Anleger sollten 2023 auf Value-Aktien setzen und chinesische Aktien meiden. Das sagt Frank Engels, Anlage-Chef bei Union Investment, dem Fondsanbieter der Volks- und Raiffeisenbanken. Von Ralf Ferken 

„Die Zeit arbeitet für Risikoanlagen“, sagt Frank Engels, der im Vorstand von Union Investment das Portfoliomanagement für Wertpapiere verantwortet.

„Der Jahresstart bleibt schwierig, aber im weiteren Verlauf wird 2023 ein besseres Jahr für chancenorientierte Anlagen werden“, fügt der promovierte Volkswirt an. 

Value-Aktien werden attraktiver

„Über viele Jahre hinweg haben Wachstumswerte besser abgeschnitten als der breite Markt. Warum? Weil Wachstum knapp und die Zinsen historisch niedrig waren. Das ändert sich gerade, und damit wird die Dominanz dieses Stils abnehmen. Substanz- oder Value-Werte werden strukturell attraktiver“, sagt Engels.  

Union Investment bietet dazu passend den UniValueFonds: Global A an, der JPMorgan Chase, ExxonMobil und Johnson & Johnson aktuell am höchsten gewichtet.  

Comdirect
Über die vergangenen zwölf Monate lief der UniValueFonds: Global (gelbes Feld) besser als der Lyxor MSCI World ETF (blaue Linie)

China, nein danke!

Bei Aktien aus den Schwellenländern ist Engels dagegen zurückhaltender. „Rund 40 Prozent der Schwellenländer-Aktien stammen aus China. Das ist nicht nur schwierig in Bezug auf die starke Konzentration, sondern auch die zunehmende Politisierung der chinesischen Finanzmärkte“, erklärt er.

„Diese Faktoren fallen umso mehr ins Gewicht, weil wir mittelfristig von einer Verschärfung der Rivalität zwischen China und dem Westen ausgehen.“

Daher schätzt der Kapitalmarktstratege Schwellenländer-Aktien in Bezug auf die risikoadjustierte Renditeerwartung derzeit als vergleichsweise wenig attraktiv ein, auch wenn die Bewertungen vergleichsweise günstig sind.

Mit dem Lyxor MSCI Emerging Markets Ex China ETF können Anleger zumindest in Aktien aus den Schwellenländern investieren, ohne dabei chinesische Aktien halten zu müssen.

Dort stammen die meisten Aktien nunmehr aus Taiwan (21 %), Indien (21 %) und Südkorea (17 %).


Comdirect
Über die vergangenen zwölf Monate lief der Ex-China-ETF von Lyxor (gelbes Feld) besser als der China-lastige Xtrackers MSCI Emerging Markets ETF (grüne Linie)

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ExxonMobil