ausgegangen wird“, urteilen die Bantleon-Experten.
Ihr Fazit daher: „In Anbetracht dessen sehen wir für europäische und amerikanische Aktien über die nächsten zwölf Monate ein Rückschlagspotenzial von mindestens 20 Prozent.“
Beim Bärenmarkt helfen Short-ETFs
Der DAX könnte demnach bis März 2024 auf 10500 Punkte fallen, der S&P 500 auf 3000 Punkte.
Käme es so, könnten Anleger erfolgreich einen Short-ETF einsetzen. Fällt der DAX an einem Börsentag etwa um ein Prozent, steigt der Xtrackers ShortDAX Daily Swap ETF im Gegenzug um ein Prozent. Entsprechend entwickelt sich der Xtrackers S&P 500 Inverse Daily Swap ETF gegenüber dem S&P 500.
Allerdings sind Short-ETFs auf längere Sicht kein perfekter Hedge gegen Verluste mit Aktien. Das gilt vor allem, wenn die Aktienmärkte unter hohen Schwankungen nachgeben sollten.
Über längere Strecken weicht die Performance der Short-ETFs dann vom DAX oder S&P 500 ab. Minus 30 Prozent beim DAX wären dann nicht gleichbedeutend mit plus 30 Prozent beim ShortDAX ETF.
Die einzelnen Prognosen von Bantleon:
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