Kann dieses neue Anlageprodukt besser sein als ETFs? Es winken vermeintlich satte Renditen bei wenigen Schwankungen und geringerem Risiko! Eine Revolution für Privatanleger?

ETFs sind aktuell das Maß aller Dinge in der Anlagewelt, denn sie sind einfach zu handeln, zu niedrigen Gebühren und offerieren Investoren maximale Transparenz. Doch aktuell strebt eine neue Anlageform auf den Markt im Versuch, die Indexfonds von ihrem Thron zu stoßen.

Neue Anlageform als Konkurrenz zu ETFs

Denn seit den Änderungen der EU-Verordnungen sind ELTIFs (Alternative Investmentfonds) groß im Kommen. Sie sollen Anlegern die Möglichkeit geben, langfristig in Private Markets, Immobilien, Infrastrukturprojekte & Co. zu investieren. Dort also, wo aktuell die wirklich Superreichen ihr Geld anlegen.

Der Hintergrundgedanke: Durch diese Investitionen erhofft man sich höhere Renditen (je nach Rechnung zweistellig pro Jahr), bei gleichzeitig niedrigeren Schwankungen, wie einige historische Daten zeigen.

Doch was ist dran an diesem Angebot? Und ist die neue Anlageform wirklich eine Revolution für Privatanleger?

Ist diese neue Anlageform eine Revolution für Privatanleger?

Tatsächlich darf man dies in Zweifel ziehen. Vielfach wird beispielsweise der ausgewiesenen Performance der Fonds aus der Vergangenheit misstraut, da hier die Rendite oftmals nur auf das genutzte und nicht das gesamte Kapital ausgewiesen wurde (meist gibt es kein 100 Prozent Investment). Zudem wird kritisiert, dass viele der Fonds nur wegen ihrer Illiquidität weniger Volatilität aufgewiesen haben (NAV wird häufig selbst festgelegt).

Weiterhin zu bedenken ist das Thema Managementrisiko und mögliche Mängel bei der Diversifikation – beides entscheidende Nachteile gegenüber ETFs, genauso wie unter Umständen fehlende Transparenz.

Außerdem sollte das Thema Kosten nicht vernachlässigt werden. So heißt es in der Pressemitteilung zum neu aufgelegten JPMorgan ELTIFs – Multi-Alternatives Fund “Angestrebt wird eine jährliche zeitgewichtete Rendite von rund sieben Prozent nach Kosten, die in der C-Anteilklasse bei 1,19 Prozent liegen, plus einer Performancegebühr von 12,5 Prozent, nachdem die Zielrendite übertroffen wurde.” Damit wäre das Produkt nicht nur wesentlich teurer als die meisten ETFs, sondern hätte auch eine Zielrendite, die der Performance des Aktienmarktes allenfalls gleichkommt. 

Dementsprechend scheint das Thema ELTIFs bisher nicht die große Finanzrevolution für Anleger zu sein, und es lohnt sich, zunächst die Performance der Produkte über den Zeitraum einiger Jahre abzuwarten.

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