Sehr viele Anleger setzen auf den Deutschen Aktienindex Dax für die Vermögensbildung und Altersvorsorge. Doch sollte man in der aktuellen Situation einen Dax-ETF besser verkaufen? 

23 Prozent. So viel hat der größte Deutsche Index Dax in diesem Jahr bereits verloren. Für Anleger ist das keine gute Nachricht, setzen doch besonders viele von uns auf deutsche Aktien und den Dax für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge. Da stellt sich unweigerlich die Frage, ob ein Dax-ETF noch das richtige Mittel der Wahl ist, um sein Geld zu vermehren. Oder gibt es bessere Alternativen? 

Dax-ETF - Jetzt besser verkaufen?

Die wichtige Antwort zuerst: Nein, aber! 

Denn jetzt hat der Dax ja bereits kräftig korrigiert. Zwar kann es durchaus noch deutlich weiter nach unten gehen, doch wer einen langfristigen Anlagehorizont hat und das angelegte Kapital nicht sofort braucht, der kann den Dax-ETF behalten und sogar weiter per Sparplan besparen. 

Doch jetzt folgt das Aber. 

Darauf sollten Sie beim Dax unbedingt achten

Viele Anleger unterliegen der sogenannten Home Bias. Bedeutet: Man legt vorzugsweise in seinem Heimatland sein Geld an, weil man dem Trugschluss unterliegt, diese Unternehmen zu kennen und hier besser anlegen zu können. Doch das ist falsch. Anleger sollten auf ein weltweit diversifiziertes Portfolio setzen. Am besten mit einem ETF auf den MSCI World. Denn hier bekommen Anleger über 1.500 Aktien in einem Produkt - beim Dax sind es ja nur 40. 

Wichtig: Deutsche Aktien machen nur rund zwei bis drei Prozent des Börsenwerts der gesamten Welt aus. Eigentlich sollten deutsche Aktien daher nicht mehr als eben diese zwei bis drei Prozent Anteil an einem Aktienportfolio ausmachen. Natürlich darf es etwas mehr sein. Doch wer fast nur auf deutsche Aktien und einen Dax-ETF setzt, der sollte darauf vielleicht nochmal einen Blick werfen. 

Also, Anleger können durchaus weiter auf einen Dax-ETF setzen. Sie sollten aber überprüfen, wie hoch die Gewichtung ist. Und es gilt, auf den richtigen Dax-ETF zu setzen! 

So finden Sie den besten Dax-ETF

Insgesamt gibt es nämlich zehn verschiedene Dax-ETFs. Diese unterscheiden sich vor allem in ihren Kosten, ob sie Erträge ausschütten oder wiederanlegen und von welchem Anbieter sie stammen. 

Insgesamt scheint aktuell tatsächlich der Xtrackers DAX UCITS ETF 1C der beste Dax-ETF zu sein. Und das hat folgende Gründe: 

1. Der Xtrackers weist in den vergangenen zwölf Monaten die beste Rendite auf. Zwar performen ja alle Dax-ETFs ungefähr wie der Dax, aber eben nicht zu 100 Prozent. 

2. Dieser ETF ist der zweitgrößte auf dem Markt. Bedeutet: Hier befindet sich viel Kapital der Anleger drin und deswegen dürfte dieser ETF auf den deutschen Aktienmarkt nicht so schnell geschlossen werden. 

3. Er ist mit 0,09 Prozent Gebühren pro Jahr der zweitgünstigste hinter dem Lyxor Core DAX (DR) UCITS ETF

4. Zudem thesauriert der Xtrackers die Erträge - legt sie also für Anleger direkt wieder an und lässt den Zinses-Zins-Effekt dadurch automatisch wirken. 

Fazit

Auch wenn die kommenden Wochen weiterhin unruhig am Markt bleiben dürften: Ein Dax-ETF gehört für viele deutsche Anleger dazu. Investoren sollten aber darauf achten, deutsche Aktien nicht zu stark überzugewichten. Es dürfen gerne deutlich mehr als die avisierten zwei bis drei Prozent gemessen an der weltweiten Marktkapitalisierung sein. Doch auch ein weltweites Aktienportfolio dürfte Anlegern nicht schaden.