Nach einer langen Durststrecke bieten Anleihen wieder attraktive Renditen. Ein Blick auf die besten Rentenfonds lohnt daher – gerade bei Schwellenländern.
Mit Anleihen konnten Anleger in den vergangenen Jahren keine großen Sprünge machen. Das lag an den Zinsen, die oft in den roten Bereich abgetaucht waren. So verzinsten sich zehnjährige Bundesanleihen vor einem Jahr noch mit -0,20 Prozent. Anleger mussten also draufzahlen, wenn sie dem deutschen Staat mit dem Kauf solcher Anleihen Geld leihen wollten. Das ist mittlerweile wieder anders. Für zehnjährige Bundesanleihen bekommen Anleger derzeit Renditen von über zwei Prozent. Allerdings war der Weg dahin beschwerlich.
Hier gilt die Regel: Steigen die Zinsen bei neu emittierten Anleihen, verkaufen Anleger ihre alten Anleihen, die weniger Zinsen bieten. Ihre Kurse fallen dann — bisweilen sogar stärker als bei Aktien, wie das Jahr 2022 gezeigt hat. Insofern hat sich 2022 auch eine Zeitenwende am Rentenmarkt vollzogen, dem Markt, an dem Anleihen gehandelt werden.
Die besten Fonds und ETFs für Zinsen
Der Rentenmarkt ist dabei genauso vielfältig wie der Aktienmarkt. So können Anleger etwa einen Renten-ETF von iShares für spanische Staatsanleihen kaufen, der in den vergangenen zehn Jahren ordentlich zugelegt hat — auch wenn Aktien in dieser Zeit mehr brachten. Aber 50 spanische Staatsanleihen im iShares Spain Govt Bond ETF verzinsen sich momentan im Schnitt mit über drei Prozent.
Wer mehr will, kann zu Staatsanleihen aus Schwellenländern greifen. So bieten die 281 Titel im SPDR ICE BofA 0-5 Year EM USD Government Bond ETF im Schnitt eine Rendite von fast sieben Prozent. Mit dem SPDR-ETF setzen Anleger auf Staatsanleihen aus Brasilien, China oder Saudi-Arabien, die die Staaten binnen fünf Jahren zurückzahlen müssen. Ähnlich investiert der UBS ETF J.P. Morgan USD EM Diversified Bond 1-5, bei dem die Restlaufzeiten der rund 900 Titel zwischen einem und fünf Jahren liegen. Bei beiden Renten-ETFs notieren die Staatsanleihen aber in US-Dollar, sodass Anleger mit den Schwankungen des Greenbacks Gewinne oder Verluste machen können.
Etliche Fonds und ETFs sichern diese Risiken für Anleger aus der Eurozone aber ab. So wie zum Beispiel der Global Evolution Frontier Markets Fonds, der in Anleihen aus weniger entwickelten Staaten wie Angola, Papua-Neuguinea oder Tadschikistan investiert. Allerdings können Anleger mit dem Pimco Emerging Markets Advantage Local Bond ETF und dem SPDR Bloomberg EM Inflation Linked Local Bond ETF auch in Staatsanleihen investieren, die in brasilianischem Real oder mexikanischem Peso notieren. Hier sprechen Fachleute von den lokalen Währungen.
Auch Unternehmensanleihen sind beliebt
Ähnlich groß ist die Bandbreite bei Unternehmensanleihen, nur dass es dort noch keine Fonds und ETFs für lokale Währungen gibt. So setzen Anleger mit dem Nordea European Covered Bond Opportunities Fund (ISIN: LU1915690595) auf bonitätsstarke europäische Pfandbriefe oder mit dem Banken Fokus Basel III (ISIN: DE000A0RHEX1)auf höher verzinsliche Nachranganleihen von Banken. Bei beiden Fonds gehen Anleger kein Währungsrisiko ein.
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Dieser Artikel erschien zuerst in Euro 02/2023. Hier erhalten Sie einen Einblick ins Heft.