Sollten ETF-Anleger derzeit lieber auf Value- oder Momentum-Aktien setzen? Oder sind Nebenwerte und Qualitätsaktien aktuell attraktiver? Antworten dazu liefert die US-Fondsgesellschaft BlackRock. Von Ralf Ferken
Nicht nur Länder oder Sektoren können die Wertentwicklung eines Depots beeinflussen, sondern auch sogenannte Stil-Faktoren.
Für empirisch nachgewiesen halten die meisten Wissenschaftler diese fünf Stil-Faktoren:
1. Minimum Volatility: geringe Schwankungsbreite
2. Momentum: positive Kursdynamik
3. Qualität: hohe Unternehmensqualität
4. Size: geringe Unternehmensgröße
5. Value: niedrige Bewertung
ETF-Bilanz: Ein Jahr
Mit Hilfe von ETFs können Anleger diese Stil-Faktoren schon seit einigen Jahren in ihrem Portfolio einsetzen.
Am besten hat in den vergangenen zwölf Monaten zum Beispiel der iShares Edge MSCI World Minimum Volatility ETF abgeschnitten, der den klassischen iShares Core MSCI World ETF um acht Prozentpunkte übertroffen hat.
ETF-Bilanz: 2023
Seit Anfang 2023 laufen zwei ETFs am besten, die den Faktor Size bzw. Nebenwerte abdecken.
Dies betrifft den iShares MSCI World Small Cap ETF und den iShares Edge MSCI World Size Factor ETF.
Gut in das neue Jahr gestartet ist auch der iShares Edge MSCI World Value Factor ETF.
Aktuelle Einschätzung
Die US-Fondsgesellschaft BlackRock erstellt zu den iShares-Faktor-ETFs monatlich ein aktuelles Trend- und Bewertungsbarometer.
Demnach sind die Faktoren Momentum, Quality und Size derzeit günstig bewertet und weisen einen positiven Kurstrend auf.
Beim Faktor Minimum Volatility hat der Kurstrend jüngst zwar nachgelassen, doch sind die betreffenden Titel dadurch günstiger geworden.
Am besten stehen Value-Aktien da, die trotz eines sehr positiven Kurstrends nach wie vor günstig bewertet sind.
Fazit: Derzeit könnten Anleger auf alle globalen Faktor-ETFs setzen, da der Kurstrend und die Bewertungen nicht gegen sie sprechen.
Übrigens: Darum performt der MSCI World Index aktuell nicht so gut.