Es scheint fast wie eine Glaubensfrage: Sollte man in Aktien oder doch lieber in ETFs investieren? Über Jahre hinweg wurde viel über die Vor- und Nachteile von Aktien und ETFs geschrieben, diskutiert und abgewogen. Doch eine neue Studie wirft ein unerwartetes Licht auf das Thema und legt nahe: Wer in ETFs investiert, könnte am Ende verlieren. Aber wie fundiert ist diese These wirklich, und was bedeutet sie für Ihre Anlagestrategie? Im neuesten Artikel bei BÖRSE ONLINE erfahren Sie, warum ETFs vielleicht nicht die sichere Anlageoption sind, für die sie lange gehalten wurden.
Warum ETFs Ihr Depot gefährden können
Lassen Sie uns gleich zu Beginn eines klarstellen: Ich bin kein Gegner von ETFs. Tatsächlich habe ich selbst als junger Anleger, noch während meiner Studienzeit, in ETFs investiert. Meine ersten Gehversuche an der Börse startete ich mit Fonds und ETFs, aber schnell lernte ich die Kehrseite kennen: hohe Kosten und oft unzureichende Renditen. Obwohl ich seitdem auch in Einzelaktien investiere, bleibt mein Depot weiterhin diversifiziert. Dennoch hat meine Erfahrung mit ETFs gezeigt, dass sie für Anleger oft weniger vorteilhaft sind, als viele denken. Besonders enttäuscht haben mich Themen-ETFs und spezialisierte Produkte, die nicht die versprochene „sichere“ Investitionsmöglichkeit bieten.
Was die Studie "Abusing ETFs" wirklich besagt
Eine kürzlich veröffentlichte Studie namens „Abusing ETFs“ zeigt auf: Privatanleger, die in passive börsengehandelte Fonds (ETFs) investieren, verbessern ihre Portfolio-Performance nicht – und das sogar vor Abzug der Transaktionskosten. Die Forscher fanden heraus, dass dies hauptsächlich auf schlechtes Timing und die falsche Auswahl von ETFs zurückzuführen ist. Bemerkenswert ist, dass selbst Anlegergruppen, die als risikoavers galten, ihre Performance durch ETFs nicht verbessern konnten. Vielmehr neigen Anleger dazu, die gleichen Fehler beim Handel mit ETFs zu machen wie bei Einzelaktien.
Interessant ist auch der Vergleich des MSCI World ETFs mit anderen ETF-Portfolios: Der MSCI World erzielte pro Jahr 1,69 Prozentpunkte mehr Rendite als die durchschnittlichen ETF-Portfolios. Ein klares Zeichen dafür, dass nicht alle ETFs gleich sind und dass die Auswahl eines kostengünstigen, gut diversifizierten ETFs entscheidend sein kann.
Fazit: Die richtige Strategie zählt
Die zentrale Erkenntnis dieser Studie lautet also: Nicht ETFs per se sind das Problem, sondern die Art und Weise, wie Anleger sie nutzen. Die Vielzahl an verfügbaren ETFs verleitet viele Anleger zu übermäßigem Handel und einer falschen Auswahl, was zu suboptimalen Ergebnissen führt. In diesem Sinne sind ETFs eine zweischneidige Sache: Sie bieten eine kostengünstige Möglichkeit zur Diversifikation, können aber bei falscher Handhabung genauso risikoreich sein wie Einzelaktien. Wer jedoch die richtige Wahl trifft, wie zum Beispiel einen breit gestreuten ETF wie den MSCI World, kann langfristig profitieren.
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