Wir haben die performancestärksten Fonds und ETFs, die seit Jahresanfang im Plus liegen und mit ihrem Investmentansatz überzeugen, herausgefiltert. Die besten, die auch 2023 zu den Gewinnern zählen dürften, stellen wir nachfolgend vor.
Bester Fonds 2023: Der Inflationsprofiteuer
Mit welcher Strategie erzielte man in den vergangenen zwölf Monaten 18,1 Prozent, auf Sicht von drei Jahren 38,7 Prozent und im Fünf-Jahres-Zeitraum 45,6 Prozent Gewinn? Mit einer flexiblen Inflations-/Deflationsstrategie. Beim Incrementum Inflation Diversifier Fund wird das hauseigene Inflationssignal des Liechtensteiner Vermögensverwalters herangezogen. Entscheidend dabei sind nicht die aktuellen Inflationsraten, sondern die Inflationserwartungen. Bereits Anfang Juli signalisierte das Incrementum-Inflationssignal auf Sicht von drei bis sechs Monaten eine sinkende Inflation. Die Fondsmanager Mark Valek und Ronald-Peter Stöferle nahmen aus diesem Grund frühzeitig Gewinne bei inflationsindexierten Anleihen, deren Kupon und Rückzahlungsbetrag an einen Verbraucherpreisindex gekop- pelt sind, mit und stellten das Portfolio neu auf.
Die Kursschwächen bei Edelmetallaktien nutzten die Manager, um die Position bei Minenaktien auszubauen. Sie kauften vor allem Gold- und Silberminenaktien und zu einem kleinen Teil Agrar-, Energie- und Basismetallaktien. Zu den bedeutendsten Positionen im Portfolio zählen mit dem US-Unternehmen Newmont und dem kanadischen Konzern Barrick Gold die beiden größten Goldproduzenten der Welt. Das Gegengewicht zur Aktienquote bilden langlaufende verzinste US-Staatsanleihen, die in einem Umfeld sinkender Inflationsraten profitieren. Fazit: Der Fonds richtet sich flexibel für Zeiten steigender sowie fallender Inflationsraten aus. Das Konzept ist durchdacht und die Performance überzeugt.
Die perfekte Dividende mit diesem ETF
Geht es nach dem Strategen der renommierten Ratingagentur Morningstar, dann müssen Anleger für ein erfolgreiches Dividendeninvestment vor allem drei Kriterien berücksichtigen. Erstens: In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie eine Dividende ausgeschüttet. Zweitens: Die Dividende je Aktie der vergangenen zwölf Monate ist nicht niedriger als die Dividende vor fünf Jahren. Und drittens: Maximal drei Viertel des Gewinns werden ausgeschüttet, sodass das Unternehmen noch einen Sicherheitspuffer bei der Dividende hat.
Der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF legt streng nach diesen drei Kriterien an. Ergebnis: Mehr als 20 Prozent Gewinn in einem Jahr, 34 Prozent in drei Jahren, und auf Sicht von fünf Jahren stehen über 50 Prozent zu Buche. Aus Deutschland gehören neun Titel zum Portfolio: Allianz, BASF, BMW, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Mercedes-Benz, Munich Re und VW. Regional stammen die meisten der ETF-Titel aus den USA, gefolgt von Frankreich, Japan und Deutschland.
Die KGV-Strategie
Aktien nur nach dem Kurs-Gewinn-Verhältnis zu vergleichen macht wenig Sinn. Schnell wachsenden Growth-Aktien wird zu Recht ein höheres KGV zugebilligt als einer substanzstarken Versorgeraktie. Hinzu kommt noch: Wie bewertet man immaterielle Vermögenswerte wie etwa Forschung und Entwicklung oder den Markenwert, der in der Bilanz schlummert? Die Deutsche Bank hat hierfür eine erfolgreiche Systematik entwickelt: das ökonomische Kurs-Gewinn-Verhältnis – kurz „CROCI-KGV.“ Welche Kennzahlen das Fondsmanagement beim CROCI Sector Plus genau heranzieht, wird nicht verraten. Doch die Performance kann sich sehen lassen: 13,4 Prozent in einem Jahr, 75,3 Prozent auf Sicht von drei Jahren und 86,2 Prozent in fünf Jahren.
Neun Sektoren kommen für die Aktienauswahl infrage: Kommunikationsdienstleistungen, Nichtbasiskonsumgüter, Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen, Informationstechnologie, Industrie, Grundstoffe,Versorgung und Energie. Die Strategie zielt darauf ab, Aktien mit dem niedrigsten CROCI-KGV aus den drei Sektoren mit den niedrigsten KGVs auszuwählen. Der Fonds wird regelmäßig neu zusammengesetzt. Ziel ist es, alle Aktien gleich zu gewichten. Neben dem finanziellen Erfolg werden aber auch Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigt. Privatanleger profitieren von einer Strategie, die sich im institutionellen Bereich seit fast 30 Jahren bewährt hat.
Sie interessieren sich für Aktien mit einem niedrigen KGV? Dann lesen Sie diesen Artikel von uns.
Dieser Text erschien zuerst in BÖRSE ONLINE 50/2022. Hier erhalten Sie einen Einblick ins Heft.