Mit den besten Mischfonds können Anleger auf erprobte Fondsmanager setzen oder auf die Expertise von akademischen Konzepten.
Deutsche Aktien sind derzeit nicht gefragt, sodass viele Fondsmanager lieber auf US-Aktien ausweichen. Ganz anders agiert Peter E. Huber — der langjährige Antizykliker unter Deutschlands Vermögensverwaltern.
Huber hat deutsche Aktien in seinem aktienlastigen Mischfonds Huber Portfolio mit rund 23 Prozent am höchsten gewichtet. Für US-Aktien hat er dagegen nur sechs Prozent übrig. „In unserem Portfolio finden sich weder Tesla, Microsoft, Netflix, Nvidia, Apple, Alphabet oder Meta Platforms“, erklärt Huber. Also keiner der großen US-Technologiewerte, die die Börsen in den vergangenen zehn Jahren angetrieben haben.
Der Anlagechef der Bad Homburger Taunus Trust GmbH kauft stattdessen „niedrig bewertete Substanz- und Qualitätsaktien“, bei denen viele andere Anleger noch mit einem Kauf zögern. So mag Huber etwa die deutschen Titel BASF, Bayer und Mercedes-Benz oder die europäischen Energiewerte Shell und Totalenergies. Für Anleger hat sich diese Strategie ausgezahlt. 2022 konnte der Fonds Huber Portfolio gegen den allgemeinen Börsentrend zulegen.
Deutlich anders agiert Acatis-Chef Hendrik Leber beim Acatis Datini Valueflex, einen Mischfonds, den er flexibler als jeden anderen Acatis-Fonds managt. Leber war lange Zeit ein klassischer Value-Investor im Sinne von Warren Buffett. Seit einigen Jahren befasst sich Leber aber immer mehr mit neuen Technologien, die die Unternehmen entwickeln. So hatte er schon in die Mainzer Firma Biontech investiert, ehe diese ihre Corona-Impfstoffe entwickelt hatte.
Die besten Mischfonds
Während Huber und Leber bei ihren Fonds weniger als 100 Aktien halten, setzen Martin Weber und Andreas Beck bei ihren Investments auf Tausende Titel. Beide berufen sich damit auf akademische Studien, die für eine breite Streuung sprechen. So hält Weber im ARERO-Weltfonds über 2000 Aktien, weil er die 60-prozentige Aktienquote über vier breit gestreute Indizes abgedeckt. Beim von Beck betreuten -Xtrackers Portfolio ETF sind es sogar über 5000 Einzelwerte, die aus sieben Aktien-ETFs stammen.
Aufgrund dieser breiten Streuung im Aktienportfolio entwickeln sich der ARERO-Weltfonds und der Xtrackers Portfolio ETF oft ähnlich, aber nicht identisch. Denn der ARERO-Weltfonds hält 60 Prozent in Aktien, 25 Prozent in Euro-Staatsanleihen und 15 Prozent in Rohstoffen. Beim Xtrackers Portfolio ETF kann Beck die Aktienquote zwischen 30 und 70 Prozent variieren, wobei sie meist bei 50 bis 60 Prozent liegt. Zudem verzichtet Beck auf Rohstoffe.
Auch mit dem PremiumStars Chance und dem PremiumStars Wachstum von Allianz Global Investors können Anleger breit gestreut anlegen. Mit beiden Dachfonds investiert René Gärtner ebenfalls breit gestreut in die Regionen, setzt zudem aber noch Akzente bei Anlagestilen oder Sektoren. So hält er etwa einen weltweiten Dividenden-ETF sowie einen weltweiten Fonds für Energiewerte, denen er in der jetzigen Börsenlage eine gute Wertentwicklung zutraut.
Ähnlich agieren die Manager vom UniSelection: Global I und vom BL Fund Selection 0-50. Dabei investiert der Dachfonds von Union Investment bis zu 100 Prozent in Aktien und der Dachfonds von Banque de Luxembourg Investments bis zu 50 Prozent in Aktien.
Besser als die Inflation
Beim Incrementum Inflation Diversifier Fund (ISIN: LI0226274319) verfolgen die beiden Fondsmanager Mark Valek und Ronald-Peter Stöferle andere Ziele. Sie möchten im jährlichen Schnitt um mindestens einen Prozentpunkt besser abschneiden als die Inflationsrate in der Eurozone. Dazu setzen sie vor allem auf inflationsindexierte -Anleihen und Edelmetallaktien — eine Strategie, die 2022 ebenfalls gut funktioniert hat.
Übrigens: Hier finden Sie die besten Dividendenfonds
Dieser Artikel erschien zuerst in Euro 02/2023. Hier erhalten Sie einen Einblick ins Heft.