Der ETF-Papst Gerd Kommer lanciert am Markt seinen eigenen ETF, ganz nach seinen Prinzipien und Vorstellungen, am Markt. Doch sollten Anleger hier wirklich investieren oder gibt es nicht doch bessere Alternativen?
Seit Jahren erklärt Gerd Kommer sehr erfolgreich in Interviews und seinen Büchern, was es heißt, in die Welt als Ganzes zu investieren und sich am Wirtschaftswachstum zu beteiligen. Doch nun hat der deutsche „ETF-Papst“, wie ihn viele Anleger nennen, sein eigenes Produkt an den Markt gebracht. Doch was sind die Ansätze? Und was taugt es wirklich?
ETF-Papst Gerd Kommer bringt seinen eigenen ETF an den Markt
Konkret soll das Produkt eigentlich auch genau das umsetzen, was Kommer predigt, nämlich ein Investment in die Welt-AG. Dabei erhalten Anleger Zugang zu Schwellen- und Industrieländern, wobei der ETF die Länder jeweils zu 50 % anhand ihres Bruttoinlandsprodukts und ihrer Marktkapitalisierung gewichtet. Auf diese Weise machen US-Aktien nur rund 43 Prozent vom Portfolio aus.
Zudem setzt der ETF auf sogenannte Faktoren, also Anlagestrategien, die historisch eine Outperformance für Anleger produziert haben. Der Kommer-ETF setzt dabei auf die Faktoren Size, Value, Quality, Investment, Momentum und Political Risk.
Das taugt das Produkt von ETF-Papst Kommer wirklich
Aber auch wenn sich Kommers Ansätze auf den ersten Blick sehr gut anhören und das Produkt sicherlich besser ist als einige andere ETFs am Markt, so gibt es doch einige begründete Kritik:
1. Die Kosten des ETFs
Mit 0,5 Prozentpunkten pro Jahr TER ist der Kommer-Fonds trotz seines Angebots nicht billig und konkurriert preistechnisch mit aktiven Fonds wie dem Arero Weltfonds.
2. ESG-Filter
Zum anderen wird der ETF nach ESG-Kriterien gefiltert, ohne dass dies im Namen deutlich oder klar wird. Hierdurch verzichten Anleger aus moralischen Gründen auf Diversifikation und könnten Renditen in Sektoren wie Rüstung oder Tabak verpassen.
3. 100 Prozent Aktienquote
Und auch wenn 100 Prozent Aktienquote für die meisten Anleger relativ normal erscheint, so ist diese 1-Fonds-Lösung nicht für sicherheitsorientierte Anleger geeignet. Der Fonds führt nämlich keine Rohstoffe oder Anleihen.
Diese Alternativen gibt es zum Gerd Kommer ETF
Folglich ergibt sich folgendes Fazit: Der Gerd Kommer ETF ist definitiv ein interessantes Produkt, ist aber natürlich nicht perfekt. Dementsprechend gibt es vor allem zwei Alternativen für Anleger.
Zum einen gibt es den von Professor Weber geführten Arero Weltfonds, der sowohl Aktien, Rohstoffe als auch Anleihen enthält. Wer lieber auf einen günstigen Welt-ETF mit dem Einsatz von Faktoren setzen möchte, der kann sich den HSBC Multi-Factor Worldwide Equity UCITS ETF USD anschauen.
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