Jedes herausragende Unternehmen habe einen Burggraben, meint Warren Buffett. Mit diesem lukrativen ETF machen es sich Anleger ganz leicht.

In seinen mehr als 70 überaus erfolgreichen Jahren an der Börse hat Investorenlegende Warren Buffett viele Dinge geprägt. Eine seiner bekanntesten Ausführungen stammt aus dem Jahr 1995. Angesprochen auf seine Kriterien bei der Aktienauswahl antwortete Buffett: "Wir versuchen ein Unternehmen zu finden, das von einem breiten und langlebigen Burggraben umgeben ist" - die Geburtsstunde der Burggraben-Methode.

Was Buffett konkret meint: Wettbewerbsvorteile, die es einem Unternehmen ermöglichen, die Konkurrenz auf lange Zeit abzuwehren, um eine dominante Marktposition zu halten. Dies kann auf unterschiedliche Arten funktionieren: eine starke Marke, Effi zienz-und Kostenvorteile in der Produktion, Patente oder ein technologischer Vorsprung -alles kann zu einem widerstandsfähigen Burggraben (englisch: moat) beitragen.

Die Ratingagentur Morningstar hat daraus einen ganzen Kriterienkatalog entwickelt, der die Stärke eines Burggrabens definiert. Die Experten unterteilen das Aktienuniversum demnach in drei Bereiche. Unternehmen mit einem breiten, einem schmalen oder gar keinem Burggraben. Neben einer qualitativen Analyse des Researchteams fließen auch quantitative Faktoren mit ein. Elementar ist dabei zum Beispiel der Return on Capital (ROC).

Sichere Burgen in einem ETF – sogar besser als der MSCI World

Die gute Nachricht: Der ETF-Anbieter VanEck hat daraus ein Produkt kreiert, mit dem Anleger gleich in knapp 70 solcher weltweiten Burggraben-Aktien investieren können: Den VanEck Wide Moat (WKN: A2P6EP). VanEck selbst konkretisiert diesen Burggraben nochmals anhand von fünf Teilbereichen (Wechselkosten, immaterielle Vermögenswerte, Netzwerkeffekt, Kostenvorteil, effiziente Skalierung) und investiert zudem nur in Burggraben-Unternehmen mit einer moderaten Bewertung. Und das mit Erfolg: Seit der Auflage im Juli 2020 hat der ETF bereits um über 40 Prozent zugelegt und war dabei weniger volatil als der MSCI World.

Besonders spannend: Unter den Top-Ten- Positionen befinden sich auch zwei Burggraben-Unternehmen, die vom KI-Boom massivst profitieren, und zwar in der zweiten und dritten Reihe: ASML und Taiwan Semiconductor (TSMC). Die neueste Technologie zum Schneiden von Silizium-Wafern heißt EUV oder Extrem-Ultraviolett-Lithografie. Sie ist notwendig für die Herstellung von KI-Chips. Und ASML ist das einzige Unternehmen, das über die Technologie für den Bau von Maschinen zur Herstellung von Chips mit Extrem- Ultraviolett-Lithografie verfügt. TSMC hingegen ist mit über 40 Prozent an Nvidias Umsatzkosten der wichtigste Partner. Der Grund: Nvidia designt zwar die Chips, die physische Herstellung findet jedoch in den Fabriken von TSMC statt.

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Dieser Artikel erschien zuerst in BÖRSE ONLINE 19/2024. Hier erhalten Sie einen Einblick ins Heft